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Vorsorge bei Babys und Kleinkindern
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12 einfache Tipps zur Baby-Zahnpflege
  richtige Schlaflage - nie einseitig.
 Frühzeitiger Milchzahnverlust.
  die ersten Zahnschmerzen.
  Folgen des Lutschens u. Nuckelns.
  Übertragung der Kariesbakterien.
  Ansteckung der bleibenden Zähne.
  Stillen als Vorbeugung.
  Das Zahnen - manchmal mit Schmerzen.
  Wenn die Zähnchen nicht kommen wollen.
  Zahnpflege im Babyalter.
  Zahnpflege ab 2 Jahren.
  kein Stillen - was dann?
  Milchunverträglichkeit.
  Mineralwasser und Säuglingsnahrung
 Ist das Nuckelfläschchen schädlich?
 Wie lange darf gelutscht werden?
  spezielle Kinderzahnbürsten.

  spezielle Kinderzahncremes.
 
Motivation zum Zähneputzen.
  Welche Zahnputztechnik?
  Empfehlung bei der gleichzeitigen Verwendung
von Fluoridtabletten u. -zahnpasten

  ab welchem Alter zum Zahnarzt?
  Angst vor dem (ersten) Zahnarztbesuch?
zahnärztliche Behandlung unter Voll-Narkose?
Zahnfüllungen im Milchzahngebiss
  Kinderprothesen
  Schmelzhärtung durch Fluoride.
  Kindergarten und Gruppenprophylaxe.
  der Zahnwechsel.
  zahnärztliche Kinderbücher - Mediendatenbank.
  Kostenübernahme bei Vorsorgemaßnahmen -
     sog. "Kinder-Richtlinie" ab 2016.

 Informationsmaterial

 Video: Gesunde Kinderzähne

In den ersten Lebensjahren liegt die Zahngesundheit in den Händen der Eltern. Untersuchungen konnten zeigen, dass ein Motivationstraining der Bezugspersonen das Kariesrisiko der Kinder erheblich senken kann.
Eltern neigen mitunter zu der irrigen Annahme, dass die Zähne von Kleinkindern - auch unter dem Namen "Milchzähne" bekannt - deshalb nicht gepflegt zu werden brauchen, weil sie doch irgendwann einmal wieder ausfallen. Weltweite Untersuchungen belegen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Karies im Milch- und bleibenden Gebiss:

Finden sich mehr als zwei kariöse Stellen an den zweiten Backenzähnen des Milchgebisses, erhöht sich die Kariesgefahr für die bleibenden Zähne der Betroffenen.
Ebenso wird dem Nuckeln am Daumen oder dem "Beruhigungsfläschchen" keine weitere
Bedeutung zugemessen, man hält es für etwas völlig Normales.
Was mangelnde Zahnpflege und Vorsorge sowie ein vorzeitiger Milchzahnverlust und schlechte Angewohnheiten anrichten können, zeigen die nächsten Abbildungen. Mit Sicherheit hat eine vorzeitige Zerstörung des Milchgebisses immer Spätfolgen
.

12 einfache Tipps zur Baby-Zahnpflege
überarbeitet nach einer Vorlage aus prophylaxe impuls/2001; Bundesarbeitsgemeinschaft interkulturelle Zahnmedizin und Oralprophylaxe und weiteren Empfehlungen
Siehe auch im Zahnlexikon unter:
Erhaltung von Milchzähnen
,

