Warum
sollte bei
Zahnfleischentzündungen
eine zahnärztliche
Behandlung erfolgen?


ausgeprägte
Zahnfleischentzündung
bei einsetzenden Wehen


ausgeprägte
hormonell
bedingte
Parodontopathie
im 9. Monat |
Wenn beispielsweise alle 32 Zähne eines Erwachsenen
entzündete Zahnfleischtaschen aufweisen, so entspricht dies
zusammengenommen einer offenen Wundfläche von ca. 72 cm2;
einer Größe - an einer allgemein sichtbaren Körperstelle auftretend -
bei welcher sofort der nächst erreichbare Arzt aufgesucht würde. Untersuchungen belegen,
dass das Risiko, ein untergewichtiges Kind zu gebären, bei
Frauen mit einer
Parodontitis
um das Siebenfache erhöht ist:
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Durch die chronische Zahnfleischentzündung gelangen
Substanzen in die Blutbahn, die vorzeitig Wehen auslösen
können, was zu einem früheren Geburtstermin führt.
In den USA nimmt man an, dass jede fünfte Frühgeburt
durch eine entsprechende
Zahnfleischbehandlung hätte vermieden werden können.
Zusätzlich liegt das Risiko für Frauen, bei denen mehr als
jeder dritte Zahn an Karies oder sonstigen Problemen leidet,
noch höher. Untersucht wurden 2.000 schwangere Frauen, bei
denen es ansonsten keinen Risikofaktor für Frühgeburten gab.
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Namhafte deutsche Wissenschaftler warnen vor einem
um sieben mal höherem Risiko einer Frühgeburt, wenn nicht vor
einer geplanten Schwangerschaft die
Parodontitisverursachenden Keime aus dem weiblichen Körper eliminiert werden.

