Vorsorge bei Babys und Kleinkindern |
In den ersten Lebensjahren liegt die Zahngesundheit in den Händen der
Eltern. Untersuchungen konnten zeigen, dass ein Motivationstraining der
Bezugspersonen das
Kariesrisiko der Kinder erheblich senken kann. Eltern neigen mitunter zu der irrigen Annahme, dass die Zähne von Kleinkindern - auch unter dem Namen "Milchzähne" bekannt - deshalb nicht gepflegt zu werden brauchen, weil sie doch irgendwann einmal wieder ausfallen. Weltweite Untersuchungen belegen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Karies im Milch- und bleibenden Gebiss: |
Finden sich mehr als zwei kariöse
Stellen an den zweiten Backenzähnen des Milchgebisses, erhöht sich die
Kariesgefahr für die bleibenden Zähne der Betroffenen. |
12 einfache
Tipps zur Baby-Zahnpflege
überarbeitet nach einer Vorlage aus prophylaxe impuls/2001; Bundesarbeitsgemeinschaft
interkulturelle Zahnmedizin und Oralprophylaxe und weiteren Empfehlungen
Siehe auch im
Zahnlexikon unter:
Erhaltung von Milchzähnen,
Ernährungsempfehlungen
1.) | In den ersten vier bis sechs Lebensmonaten ist
es das Beste für Ihr Kind, wenn Sie es voll stillen. Danach ist ein
weiteres zusätzliches Stillen sinnvoll - allerdings nur zu festen Zeiten.
Gift für die dann schon vorhandenen Zähnchen ist ein Einschlafen an der Brust
oder mehrmaliges nächtliches Stillen! Achten und erziehen Sie frühstmöglich zu festen Zeiten hin: Nacht- und Ruhephasen sind zum Schlafen und nicht zum Trinken da. |
2.) | Viele Eltern geben den Kindern Obstsaft, z. B. Apfelsaft. Das ist für die gesunde Ernährung aber nicht nötig. Die wertvollen Bestandteile von Obst stecken in den ganzen Früchten und nicht so sehr im Saft. Außerdem enthalten die Obstsäfte viel Fruchtzucker und Säure, selbst wenn "ohne Zuckerzusatz" auf der Flasche steht. Säfte, auch Gemüsesäfte wie Karottensaft, sind deshalb schlecht für die Zähne. Nehmen sie ungesüßten Tee oder Mineralwasser |
3.) | Kaufen Sie nur Nuckelflaschen aus Glas. Geben Sie Ihrem Kind keine Plastikflaschen zur "Selbstbedienung" mit ins Bett oder in den Kinderwagen |
4.) | Bringen Sie Ihr Kind mit Liebe ins Bett, nicht
mit der Nuckelflasche. Für das Lutschen und Saugen reicht ein
medizinischer Nuckel - aber ohne Flasche dran! Ein medizinischer Schnuller
ist für Säuglinge wichtig, da sie noch ein erhöhtes Saugbedürfnis haben.