Ernährungsempfehlungen

 1.) In den ersten vier bis sechs Lebensmonaten ist es das Beste für Ihr Kind, wenn Sie es voll stillen. Danach ist ein weiteres zusätzliches Stillen sinnvoll - allerdings nur zu festen Zeiten. Gift für die dann schon vorhandenen Zähnchen ist ein Einschlafen an der Brust oder mehrmaliges nächtliches Stillen!
Achten und erziehen Sie frühstmöglich zu festen Zeiten hin: Nacht- und Ruhephasen sind zum Schlafen und nicht zum Trinken da. 
 2.) Viele Eltern geben den Kindern Obstsaft, z. B. Apfelsaft. Das ist für die gesunde Ernährung aber nicht nötig. Die wertvollen Bestandteile von Obst stecken in den ganzen Früchten und nicht so sehr im Saft. Außerdem enthalten die Obstsäfte viel Fruchtzucker und Säure, selbst wenn "ohne Zuckerzusatz" auf der Flasche steht. Säfte, auch Gemüsesäfte wie Karottensaft, sind deshalb schlecht für die Zähne. Nehmen sie ungesüßten Tee oder Mineralwasser
 3.) Kaufen Sie nur Nuckelflaschen aus Glas. Geben Sie Ihrem Kind keine Plastikflaschen zur "Selbstbedienung" mit ins Bett oder in den Kinderwagen
 4.) Bringen Sie Ihr Kind mit Liebe ins Bett, nicht mit der Nuckelflasche. Für das Lutschen und Saugen reicht ein medizinischer Nuckel - aber ohne Flasche dran! Ein medizinischer Schnuller ist für Säuglinge wichtig, da sie noch ein erhöhtes Saugbedürfnis haben. Sind die ersten Zähnchen da, so sollten Sie diese Nuckeleien langsam abgewöhnen
Wenn Ihr Kind nachts nicht durchschläft, versuchen Sie es zu beruhigen und nicht den Mund mit der Nuckelflasche zu stopfen.
Mit 2 Jahren sollten Sie das Nuckeln langsam ganz abstellen, da sonst bleibende Kieferverformungen entstehen, die später mit einer teuren Regulierung korrigiert werden müssen.
 5.) Sobald Ihr Kind allein sitzen kann, lassen Sie es aus einer Tasse trinken. Oft wird noch gekleckert - geben Sie Wasser, das macht keine klebrigen Flecken. Eine Trink-Lerntasse oder Schnabeltasse brauchen die meisten Kinder nicht. Wenn doch, nur einen Monat lang - dann weg damit! Spätestens ab dem 1. Geburtstag sollte Ihr Kind nur noch aus einer Tasse oder einem Becher trinken.
 6.) Für unterwegs reicht klein geschnittenes Obst oder Gemüse. Kleinkinder "lutschen" auch gern an Knäckebrot.

 
7.)


Schon der erste Milchzahn will gepflegt werden. Beginnen Sie mit einer kleinen, weichen Zahnbürste oder mit "Babys erster Zahnbürste". Mama und Papa können sich die Aufgabe teilen.
Einer bürstet die Zähne des Kindes am Morgen und einer vor dem Zubettgehen. Abends bitte eine erbsengroße Menge Kinder-Zahnpaste (siehe unter Tipp 9.) auf die Bürste geben. Danach gibt es dann auch nichts Süßes mehr zu trinken oder zu essen.
 8.) Schauen Sie immer wieder einmal die Zähne Ihres Kindes genauer an. Schieben Sie die Oberlippe nach oben. Sind die Schneidezähne sauber oder ist Zahnbelag zu sehen?
 9.) Kaufen Sie zum Kochen und Salzen Speisesalz mit der Aufschrift "Jod und Fluoride" wenn Ihr Kind an der Familienkost teilnimmt. Verwenden Sie eine fluoridhaltige Zahnpasta, wenn Sie sicher sind, dass diese nicht in größeren Mengen verschluckt wird. Achten Sie aber bei zugeführten Fluoridpräparaten darauf, dass es nicht zu viele sind. Sollten Sie die Nahrung mit Mineralwasser zubereiten, beachten Sie unbedingt in diesem Zusammenhang dessen Fluoridgehalt, um nicht eine Überdosierung und damit Schäden auszulösen!
10.) Tun Sie etwas für Ihre eigenen Zähne. Notwendig ist gute Zahnreinigung mit Zahnbürste, Zahnzwischenraum-Bürstchen oder Zahnseide. Verwenden Sie eine Fluorid-Zahnpaste und seien Sie sparsam mit süßen Zwischenmahlzeiten. Der Zahnarzt hilft bei Karies und Zahnfleisch-Erkrankungen und sorgt für ein gutes "Mundgefühl" durch eine spezielle Reinigung in einer Zahnarztpraxis (PZR).
Wenn es ihr Kind zulässt, nehmen Sie es mit in die Zahnarztpraxis, damit es sich an das Umfeld gewöhnt. Ab 2 Jahren sollten dann die Zähne in der Praxis untersucht werden, auch wenn sie glauben, dass alles OK ist.
11.) Wenn Sie täglich einige Stück Xylit-Kaugummi kauen, beugt das ebenso wie eine eigene gesunde Mundhöhle (s. Tipp 10.) der Übertragung von "Karieskeimen" auf das Kind vor. Xylit ist ein natürlicher Süßstoff, der auch in Früchten vorkommt. Die Kaugummis sollten nur Xylit und nicht noch andere Süßstoffe enthalten.
12.) Zeigen Sie dem Zahnarzt, der Prophylaxeassistentin und dem Kinderarzt die gesunden Zähne Ihres Kindes. Freuen Sie sich über den Erfolg.