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Tipps
zur Mundhygiene bei starkem Brechreiz. |
Bis etwa zur 15.
Schwangerschaftswoche kann die morgendliche
Zahnreinigung - besonders im
Oberkiefer - erhebliche Probleme bereiten. Da aber gerade in der
Schwangerschaft die Zähne und das Zahnfleisch noch gründlicher
als sonst gereinigt werden sollten, nachfolgend einige Tipps:
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Die Zähne nie auf nüchternen Magen putzen,
sondern erst nach der Aufnahme einer Kleinigkeit, am besten
einem trockenen Zwieback.
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Verwenden Sie die kleinste
(Kinder-)Zahnbürste
die zu kaufen ist. Sollte auch damit immer noch ein
Würgereiz auftreten, so
bestreichen Sie den Zeigefinger mit
Zahnpasta und
"reinigen" damit die Zähne; notfalls auch ganz ohne Zahnpasta.
Erfahrungsgemäß akzeptiert die Mundhöhle in diesem Stadium den
eigenen Finger eher als den Fremdkörper Zahnbürste und den
zusätzlich scharfen Geschmack der Reinigungspaste.
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Manchmal beruht das Erbrechen nur auf einem
Zinkmangel (der Zinkbedarf ist während der Schwangerschaft
erhöht); nach Rücksprache mit dem Arzt kann ein Zinkpräparat
in Tablettenform eingenommen werden.
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Wenn diese Ratschläge nicht ansprechen
sollten, so muss für eine bestimmte Zeit auf eine "chemische
Reinigung" mit einer medizinischen
Mundspüllösung (z.B. ein
Chlorhexidin-Präparat)
ausgewichen werden. Diese Methode wird übrigens auch befristet
bei den Patienten ärztlich verordnet, welche wegen einer Zahnfleischbehandlung für einige
Zeit ihre Zähne nicht auf herkömmliche Art reinigen dürfen.
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Zähneputzen
nach
einem Erbrechen? |
Die Zähne
sollten nach einem
Erbrechen nicht sofort geputzt werden:
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Zahnarztbehandlung
oder Röntgen während der Schwangerschaft? |
Falls möglich, sollte vor dem Beginn einer Schwangerschaft eine komplette
Gebiss-Sanierung erfolgen.
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Als optimaler Behandlungszeitpunkt gilt das
2. Trimenon (ca. 4.-7. Monat). Vorher birgt die Phase der Organogenese erhöhte
Gefahren bei der Ausbildung des Ungeborenen, im letzen Schwangerschaftsdrittel
ist die Frühgeburtenrate durch den Behandlungsstress erhöht.
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Die Behandlung selbst sollte ab dem 6. Monat
möglichst in einer sitzenden oder nur leicht geneigten, nach links
ausgerichteten Lage erfolgen, um dem gefürchteten
Vena-cava-Kompressions-Syndrom (Schwindelgefühl und Unwohlsein bis hin zum
Kreislaufkollaps) vorzubeugen.
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Röntgenaufnahmen gelten bei ordnungsgemäßem
Strahlenschutz als
unbedenklich, da bspw. die Belastung im kritischen Unterleibsbereich bei einer
Zahnfilmaufnahme - ohne
Strahlenschutz (!) - noch nicht einmal der natürlichen täglichen
Strahlenbelastung
entspricht. Darum ist die häufig anzutreffende Aversion von Schwangeren gegen
ein medizinisch notwendiges Röntgen durch nichts gerechtfertigt - im
Gegenteil: Eine dadurch falsch gestellte Diagnose kann u.U. zu schweren Schäden des
Ungeborenen führen. Wegen Unkenntnis einer sicheren Schwellendosis sollten
jedoch Röntgenuntersuchungen in der Schwangerschaft - wie auch bei jeder
anderen Röntgendiagnostik - nur bei zwingender Indikation durchgeführt werden;
dies gilt insbesondere für das 1. Trimenon.
Strahlenrisiko
bzw.
Röntgenstrahlen und Schwangerschaft
im Lexikonteil
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Zahnärztliche Betäubungen (Lokalanästhesie, örtliche
Schmerzausschaltung,"Spritze")
haben keinen negativen Einfluss, wenn Stoffe mit einer hohen Eiweißbindung
(z.B. Articain™, Bupivacain™) und ein
geringer gefäßverengender Zusatz (z.B.
Adrenalin 1:200.000; sollte nicht stärker sein) injiziert werden. Bisher sind keine wissenschaftlich
fundierten Berichte über keimschädigende Wirkungen von zahnärztlichen
Betäubungsmitteln bei der
Behandlung schwangerer Patientinnen bekannt.
Wegen des Wehen-auslösenden
Effektes ist der in der Zahnheilkunde wenig gebräuchliche gefäßverengende
Zusatz Octapressin absolut kontraindiziert.
-
Amalgam als