Sind die ersten Zähnchen da, so sollten Sie diese Nuckeleien langsam
abgewöhnen Wenn Ihr Kind nachts nicht durchschläft, versuchen Sie es zu beruhigen und nicht den Mund mit der Nuckelflasche zu stopfen. Mit 2 Jahren sollten Sie das Nuckeln langsam ganz abstellen, da sonst bleibende Kieferverformungen entstehen, die später mit einer teuren Regulierung korrigiert werden müssen. |
5.) | Sobald Ihr Kind allein sitzen kann, lassen Sie es aus einer Tasse trinken. Oft wird noch gekleckert - geben Sie Wasser, das macht keine klebrigen Flecken. Eine Trink-Lerntasse oder Schnabeltasse brauchen die meisten Kinder nicht. Wenn doch, nur einen Monat lang - dann weg damit! Spätestens ab dem 1. Geburtstag sollte Ihr Kind nur noch aus einer Tasse oder einem Becher trinken. |
6.) | Für unterwegs reicht klein geschnittenes Obst oder Gemüse. Kleinkinder "lutschen" auch gern an Knäckebrot. |
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![]() Schon der erste Milchzahn will gepflegt werden. Beginnen Sie mit einer kleinen, weichen Zahnbürste oder mit "Babys erster Zahnbürste". Mama und Papa können sich die Aufgabe teilen. Einer bürstet die Zähne des Kindes am Morgen und einer vor dem Zubettgehen. Abends bitte eine erbsengroße Menge Kinder-Zahnpaste (siehe unter Tipp 9.) auf die Bürste geben. Danach gibt es dann auch nichts Süßes mehr zu trinken oder zu essen. |
8.) | Schauen Sie immer wieder einmal die Zähne Ihres Kindes genauer an. Schieben Sie die Oberlippe nach oben. Sind die Schneidezähne sauber oder ist Zahnbelag zu sehen? |
9.) | Kaufen Sie zum Kochen und Salzen Speisesalz mit der Aufschrift "Jod und Fluoride" wenn Ihr Kind an der Familienkost teilnimmt. Verwenden Sie eine fluoridhaltige Zahnpasta, wenn Sie sicher sind, dass diese nicht in größeren Mengen verschluckt wird. Achten Sie aber bei zugeführten Fluoridpräparaten darauf, dass es nicht zu viele sind. Sollten Sie die Nahrung mit Mineralwasser zubereiten, beachten Sie unbedingt in diesem Zusammenhang dessen Fluoridgehalt, um nicht eine Überdosierung und damit Schäden auszulösen! |
10.) | Tun Sie etwas für Ihre eigenen Zähne. Notwendig
ist gute Zahnreinigung mit Zahnbürste, Zahnzwischenraum-Bürstchen
oder Zahnseide. Verwenden Sie eine
Fluorid-Zahnpaste und seien Sie
sparsam mit süßen Zwischenmahlzeiten. Der Zahnarzt hilft bei
Karies und Zahnfleisch-Erkrankungen und sorgt für ein gutes
"Mundgefühl" durch eine
spezielle Reinigung in einer Zahnarztpraxis (PZR). Wenn es ihr Kind zulässt, nehmen Sie es mit in die Zahnarztpraxis, damit es sich an das Umfeld gewöhnt. Ab 2 Jahren sollten dann die Zähne in der Praxis untersucht werden, auch wenn sie glauben, dass alles OK ist. |
11.) | Wenn Sie täglich einige Stück Xylit-Kaugummi kauen, beugt das ebenso wie eine eigene gesunde Mundhöhle (s. Tipp 10.) der Übertragung von "Karieskeimen" auf das Kind vor. Xylit ist ein natürlicher Süßstoff, der auch in Früchten vorkommt. Die Kaugummis sollten nur Xylit und nicht noch andere Süßstoffe enthalten. |
12.) | Zeigen Sie dem Zahnarzt, der
Prophylaxeassistentin und dem Kinderarzt die gesunden Zähne Ihres
Kindes. Freuen Sie sich über den Erfolg. Und nicht zuletzt: Legen Sie als Erziehungsberechtigte einen Grundstein für eine lebenslange zahngesunde Ernährung. Achten Sie schon frühzeitig darauf, möglichst stark zucker- oder kalorienhaltige Getränke und Speisen zu meiden. Glauben Sie nicht den zahlreichen Werbespots über angeblich "gesunde Produkte", besonders für "Zwischendurch". Hersteller sind nicht an der Zahngesundheit Ihrer Kinder interessiert, sondern freuen sich, wenn der Umsatz stimmt. Achten Sie auch noch im Jugendlichenalter darauf, dass die Zähne regelmäßig und richtig geputzt werden. |
Um
späteren Gebissverformungen
vorzubeugen, ist es besonders wichtig darauf zu achten, dass beim
Schlafen nicht ausschließlich eine einseitige Schlafposition
eingenommen wird:
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![]() Platzmangel durch vorzeitigen Milchzahnverlust ![]() |
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![]() Bild-Klick! ![]() verfaultes Milchzahngebiss ![]() |
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Die Hauptursachen für Zahnerkrankungen bei Milchzähnen sind - wie auch bei den bleibenden Zähnen - Beläge (Plaque). Die Essenszeiten sind im Gegensatz zum Erwachsenen häufiger und oft unregelmäßig, wodurch die Bildung von Belägen und der für die Bildung von Karies nötige "saure" Speichel über einen längeren Zeitraum besteht. |
Zusätzlich liegt beim Zähneputzen (s.u.) eine Schwierigkeit darin, dass die Kleinkinder zu etwas motiviert werden müssen, zu dem ihre Geschicklichkeit noch nicht entwickelt ist, und das sie intellektuell kaum verstehen können. Nachfolgend einige Tipps, die helfen sollen, Kleinkinder zum Zähneputzen zu motivieren: |
![]() |
Die
beste Vorbeugung im Säuglingsalter ist das
Stillen:
Medikamenteneinnahme
während der Stillzeit:
Wie häufig wird gestillt?