Und nicht zuletzt: Legen Sie als Erziehungsberechtigte einen Grundstein für eine lebenslange zahngesunde Ernährung. Achten Sie schon frühzeitig darauf, möglichst stark zucker- oder kalorienhaltige Getränke und Speisen zu meiden. Glauben Sie nicht den zahlreichen Werbespots über angeblich "gesunde Produkte", besonders für "Zwischendurch". Hersteller sind nicht an der Zahngesundheit Ihrer Kinder interessiert, sondern freuen sich, wenn der Umsatz stimmt. Achten Sie auch noch im Jugendlichenalter darauf, dass die Zähne regelmäßig und richtig geputzt werden.

Um späteren Gebissverformungen vorzubeugen, ist es besonders wichtig darauf zu achten, dass beim Schlafen nicht ausschließlich eine einseitige Schlafposition eingenommen wird:
  • nachfolgende Empfehlungen gelten für Kleinkinder die älter als ein Jahr sind. Im ersten Lebensjahr sollte ausschließlich die Rückenlage eingenommen werden, da die Bauchlage in den ersten 12 Monaten einen nicht zu unterschätzenden Risikofaktor für den plötzlichen Säuglingstod (sudden infant death = SID) darstellen kann. Das Risiko für ein Rückenlagen-bedingtes Einatmen von Nahrungsbestandteilen (Aspirationsgefahr) stellt sich nach jüngeren Untersuchungen nicht so hoch dar, wie bislang angenommen.
  • das Schlafen nur auf einer Seite - egal ob bei Bauch- oder Rückenlage als Grundposition - führt zu einer Lageverschiebung des Unterkiefers: der schwer behandelbare einseitige Kreuzbiss (die unteren Zähne "beißen über die oberen" auf der schlafabgewandten Seite) ist meist die Folge.
  • eine ausschließliche Rückenlage nach dem 1. Lebensjahr begünstigt eine dauerhafte, nicht gewünschte Mundatmung.  





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  • durch den frühzeitigen Verlust von Milchzähnen wird das Kieferwachstum gehemmt, es ist später zu wenig Platz für die bleibenden Zähne, welche schon teilweise ausgebildet unter den Milchzähnen im Kiefer liegen.
     im Lexikon unter Erhaltung von Milchzähnen.

Platzmangel durch vorzeitigen
Milchzahnverlust
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Bild-Klick!
verfaultes Milchzahngebissnachoben.gif (234 Byte)
  • Ab dem 3. Lebensjahr haben Lutschen und Nuckeln eine bleibende Verformung des Kiefers zur Folge, welche zwar meist durch eine aufwendige kieferorthopädische Regulierung ("Spange") später wieder behoben werden kann; doch das Tragen einer Regulierung ist mit einem erheblichen psychischem und finanziellen Aufwand verbunden. Hinzu kommen durch den Offenen Biss bedingte Sprach- und kosmetische Probleme.
    Deshalb sollte mit dem 2. Lebensjahr konsequent mit einem schrittweisen Abgewöhnen dieser Unarten begonnen werden.