Füllungsmaterial sollte generell nicht verwendet werden, ... es
sei denn, der Zahnarzt erachtet eine solche Behandlung wegen der
spezifischen medizinischen Erfordernisse bei dem jeweiligen Patienten als
zwingend notwendig.
Alternativ können
Glasionomerzemente (GIZ) als Langzeitprovisorium angewandt werden.
-
Bei Medikamenten sollte nur auf bewährte und
lange auf dem Markt befindliche Pharmaka
zurückgegriffen werden, da eine klinische Testung von Medikamenten bei
Schwangeren grundsätzlich verboten ist, es also keine "getesteten
Schwangerschaftsmedikamente" gibt. Ein Risiko zu Fehlbildungen besteht
besonders innerhalb des 1. Schwangerschaftsdrittel (1. Trimenon). Medikamente können auch
noch in der Spätphase - hier beim Fetus - unerwünschte Nebenwirkungen haben,
da dieser wegen einer noch nicht ausgereiften Leber und eines unvollständigen
Enzymsystems die Fremdstoffe nur mangelhaft abbauen kann. Dringend
abgeraten wird vor einer Selbstmedikation bei
Zahnschmerzen, da eine
zahnärztliche Schmerzbeseitigung in einer Praxis i.d.R. eine geringere Belastung der
Schwangeren verursacht.
Schmerzmittel auf Paracetamol-Basis
(z.B. "ben-u-ron", "Paracetamol" von versch. Herstellern;
Schmerzmittel in der Schwangerschaft - Paracetamol – wann wird’s gefährlich?
(zm, 2016). Unbedingt die
Beipackzettel beachten! Neuere Untersuchungen zeigen, dass Schwangere
und Frauen mit konkretem Kinderwunsch keine nicht-steroidalen
Antiphlogistika (NSAR;
https://de.wikipedia.org/wiki/Nichtsteroidales_Antirheumatikum) oder
Acetylsalicylsäure (ASS) einnehmen sollten. Diese können besonders zu
einem frühen Zeitpunkt der Gravidität das Abort-Risiko dramatisch erhöhen.
Epidemiologen fanden eine um 80% erhöhte Abort-Rate, wenn Frauen in der
pränatalen Phase NSARs oder ASS eingenommen hatten. Dabei war die
Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt am höchsten, wenn die Einnahme zu einem
frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft (insbesondere um die Konzeption) oder
längerfristig (mehr als eine Woche) stattgefunden hatte. Für Paracetamol
konnten die Wissenschaftler hingegen kein assoziiertes Abort-Risiko
nachweisen. Sie empfehlen daher im Bedarfsfall die Schmerzen mit Paracetamol
zu bekämpfen.
Bei
Mundspülungen mit einem
Chlorhexidin-Präparat oder
Kamillelösungen ist kein
negativer Effekt zu erwarten.
Unter den
Antibiotika gelten die
Penicilline Amoxicillin und
Ampicillin, die Chephalosporine und
Erythromycin während der gesamten
Schwangerschaft als gut verträglich; das Letztere sollte wegen möglicher
allergischer Reaktionen beim Säugling nicht mehr in der Stillphase eingesetzt
werden.
Generell kontraindiziert sind Tetrazykline wegen einer Zahnkeimschädigung (Mineralisationsstörung)
und Knochenbildungsdefekten, wie auch das lokal verabreichte
Doxycyclin (Atridox™); bis zur
13. Woche kontraindiziert bzw. nur bei strengster Indikation gelten
Clindamycin und
Metronidazol (auch in lokaler
Gel-Form nach Herstellerangaben). Unbedingt die Beipackzettel beachten!
Orale Kontrazeptiva ("Pille")
mit einer Kombination von Ethinylestradiol und einem synthetischen Gestagen
bieten normalerweise sehr verlässlich Schutz vor ungewollter Schwangerschaft;
von Fall zu Fall muss mit einem Versagen dieser Methode gerechnet werden. Zu
den Faktoren, die zur Verminderung der kontrazeptiven Sicherheit beitragen
können, gehören Interaktionen mit anderen Arzneimitteln. So ist bekannt, dass
die Sicherheit der verhütenden Wirkung der Kontrazeptiva durch Einnahme von Tetracyclinen vermindert wird,
weil Tetracycline die Aufnahmen der Kontrazeptiva über den Darm
verschlechtern. Ebenso können Johanniskrautpräparate, sowie
Durchfallerkrankungen die Wirkung der Antibabypille herabsetzen.
Untersuchungen über die Versagerquote der "Anti-Baby-Pille" unter Einnahme
verschiedener Breitband-Antibiotika brachten zwar
eine leichte, aber nicht signifikante Zunahme von ungewollten
Schwangerschaften.
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siehe auch:
Schwangerschaft und Mundgesundheit - Zehn Punkte zur zahnärztlichen
Betreuung (zm, 2013).
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Prophylaxestudie - Zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung beginnt in der
Schwangerschaft (zm, 2013).
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Besonderheiten
im letzten Schwangerschaftsdrittel.