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Ideal
wäre ein Stillen über das 1. Lebensjahr hinaus. Wenn dies aus
vielfältigen Gründen nicht möglich oder gewollt ist, sollten die
Kleinsten bis etwa zum 4. Monat Fertigmilch
mit der Bezeichnung "Pre" und bis etwa zum 6. Monat "Folgemilch 1"
bekommen. Danach verträgt das Baby normale Milch oder - bei einem
hohen Allergierisiko innerhalb der Familie - hypoallergene
Fertigmilch (HA)". Abzuraten ist von Ratschlägen aus der
"Bio-Szene", Mandel- oder Sojamilch zu verwenden, da diese ein Allergierisiko nicht senken und
zusätzlich arm an begleitenden Nährstoffen
sind. Auch die teure "Kleinkindmilch" ist bei normaler sonstiger
Ernährung überflüssig. Ungesüßten Tee oder Säfte braucht das Baby
nur bei hohem Fieber oder Durchfall. Der Sauger des Fläschchens
sollte zur optimalen Ausbildung der Gesichts-, Kau- und
Zungenmuskulatur mit einem breiten Lippenschild versehen sein.
Etwa ab dem 6. Monat (beim Durchbrechen der ersten Zähnchen)
sollte mit dem Zufüttern begonnen werden um so den Saugreflex in
den später normalen Kaureflex überzuführen. Allergologen raten
neuerdings von Karotten als erste Beikost ab und empfehlen
stattdessen Zucchini, Fenchel, Kürbis und Kohlrabi.
6. Monat
7. Monat
8. Monat
bis zum ersten Lebensjahrende
die nächsten Jahre
Bitte beachten
Generell gilt:
So viel sollen Kinder am Tag trinken: |
Milch
ist nicht für jeden verträglich - Laktoseintoleranz
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Für ca. 10 Mio. Menschen in Deutschland ist Milch
keine Wohltat, sondern eine Ursache für Unwohlsein, Bauchschmerzen und
Durchfall. Sie leiden unter Milchzuckerunverträglichkeit auch bekannt als
Laktoseintoleranz. Ursache dafür ist ein Mangel des Laktase-Enzyms, der dazu
führt, dass Milchzucker unverdaut bleibt. Das Laktase-Enzym, spaltet den
Milchzucker (Laktose) in seine Bestandteile und macht ihn erst dadurch für den
Körper verwertbar. Während Laktoseintolerante in der
Vergangenheit viele Lebensmittel und Speisen meiden mussten, da sie
Milchzucker enthalten, erleichtert heute die Einnahme von Laktase
das Leben entscheidend. Entsprechende Präparate sind freiverkäuflich
in Drogerien und Apotheken erhältlich. Sie führen das fehlende
Laktase-Enzym von außen zu und ermöglichen die Verdauung der
Laktose. Eine strenge Diät wird überflüssig. Insbesondere unterwegs
ist Laktoseintoleranz sonst eine große Belastung, da viele
Lebensmittel versteckt Milchzucker enthalten. Sogar
Süßstofftabletten, Gewürzmischungen und Medikamente können Laktose
beinhalten. Durch die Präparate sind die Betroffenen auch vor einem
knochenschädigenden Kalziummangel bewahrt, der durch die Meidung von
Milchprodukten leicht entsteht. Interessenten können die Broschüre
"Wenn Milch krank macht ..." kostenlos bei der Fachgesellschaft für
Ernährungstherapie und Prävention e.V., Mariahilfstraße 9, 52062
Aachen, Email:
info@fet-ev.eu, anfordern oder unter
www.fet-ev.eu downloaden
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Mineralwässer zur Zubereitung?