  • 12  Tipps um mit dem Nuckeln aufzuhören
    überarbeitet nach einer Vorlage aus "Anbiss" 1 / 07
     1.) Daumen ade:
    Hier kommt die Schnullerfee! Spätestens ab dem zweiten Lebensjahr sollten die Eltern beginnen, ihrem Kind das Lutschen und Saugen an Gegenständen oder dem eigenen Daumen abzugewöhnen - für viele gestaltet sich dieses Unterfangen als echter Kampf. Wer verzichtet schon gerne auf lieb gewordene Gewohnheiten, die zudem auch noch so schön beruhigen? Ob sanfter Entzug oder radikaler Schnitt: Die Eltern sollten möglichst immer geduldig und konsequent auftreten, sonst ist es wie mit dem Glimmstängel für passionierte Raucher: Er findet seinen Weg auch immer wieder zurück in den Mund.
    Nachfolgende Tipps können nicht für jedes Kind gleich hilfreich sein. Sie als Eltern kennen es so gut, dass Sie aus den Vorschlägen einen oder zwei als geeignet herausgreifen sollten. Bewahren Sie Geduld dabei und wechseln Sie nicht von einem Tipp zum anderen.
     2.) Trösten:
    Wenn das Kind quengelt sollte man es erst liebevoll in den Arm nehmen und ihm dann den Schnuller geben; nach und nach die Kuschelzeiten verlängern
     3.) Manipulieren:
    Ein Schnuller, der mit einem kleinen Loch versehen oder dem stückchenweise die Saugerspitze mit der Schere abgeschnitten wird, „schmeckt" vielen Kindern auf Dauer nicht mehr so gut.
     4.) Stichtag:
    Geburtstag, Weihnachten oder erster Kindergartentag: Der Abschied vom Nuckelobjekt sollte langfristig vorbereitet und dann richtig gefeiert werden -am besten mit einem kleinen Abschiedsritual und Geschenk.
     5.) Schnullerfee:
    Die Schnullerfee ist eigentlich eine Tauschkönigin, denn sie kommt in der Nacht, nimmt den vor die Tür gelegten Schnuller mit und lässt dafür ein heiß begehrtes Geschenk zurück. Wird der Nucki zurück verlangt, muss das Spielzeug wieder getauscht werden; was die wenigsten jedoch wirklich wollen.
     6.) Däumling:
    Auf den Daumennagel wird das kleine Gesicht des Däumlings gemalt. Dieser fürchtet sich jedoch im dunklen nassen Mund und möchte nicht mehr in die Höhle gesteckt werden. Kleine Kinder lieben solche Geschichten, der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
     7.) Daumenkönig":
    Im Buchhandel gibt es schöne Bücher, die das Abgewöhnen erleichtern (z. B.:,,Philip und der Daumenkönig" oder „Ein Bär von der Schnullerfee").
     8.) Lutschkalender:
    Ein Sonne-Wolken-Kalender motiviert jeden Tag aufs Neue: Wer auf's Nuckeln verzichtet hat, bekommt eine Sonne in den Kalender gemalt, andernfalls gibt es eine Regenwolke.
     9.) Verschenken:
    Viele Kinder trennen sich leichter von ihrem Schnuller, wenn sie ihn einem kleineren Kind, das ihn „dringender braucht", schenken können.
    10.) Klare Worte:
    Wer sich Zeit nimmt und seinem Nachwuchs immer wieder die Nachteile des permanenten Lutschens aufzeigt, wird erstaunt sein, wie vernünftig Drei- bis Vierjährige manchmal schon sein können.
    11.) ,,Entwöhnungs-Sauger" oder Mundvorhofplatte:
    Der Entwöhnungs-Sauger hilft frühzeitig - bereits ab dem zweiten Lebensjahr - ungesundes Dauerlutschen zu stoppen. Mundvorhofplatten werden vom Kieferorthopäden individuell angefertigt und erleichtern den Kindern den Übergang zum schnullerfreien Dasein, gleichzeitig wirken sie dem offenen Biss entgegen.
    12.) Noch eine kleine Bemerkung zum Schluss:
    Kinder, die älter als vier Jahre alt sind und auf das Nuckeln am Daumen oder am Schnuller immer noch nicht verzichten können oder wollen, verdienen besondere Aufmerksamkeit. Manchmal ist das Saugen auch eine sprachlose Bitte des Kindes nach mehr Herzenswärme und Zuwendung. Und noch ein kleiner Trost: Irgendwann sind auch die Tage eines Schnullers gezählt - alles nur eine Frage von Zeit, Geduld und Liebe.



 

 

 

 


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Lutschfolgen an Fingern und Zähnen ("Lutschprotrusion")nachoben.gif (234 Byte)

  • Die Infektion eines Kleinkindes mit den sog. "Kariesbakterien" über Löffel, Schnuller oder Kuss ("kissing disease") erfolgt meist durch die Mutter zwischen dem 19. und 31. Lebensmonat. Dabei gilt: Je höher der Befall der Mutter, um so größer auch die Anzahl dieser Karieserreger beim Kleinkind. Je später diese Zufuhr erfolgt, umso "widerstandsfähiger" ist die Mundhöhle gegen diese Bakterien, denn die Besiedlungsplätze sind dann meist schon von anderen, harmloseren Mikroorganismen eingenommen und lassen so den Kariesbakterien keinen Platz mehr. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Kontaktpersonen selbst keine "faulen Zähne" im Mund haben. Durch Speicheltests lässt sich feststellen, ob z.B. die Mutter eine hohen Anteil an diesen schädlichen Keimen hat, und es können entsprechende Vorsorgemaßnahmen getroffen werden. Kariesanfällige oder unbehandelte Personen mit Erkrankungen der Mundhöhle sollten den Schnuller oder die Esswerkzeuge des Babys nicht in den Mund nehmen.
    Generell sind Speichelkontakte von mundgesunden Kontaktpersonen beim Kleinkind erwünscht, um Immunreaktionen zu stimulieren.
 