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Die Größe der
Gebärmutter, welche im unbefruchteten Zustand ein Volumen von
ca. 10 Millilitern hat, steigt zum Ende der Schwangerschaft um
etwa das 500-fache an und hat dann das Volumen von 5 Litern
(das Blutvolumen der Mutter nimmt um bis zu 50% zu). Bei der
heute meist üblichen zahnärztlichen Behandlung im Liegen
kann es durch die vergrößerte Gebärmutter zu einem
Zusammendrücken großer Blutgefäße (Aorta, Vena cava) und einem
damit verbundenen Schwindelgefühl und Unwohlsein ("Vena-Cava-Syndrom")
bis hin zu einem Absinken des Blutdrucks in der Plazenta
kommen. Um diesem Geschehen vorzubeugen, empfiehlt sich, etwa
ab dem 5. Monat, eine sitzende Behandlungsweise oder - wenn
nicht anders möglich - eine Drehung der liegenden Position
leicht nach links. Zur Stabilisierung dieser Lage sollte die
rechte Hüfte durch ein Polster angehoben werden.  |
Tabletten
oder andere Drogen während der Schwangerschaft?

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Schwere Infektionen und /oder
starke Schmerzen müssen auch während der Schwangerschaft
ärztlich behandelt werden, da sonst u.U. schwere Schädigungen
beim ungeborenen Kind auftreten können. Sollten dazu begleitend
Medikamente erforderlich sein, so sollten nur bewährte und lange
auf dem Markt befindliche Pharmaka angewandt werden, da eine
klinische Testung von Medikamenten bei Schwangeren grundsätzlich
verboten ist. Ein Risiko zu Fehlbildungen besteht besonders
innerhalb des 1. Drittels. Medikamente können aber auch noch in
der Spätphase beim Fetus unerwünschte Nebenwirkungen haben, da
dieser wegen einer noch nicht ausgereiften Leber und eines
unvollständigen Enzymsystems die Fremdstoffe nur mangelhaft
abbauen kann.
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Es wird dringend davor gewarnt, während der
Schwangerschaft bestehende Zahnschmerzen selbst mit
Schmerztabletten zu "behandeln". Sollten sich
ausnahmsweise Schmerzen trotz einer zahnärztlichen Behandlung
nicht sofort legen, so wird Ihnen Ihr Zahnarzt ein Medikament
(i.d.R. ein Paracetamol-Präparat ( z.B. ben-u-ron™, "Paracetamol" von versch. Herstellern;
Schmerzmittel in der Schwangerschaft - Paracetamol – wann wird’s
gefährlich? (zm, 2016)
verordnen.
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Wenn wegen einer
erheblichen bakteriellen Infektion
Antibiotika verschrieben
werden müssen, so sollten Sie diese auch einnehmen; diese
Maßnahme stellt hinsichtlich einer bakteriell bedingten
Fehlgeburt das geringere Risiko dar. Von
Penicillinen,
Cephalosporinen und Erythromycinen (Vorsicht beim Stillen!)
sind keine Komplikationen bekannt; bei anderen Mitteln wird
sich Ihr Zahnarzt vorher mit Ihrem Gynäkologen in Verbindung
setzen. Tetracycline
sind wegen bekannter Zahnschädigungen (Hypoplasien)
und Knochenwachstums-Störungen abzulehnen.
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Alkohol, Nikotin oder andere Drogen während
der Entwicklung eines Ungeborenen provozieren die Rate der
Missbildungen auch
im Kiefer-Mundbereich.
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Zahnärztliche Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit
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Aktuelle Infos zu über 400 Medikamenten
finden Sie hier:
http://www.embryotox.de/index.php?id=wirkstoffe

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Fluoride
als Vorbeugung für das Baby?
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Wie
entwickeln
sich die
Zähne des Ungeborenen? |
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Zwischen
der 8. und 10. Schwangerschaftswoche werden die ersten Anlagen
der späteren Milchzähne
gebildet. Schon im Mutterleib beginnen die
Milchzahnschneidezähne unter der Mitwirkung von
Fluoriden
und Kalzium
auszuhärten. Aus diesem Grund ist eine nährstoffreiche
Ernährung der werdenden Mutter besonders wichtig, soll das
kommende Baby später kräftige und gesunde Zähne haben. Eine
zusätzliche Fluoridzufuhr
(z.B. durch Tabletten) ist zu dieser Zeit nicht sinnvoll.

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Was
ist beim
Säugling zu beachten?
(siehe auch unter
Kleinkinder) |
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Auch beim zahnlosen
Baby ist eine kalzium- und
fluoridhaltige Ernährung zur Ausbildung eines
widerstandsfähigen Zahnschmelzes erforderlich. Die gesündeste
und natürlichste Ernährung ist die Muttermilch, da sie
außerdem im Gegensatz zu vielen Fertigprodukten den für die
Zähne weitgehend unschädlichen Milchzucker enthält. Zusätzlich
begünstigt das
Stillen
eine Zufuhr von Immunstoffen der Mutter auf den Säugling und durch die
Saugarbeit eine gesunde Entwicklung der Kieferknochen und eine
Stärkung des Immunsystems,
verbunden mit einer geringeren Anfälligkeit auf
Allergien. Wenn die ersten Zähnchen durchgebrochen sind,
sollte auch beim Stillen mit einer (vorsichtigen)
Mundpflege begonnen
werden. Da ein richtiges Zähneputzen in diesem Alter noch nicht
möglich ist, sollte man abends - vor dem zu Bett gehen - die
Milchzähnchen vorsichtig mit einem Wattestäbchen abwischen.
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Durchbruchszeiten der Milchzähnchen

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Medikamente oder Betäubungsspritzen
während der Stillzeit.

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Die meisten zahnärztlichen
Medikamente erreichen in der Muttermilch nur Konzentrationen,
die für den Säugling weit unter einer therapeutischen Wirkung
liegen, wenn sie nicht bei der Mutter als Dauermedikation
eingesetzt werden. Aber auch hier gilt: So wenig wie möglich an
Medikamenten einnehmen. Eine längere Anwendung sollte nur mit
ärztlicher Zustimmung durchgeführt werden!
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Neu- und Frühgeborene reagieren im
Allgemeinen empfindlicher als ältere Säuglinge. Hinzu kommen
individuelle und/oder genetisch bedingte Empfindlichkeiten.
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Verschiedene Medikamente haben einen
Einfluss auf die Milchmenge und -qualität.
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Antibiotika sollten unter den gleichen
Gesichtspunkten wie in der Schwangerschaft verabreicht werden. Eine evtl.
Beeinträchtigung des Säuglings (z.B. Durchfall, Sensibilisierung usw.) ist
möglich. Abgeraten wird von dem Einsatz des Antibiotikums Erythromycin, weil dieses beim Kind zur Schädigung der
unreifen Leber führen kann
-
Von den Schmerzmitteln gilt
Ibuprofen als Mittel der
Wahl. So konnte bei täglichen Gaben von bis zu 1.600 mg keine
nennenswerte Konzentration in der Muttermilch nachgewiesen
werden; bisher sind auch keine sonstigen Nebenwirkungen
bekannt geworden.
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Von den Mitteln zur
örtlichen Betäubung
("Spritze") gelangen nur sehr geringe Konzentrationen in die
Muttermilch, diese gelten als harmlos; einzig das Mittel Prilocain (ohnehin selten gebräuchlich) sollte
wegen einer möglichen Stoffwechselstörung gemieden werden.
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Zahnärztliche Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit.
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Die richtige
Schlaflage.