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In der Werbung
wird häufig die Zubereitung von Baby-Nahrung mit Mineralwasser angepriesen. Ein derartiges Wasser, welches
die Bezeichnung "für die Zubereitung von Säuglingsnahrung
geeignet" trägt, sollte ein Natriumgehalt von 20 mg/l, einen
Nitratgehalt von 0,02 mg/l, einen Nitritgehalt von 240 mg/l und
einen
Fluoridgehalt
von 1,5
mg/l nicht übersteigen.
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Viele Babys
beruhigt es, wenn sie was zum Nuckeln und zum Trinken haben.
Gerade wenn sie mal nicht so gut drauf sind, sei es beim
Zahnen, bei sonstigen
Wehwehchen oder einfach nur aus Langeweile, kann so eine
Nuckelflasche für das Baby und die Eltern unheimlich "hilfreich"
sein. Doch Vorsicht: mit dem Nuckeln wird zum einen das Problem
auf Dauer nicht gelöst; und Achtung, was in dem Fläschchen drin ist
(
Die Ursache
sind stark zuckerhaltige
Getränke, Obst- u. Vitaminsäfte oder, noch schlimmer: die
Honigschnuller. Der Zucker dieser Mittel - mitunter auch ein
hoher Fruchtsäuregehalt in den Säften - führt besonders durch die
lange Einwirkungszeit über Nacht zu einer
ausgeprägten
Karies. Aber auch
zuckerfreie Flascheninhalte können beim übermäßigen Gebrauch die
Zähne dadurch schädigen, dass automatisch die körpereigene
Speichelproduktion
zurückgefahren wird: Die wichtige
Schutzfunktion des
Speichels geht dadurch verloren! |
Wie lange darf gelutscht werden?
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Säuglinge und Kleinkinder haben den
naturgegebenen Drang zu Lutschen und zu Nuckeln, welches während des
Stillens oder Fläschchen-Trinkens auf natürliche Weise befriedigt wird.
Doch ab einem gewissen Alter - Fachleute sprechen von 2-3 Jahren
- kann dieses Nuckeln zu bleibenden Kieferverformungen führen, welche
später zwar korrigiert werden können, aber diese Behandlung ist dann
meist langwierig und mit erheblichen Kosten verbunden. Doch auch schon
vor diesem Alter sollte der Nucki ("Beruhigungssauger") gewissen
Kriterien entsprechen, um nicht später Probleme beim Schlucken, Kauen,
Atmen und auch beim Sprechen aufkommen zu lassen. Achten Sie deshalb
beim Kauf auf einen Markensauger. Dieser sollte eine anatomisch geformte
Mundplatte besitzen, die sich dem Gesicht des Babys optimal anpasst.
Weiter sollte er mit einer Belüftungsrille auf der Innenseite der
Saugerplatte ausgestattet sein, die zwei wichtige Funktionen hat: Zum
einen vermeidet sie, dass sich Speichel unter der Saugerplatte ansammeln
kann und zum anderen, dass sich die Mundplatte zu fest ansaugen lässt.
Durch eine kleine runde Einkerbung am unteren Rand der Platte fließt der
Speichel einfach ab. Das Ergebnis: Unter der Saugerplatte kann die Luft
problemlos zirkulieren und das schont des Babys zarte Haut. Der
Greifring fügt sich exakt in die anatomisch geformte Mundplatte ein.