 

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  • Untersuchungen belegen, dass sich die durch verfaulte Milchzähne gebildete Bakterienflora im bleibenden Gebiss fortsetzen kann: verfaulte Milchzähne sind ausgezeichnete Nistplätze für Kariesbakterien und stecken so die bleibenden Zähne schon während ihres Durchbruchs an. Gelingt es, die Milchzähne gesund zu erhalten, kann sich das bleibende Gebiss optimal entwickeln.


 

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Die Hauptursachen für Zahnerkrankungen bei Milchzähnen sind - wie auch bei den bleibenden Zähnen - Beläge (Plaque). Die Essenszeiten sind im Gegensatz zum Erwachsenen häufiger und oft unregelmäßig, wodurch die Bildung von Belägen und der für die Bildung von Karies nötige "saure" Speichel über einen längeren Zeitraum besteht.

Zusätzlich liegt beim Zähneputzen (s.u.) eine Schwierigkeit darin, dass die Kleinkinder zu etwas motiviert werden müssen, zu dem ihre Geschicklichkeit noch nicht entwickelt ist, und das sie intellektuell kaum verstehen können. Nachfolgend einige Tipps, die helfen sollen, Kleinkinder zum Zähneputzen zu motivieren:






Die beste Vorbeugung im Säuglingsalter ist das Stillen:
Mit der Muttermilch werden die nötigen Nährstoffe in optimaler Konzentration dem Baby zugeführt, die Allergierate wird vermindert und die Zufuhr von mütterlichen Hormonen in geringsten Dosen beugt unter anderem einer trockenen Haut vor. Zusätzlich findet noch eine kieferorthopädische Prophylaxe beim Stillvorgang statt:
Stillen ist für den Säugling "Schwerstarbeit". Dadurch wird die Kaumuskulatur gekräftigt und das Kieferknochenwachstum gefördert. Weiterhin wird der Lippenschluss trainiert und damit eine wichtige Voraussetzung für die Sprach- und Kieferbildung und die Nasenatmung geschaffen. Eine spätere Gebissregulierungen wird deshalb erheblich weniger durchgeführt werden müssen.
Achten Sie beim Stillen darauf, dass schon vorhandene Zähnchen vorsichtig geputzt werden und dass sich das Stillen auf feste Zeiten pro Tag beschränkt:
So wie bei den süßen Zwischenmahlzeiten der Größeren, begünstigt ein zu häufiges Stillen die sog. "Stillkaries".
Sollten die ersten Zähnchen vorhanden sein, dann ist häufiges und verlängertes Stillen, vor allem das Einschlafen des Kindes an der Brust oder kurzes nächtliches Stillen für die Kauwerkzeuge schädlich: Wie bei der Wirkung eines Beruhigungsfläschchen mit gesüßtem Tee, greifen die Kohlenhydrate der Muttermilch die frisch durchgebrochenen Zähnchen an und können zu schweren kariösen Gebisszerstörungen führen.
Die meisten Säuglinge werden nach der Geburt ausschließlich gestillt - sehr viele erhalten aber bereits nach wenigen Wochen auch andere Nahrung. Das besagt eine Studie, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Auftrag gab. Danach beginnen 91 Prozent der Frauen nach der Geburt mit dem Stillen, bei der Entlassung aus der Klinik sinkt der Anteil der Säuglinge, die ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden, aber auf 73 Prozent. In den ersten 4 bis 6 Monaten sollten Säuglinge nach DGE-Empfehlung ausschließlich gestillt werden.

Medikamenteneinnahme während der Stillzeit:
Zahlreiche Körperstoffe - so auch Medikamente - werden über die Muttermilch ausgeschieden und vom Säugling - wenn auch meist in geringer Konzentration - aufgenommen. Bedenklich wird es dann, wenn es sich um solche Substanzen handelt, die eine hohe Konzentration in der Muttermilch aufweisen und vom Kleinkind wegen einer noch nicht ausgereiften Leber unvollständig abgebaut werden. Dies ist z.B. von dem Antibiotikum Erythromycin bekannt. Als grobe Orientierung kann gelten, dass die Stoffe, welche in der Schwangerschaft als unkritisch eingesehen werden, auch in der Stillzeit vorübergehend eingesetzt werden können. Eine Rücksprache mit dem Gynäkologen/Kinderarzt ist in Zweifelsfällen immer angebracht. Bei der Verwendung von zahnärztlichen Betäubungsspritzen (
Lokalanästhesie) in normalen Umfang sind bisher keine gravierenden negativen Auswirkungen bekannt.
Ausführlich im Lexikonteil unter "Behandlung während der Schwangerschaft"