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Um
späteren
Gebissverformungen
vorzubeugen, ist es besonders wichtig darauf zu achten, dass beim
Schlafen nicht ausschließlich eine einseitige Schlafposition
eingenommen wird:
- nachfolgende Empfehlungen gelten für
Kleinkinder die älter als ein Jahr sind. Im ersten Lebensjahr sollte
ausschließlich die Rückenlage eingenommen werden, da die Bauchlage in
den ersten 12 Monaten einen nicht zu unterschätzenden Risikofaktor für
den plötzlichen Säuglingstod (sudden infant death = SID) darstellen
kann. Das Risiko für ein Rückenlagen-bedingtes Einatmen von
Nahrungsbestandteilen (Aspirationsgefahr) stellt sich nach jüngeren
Untersuchungen nicht so hoch dar, wie bislang angenommen.
- das Schlafen nur auf einer Seite - egal ob
bei Bauch- oder Rückenlage als Grundposition - führt zu einer
Lageverschiebung des Unterkiefers: der schwer behandelbare
einseitige Kreuzbiss (die
unteren Zähne "beißen über die oberen" auf der schlafabgewandten
Seite) ist meist die Folge.
- eine ausschließliche Rückenlage begünstigt eine
dauerhafte, nicht gewünschte Mundatmung.

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Woher
kommen die
"Kariesbakterien"
des Kleinkindes? |
-
Diese
Schädlinge
sind nicht von Geburt an in der Mundhöhle zu finden, sie
werden vielmehr - ähnlich wie bei einer Grippe - durch
infizierte Bezugspersonen übertragen. Über den Löffel
("Vorkosten"), Schnuller (Benetzung mit mütterlichem Speichel)
oder Kuss erfolgt die Infektion eines Kleinkindes mit den sog.
"Kariesbakterien"
normalerweise durch die Mutter zwischen dem 19. und 31.
Lebensmonat. Je später diese Übertragung erfolgt, um so größer
ist für andere, harmlosere Bakterien die Chance, sich
dauerhaft in der Mundhöhle einzunisten um so den schädlichen
Kariesbakterien keine Platz mehr zu lassen.
Durch
Speicheltests
lässt sich feststellen, ob die Mutter eine hohen Anteil an
diesen schädlichen Keimen hat, und es können entsprechende
Vorsorgemaßnahmen
getroffen werden. Kariesanfällige Personen im Haushalt sollten
den Schnuller oder die Esswerkzeuge des Babys nicht in den
Mund nehmen. Ebenso sollte das Gebiss der engsten Bezugsperson keine
unbehandelte Karies aufweisen.
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Ist
die Nuckelflasche
schädlich? |
-
Viele Babys beruhigt es, wenn sie
was zum Nuckeln und zum Trinken haben. Gerade wenn sie mal nicht so
gut drauf sind, sei es beim Zahnen,
bei sonstigen Wehwehchen oder einfach nur aus Langeweile, kann so
eine Nuckelflasche für das Baby und die Eltern unheimlich
"hilfreich" sein. Doch Vorsicht: mit dem Nuckeln wird zum einen das
Problem sicher nicht gelöst; und Achtung, was in dem Fläschchen drin
ist, denn sonst können die Milchzähnchen
bald so aussehen:


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Die Ursache sind stark zuckerhaltige
Getränke, Obst- u. Vitaminsäfte oder noch schlimmer: die
Honigschnuller. Der Zucker dieser Mittel führt gerade durch
die lange Einwirkungszeit zu einer ausgeprägten
Karies. Wenn das
Nuckelfläschchen in "Notlagen" denn unbedingt sein muss, dann
bitte Flüssigkeiten ohne Zucker oder mit
Zuckerersatzstoffen.
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Eine weitere Folge des
regelmäßigen Nuckelns oder Daumenlutschens ist die
Verformung des Ober-
und Unterkiefers wie das Foto zeigt:


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