Diese ist dadurch insgesamt flacher, passt sich besser der
Gesichtskontur des Kindes an und vermeidet unangenehme Druckstellen,
wenn Babys mit Schnuller einschlafen. |
Die ersten Zähnchen
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Das Durchstoßen der ersten Zähnchen -
meist sind es die mittleren Schneidezähne im Unterkiefer im Alter
von etwa 6 Monaten - durch die Kieferschleimhaut kann
gelegentlich mit erheblichen
Schmerzen, Fieber, Rötung und
Schwellung des
Zahnfleischs,
verstärktem
Speichelfluss und genereller Unpässlichkeit
verbunden sein. Auch bei den später durchbrechenden
weiteren Zähnchen kann dieses Übel mitunter auftreten.
Und wenn
die Zähnchen nicht kommen? |
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Sobald die
ersten
vier Milchschneidezähne
vorhanden sind, sollte -
falls das Kleinkind dies zulässt - vorsichtig mit einer Zahnpflege
begonnen werden. Da an ein richtiges Zähneputzen in diesem Alter noch
nicht zu denken ist, sollten täglich die Zähnchen mehrmals mit einem
Wattestäbchen oder einem Mulltuch, welche mit einer Spur
fluoridhaltiger
Zahncreme beschichtet sind, vorsichtig abgewischt werden.
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Je nach körperlicher und
geistiger Entwicklung, sollte spätestens mit
2
Jahren vorsichtig 2mal
täglich
mit dem "normalen"
Zähneputzen begonnen werden. Hierbei ist anfangs nicht so sehr
die gründliche Reinigung, sondern das Vertraut werden mit den
neuen Dingen wichtig. Auch später, wenn mit entsprechendem Alter
keine direkten Hilfestellungen beim Putzen mehr gegeben werden müssen,
ist eine Kontrolle und Beobachtung des Putzens nötig, damit sich
nicht falsche Techniken einschleichen. Notfalls sollte von einem
Elternteil "nachgeputzt" werden. |
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Den größten
Einfluss auf die Motivation zum Putzen haben
Bezugspersonen.
So wie sich viele Kleinkinder von ihren "Vorbildern" Verhaltensweisen
"abgucken", ist es auch beim Zähneputzen: das Zähneputzen zusammen mit
den Eltern oder älteren Geschwistern sollte eine Selbstverständlichkeit
und nicht eine lästige Pflicht sein. |
Es gibt verschiedene
Zahnputztechniken
beim Gebrauch der Handzahnbürste, welche sich im Ansetzen der Zahnbürste
und in ihrer Bewegungsrichtung unterscheiden; über den Vorzug dieser
oder jener Methode gibt es unterschiedliche Auffassungen. Viel wichtiger
ist aber die
Systematik des Putzens,
welche stets nach dem gleichen, einmal fest eingeprägten Schema erfolgen
sollte, um auch wirklich alle Zahnflächen einer gründlichen Reinigung zu
unterziehen. |
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Ebenfalls
im Alter von etwa 2 Jahren sollte der
erste Zahnarztbesuch
erfolgen und dann in regelmäßigen Abständen beibehalten werden (Recall).
So lernt das Kleinkind eine Zahnarztpraxis kennen, ohne dass in seinem
Mund schon gebohrt oder gezogen - ihm also "weh getan" - werden muss.
Sollten "tapfere" ältere Geschwister oder Spielkameraden vorhanden sein,
ist ihre Vorbildfunktion beim Untersuchen der kleinen Milchzähne von
großem Wert. Ab drei bis vier Jahren überprüft der Zahnarzt oder seine
Helferin dann auch die Putztechnik des Kleinkindes, um zu verhindern,
dass sich falsche Bewegungen beim Säubern der Zähne einprägen. |
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Eine fremde Umgebung - noch dazu mit weißen Kitteln und "bohrenden Geräuschen" - können den Kleinen schon eine gehörige Portion Angst einflößen, besonders dann, wenn der erste Zahnarztbesuch auch noch wegen akuter Schmerzen stattfindet. Wie in vielen anderen Bereichen prägt auch das "Ersterlebnis Zahnarztbesuch" ganz entscheidend das weitere Verhalten bei späteren Besuchen bis ins hohe Lebensalter hinein. Deshalb sollten nachfolgende Punkte besonders beachtet werden:
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zahnärztliche Behandlung unter Voll-Narkose?