Wie häufig wird gestillt?
zu dieser Frage gibt es in der "Apotheken-Rundschau"
(2013) folgende Antwort:
"86 Prozent der Mütter in Berlin und Brandenburg tun es - aber nur 74 Prozent der Bayerinnen: Sie geben ihrem Baby die Brust. Im Mittelfeld liegen etwa Sachsen, Bremen und Niedersachsen, berichtet das Apothekenmagazin "Baby und Familie" unter Berufung auf eine Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse. Dass Frauen nicht stillen oder früher damit aufhören, hat übrigens wenig mit der Rückkehr in den Beruf zu tun. Die Mütter geben meist medizinische Grüne wie eine Brustentzündung oder wenig Milchbildung an."
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Ideal wäre ein Stillen über das 1. Lebensjahr hinaus. Wenn dies aus vielfältigen Gründen nicht möglich oder gewollt ist, sollten die Kleinsten bis etwa zum 4. Monat Fertigmilch mit der Bezeichnung "Pre" und bis etwa zum 6. Monat "Folgemilch 1" bekommen. Danach verträgt das Baby normale Milch oder - bei einem hohen Allergierisiko innerhalb der Familie - hypoallergene Fertigmilch (HA)". Abzuraten ist von Ratschlägen aus der "Bio-Szene", Mandel- oder Sojamilch zu verwenden, da diese ein Allergierisiko nicht senken und zusätzlich arm an begleitenden Nährstoffen sind. Auch die teure "Kleinkindmilch" ist bei normaler sonstiger Ernährung überflüssig. Ungesüßten Tee oder Säfte braucht das Baby nur bei hohem Fieber oder Durchfall. Der Sauger des Fläschchens sollte zur optimalen Ausbildung der Gesichts-, Kau- und Zungenmuskulatur mit einem breiten Lippenschild versehen sein. Etwa ab dem 6. Monat (beim Durchbrechen der ersten Zähnchen) sollte mit dem Zufüttern begonnen werden um so den Saugreflex in den später normalen Kaureflex überzuführen. Allergologen raten neuerdings von Karotten als erste Beikost ab und empfehlen stattdessen Zucchini, Fenchel, Kürbis und Kohlrabi.
Dabei hat sich folgende Vorgehensweise bewährt:

6. Monat
Ersatz einer Milchmahlzeit durch eine Kombination aus Gemüse- Kartoffel- und Fleischmus. Wegen der strengen Herstellungsvorschriften bei Babykost aus dem Glas ist diese zu bevorzugen; ersatzweise eigene, sorgfältige Zubereitung aus Biokost.
Sollte schon das
Zahnen beginnen, das Baby unter Aufsicht auf eine harte Brotrinde beißen lassen.

7. Monat
Ersatz der zweiten Milchmahlzeit (abends) durch einen Vollmilch-Getreide-Brei. Nach Möglichkeit keine fertigen Instant-Breis, da diese neben ihrem unverhältnismäßigen Preis häufig stark zuckerhaltig sind.

8. Monat
neben zwei Milchmahlzeiten und den beiden anderen Ersatzmahlzeiten (s.o.) kann jetzt mit einem zuckerarmen Obstbrei als 5. Mahlzeit begonnen werden.

bis zum ersten Lebensjahrende
Allmählich kann auf die normale Familienkost umgestellt werden; dabei sparsam mit Salz und Gewürzen umgehen. Etwa ab dem 10. Monat wird Naturjoghurt oder Dickmilch vertragen; Quark erst ab dem 1. Geburtstag.

die nächsten Jahre
mindestens eine warme Mahlzeit mit Gemüse als Hauptgrundlage; dazu Kartoffeln, Nudeln oder Reis und wenig gedünstetes Fleisch oder Fisch. Sonst normale Familienkost (fettarm, nichts Frittiertes oder scharf Angebratenes) und für Zwischendurch mal ein Müsli, eine rohe Möhre und viel frisches Obst und Nüsse. Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindesten ½ Liter/Tag) sorgen.

Bitte beachten
Keine vegetarische Kost, denn das Kleinkind braucht zum gesunden Wachstum Milch, Eier und Fleisch; eventueller Fleischersatz durch reichlich Gemüse und Getreideprodukte.
Als Getränke:
Mineralwasser oder Tee (ungesüßt oder Isomaltulose sorgt für zahnfreundliche Kindertees). Kein Dauernuckeln an dem Fläschchen, da der Speichel seine Produktion zurückfährt und ohne diesen Schutz die Zähne rasch von Karies angegriffen werden.

Generell gilt:
Je weniger das Baby an der Brust trinkt, desto mehr Flüssigkeit muss durch Getränke ergänzt werden. Normales Leitungswasser ist hygienisch und bakteriologisch unbedenklich, evtl. zur Geschmacksverbesserung mit Obst-, Gemüsesäften (zuckerfrei) gestreckt. Meist überflüssig ist in zivilisierten Ländern ein "stilles" Mineralwasser, welches den Aufdruck "für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet" trägt (
s.u.). Beim Tee-Fläschchen darauf achten, dass die Instant-Tees zuckerfrei sind (Früchte- oder Kräutertees oder Isomaltulose sorgt für zahnfreundliche Kindertees), sonst kommt es leicht zu dem gefürchteten "Nursing-Bottle-Syndrom". 

So viel sollen Kinder am Tag trinken:

ab 4 Monate bis 1 Jahr    400 ml/Tag
1 - 4 Jahre                      820 ml/Tag      
4 - 7 Jahre                      940 ml/Tag

Zu jeder Malzeit sollen Kinder kalorienarme Getränke bekommen. Kalorienreiche Softdrinks sollten vermieden werden, da dadurch ein erhöhtes Risiko besteht, Übergewicht zu bekommen.
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Milch ist nicht für jeden verträglich -
Laktoseintoleranz

 

Für ca. 10 Mio. Menschen in Deutschland ist Milch keine Wohltat, sondern eine Ursache für Unwohlsein, Bauchschmerzen und Durchfall. Sie leiden unter Milchzuckerunverträglichkeit auch bekannt als Laktoseintoleranz. Ursache dafür ist ein Mangel des Laktase-Enzyms, der dazu führt, dass Milchzucker unverdaut bleibt. Das Laktase-Enzym, spaltet den Milchzucker (Laktose) in seine Bestandteile und macht ihn erst dadurch für den Körper verwertbar.
Die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention e.V. hat jetzt eine neue Broschüre zu diesem Thema herausgegeben. Sie enthält Antworten auf die dringlichsten Fragen der Betroffenen bezüglich Symptomen, Ursachen, Therapiemöglichkeiten und Ernährung. Eine persönliche Einkaufshilfe im Innenteil der Broschüre, die den Laktosegehalt gängiger Lebensmittel abbildet, erleichtert den täglichen Einkauf.

Während Laktoseintolerante in der Vergangenheit viele Lebensmittel und Speisen meiden mussten, da sie Milchzucker enthalten, erleichtert heute die Einnahme von Laktase das Leben entscheidend. Entsprechende Präparate sind freiverkäuflich in Drogerien und Apotheken erhältlich. Sie führen das fehlende Laktase-Enzym von außen zu und ermöglichen die Verdauung der Laktose. Eine strenge Diät wird überflüssig. Insbesondere unterwegs ist Laktoseintoleranz sonst eine große Belastung, da viele Lebensmittel versteckt Milchzucker enthalten. Sogar Süßstofftabletten, Gewürzmischungen und Medikamente können Laktose beinhalten. Durch die Präparate sind die Betroffenen auch vor einem knochenschädigenden Kalziummangel bewahrt, der durch die Meidung von Milchprodukten leicht entsteht.
Besonders häufig von Laktoseintoleranz sind Menschen mit chronischen Erkrankungen des Magen-Darmtraktes sowie Senioren betroffen. Sehr verbreitet ist dies auch unter Menschen aus Asien und Afrika.

Interessenten können die Broschüre "Wenn Milch krank macht ..." kostenlos bei der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention e.V., Mariahilfstraße 9, 52062 Aachen, Email: info@fet-ev.eu, anfordern oder unter www.fet-ev.eu downloadennachoben.gif (234 Byte)

 

Mineralwässer zur Zubereitung?