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Zuweilen wird der Wunsch an eine
Zahnarztpraxis herangetragen, zahnärztliche Eingriffe die mit Schmerzen
verbunden sind, unter einer
Vollnarkose durchführen zu
lassen. Aus medizinischer Sicht gibt es - bis auf wenige Ausnahmen -
keinen Grund zu einem derartig schweren Körpereingriff:
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Zahnfüllungen im Milchzahngebiss
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Im Prinzip
bestehen im Milchzahngebiss (auch als "Milchgebiss" oder "temporäres
Gebiss" bezeichnet) keine Unterschiede zum Vorgehen wie bei
Jugendlichen und Erwachsenen: Die
Karies
muss vollständig entfernt werden, und es müssen chemische wie
statische Voraussetzungen geschaffen werden,
damit die Füllung dauerhaften Halt im Zahn hat. |
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sind eine selten
durchgeführte Behandlung zur Versorgung eines Lückengebisses im
Kindesalter infolge kariöser Kronenzerstörung, eines
Zahnunfalls oder durch die Nichtanlage
von Zähnen. Neben wichtigen funktionellen und sprachlichen Gründen sind
besonders kosmetische Wünsche
von Seiten des Kindes/der Eltern für eine derartige Behandlung
ausschlaggebend. Allerdings lassen sich prothetische Maßnahmen im
Kindesalter in der Regel erst dann realisieren, wenn sie sowohl vom
kleinen Patienten als auch von der elterlichen Bezugsperson gewünscht
bzw. akzeptiert werden. Neben der bei Kindern besonders schwierigen Eingewöhnung sind es
vor allem zahntechnische Gründe, welche einen Halt des Zahnersatzes am
Restgebiss vor Probleme stellen können. Als Halteelemente werden meist
Konstruktionen aus der Kieferorthopädie
(Adamsklammern, Knopfankern, Federn und Dreieckklammern) herangezogen. |
![]() ![]() ![]() Applikation mittels Carpulen®-Spritze auf die Zahnober- fläche |
Fluorverbindungen (Fluoride) bieten einen unübertroffenen Schutz vor Karies, indem sie sich zum einen in die Zahnstruktur einlagern und dadurch den Zahn "härten", d.h. äußerst widerstandsfähig gegen die besonders aus Zucker freigesetzten Säuren machen, zum anderen aber die ständig durch den Speichel ablaufenden Vorgänge der Ent- und Verkalkung auf der Zahnoberfläche positiv beeinflussen.
Bei
der Verwendung von F. ist eine individuelle
Fluoridanamnese unabdingbar, um eine
Überdosierung
zu vermeiden:
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Besucht das Kleinkind einen Kindergarten sollte Wert darauf gelegt werden, dass von den Erzieherinnen ebenfalls das Zähneputzen in der Gruppe geübt wird und dass der Hort an der Gruppenprophylaxe teilnimmt.
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Zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr (beginnendes
Wechselgebiss)
brechen die
ersten bleibenden Zähne
durch. Dann heißt es, besonders gut auf die
Zahnpflege
zu achten, denn diese Kauwerkzeuge werden
ein Leben
lang
gebraucht und tragen erheblich zum Aussehen bei! |
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Kinderbücher
gibt es vielzählige auf dem Markt. Zu empfehlen:
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Kostenübernahme bei Vorsorgemaßnahmen
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Zur Förderung der Mundgesundheit ist am
01.09.2016 die Neufassung der Richtlinie über die Früherkennung von
Krankheiten von Kindern bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres
(
Bei
privat Versicherten
und
Beihilfeberechtigten wurden (bescheidene) Prophylaxemaßnahmen schon
immer im Rahmen der
Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ)
und je nach Vertragsgestaltung erstattet. |
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