In der Werbung wird häufig die Zubereitung von Baby-Nahrung mit Mineralwasser angepriesen. Ein derartiges Wasser, welches die Bezeichnung "für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet" trägt, sollte ein Natriumgehalt von 20 mg/l, einen Nitratgehalt von 0,02 mg/l, einen Nitritgehalt von 240 mg/l und einen Fluoridgehalt von 1,5 mg/l nicht übersteigen. Mineralgehalte ausgesuchter Wässer online
Viele Mütter meinen mit der Mineralwasser-Zubereitung Ihren Kleinen etwas besonders Gutes anzutun. Dagegen vertreten namhafte Experten die Ansicht, dass Säuglingsnahrung in Mitteleuropa grundsätzlich nur mit abgekochtem Trinkwasser zubereitet werden sollte und sehen nur die Notwendigkeit auf ein Mineral-, Quell- oder Tafelwasser zurückzugreifen, falls Trinkwasser nicht in der erforderlichen Qualität zur Verfügung steht. Hygieniker warnen zusätzlich vor dem teilweisen Vorhandensein von Krankheitserregern in den gekauften Wasserflaschen.
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frage.gif (659 Byte)Ist die Nuckelflasche 
schädlich?

 



5 jähriges Kind;
wird überwiegend gestillt



tief zerstörte Backenzähne
im Milchgebiss

Viele Babys beruhigt es, wenn sie was zum Nuckeln und zum Trinken haben. Gerade wenn sie mal nicht so gut drauf sind, sei es beim Zahnen, bei sonstigen Wehwehchen oder einfach nur aus Langeweile, kann so eine Nuckelflasche für das Baby und die Eltern unheimlich "hilfreich" sein. Doch Vorsicht: mit dem Nuckeln wird zum einen das Problem auf Dauer nicht gelöst; und Achtung, was in dem Fläschchen drin ist ( "Nursing bottle syndrom" im Lexikon), denn sonst können die Milchzähnchen bald so aussehen.                   

Die Ursache sind stark zuckerhaltige Getränke, Obst- u. Vitaminsäfte oder, noch schlimmer: die Honigschnuller. Der Zucker dieser Mittel - mitunter auch ein hoher Fruchtsäuregehalt in den Säften - führt besonders durch die lange Einwirkungszeit über Nacht zu einer ausgeprägten Karies. Aber auch zuckerfreie Flascheninhalte können beim übermäßigen Gebrauch die Zähne dadurch schädigen, dass automatisch die körpereigene Speichelproduktion zurückgefahren wird: Die wichtige Schutzfunktion des Speichels geht dadurch verloren!
Und gerade Nuckelfläschchen aus Plastik sind leicht und für Kleinkinder gut über Stunden zu halten - dies führt zu einem unkontrollierten Nuckeln und den bekannten Zahnschäden.
Wenn das Nuckelfläschchen in "Notlagen" denn unbedingt sein muss, dann bitte Flüssigkeiten ohne Zucker oder Fruchtsäure
.

zahnfreundliche Kindertees.
 
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Wie lange darf
gelutscht werden?

 


© http://www.nuk.de/

Säuglinge und Kleinkinder haben den naturgegebenen Drang zu Lutschen und zu Nuckeln, welches während des Stillens oder Fläschchen-Trinkens auf natürliche Weise befriedigt wird. Doch ab einem gewissen Alter - Fachleute sprechen von 2-3 Jahren - kann dieses Nuckeln zu bleibenden Kieferverformungen führen, welche später zwar korrigiert werden können, aber diese Behandlung ist dann meist langwierig und mit erheblichen Kosten verbunden. Doch auch schon vor diesem Alter sollte der Nucki ("Beruhigungssauger") gewissen Kriterien entsprechen, um nicht später Probleme beim Schlucken, Kauen, Atmen und auch beim Sprechen aufkommen zu lassen. Achten Sie deshalb beim Kauf auf einen Markensauger. Dieser sollte eine anatomisch geformte Mundplatte besitzen, die sich dem Gesicht des Babys optimal anpasst. Weiter sollte er mit einer Belüftungsrille auf der Innenseite der Saugerplatte ausgestattet sein, die zwei wichtige Funktionen hat: Zum einen vermeidet sie, dass sich Speichel unter der Saugerplatte ansammeln kann und zum anderen, dass sich die Mundplatte zu fest ansaugen lässt. Durch eine kleine runde Einkerbung am unteren Rand der Platte fließt der Speichel einfach ab. Das Ergebnis: Unter der Saugerplatte kann die Luft problemlos zirkulieren und das schont des Babys zarte Haut. Der Greifring fügt sich exakt in die anatomisch geformte Mundplatte ein. Diese ist dadurch insgesamt flacher, passt sich besser der Gesichtskontur des Kindes an und vermeidet unangenehme Druckstellen, wenn Babys mit Schnuller einschlafen.
Abgewöhnung:
Bezugspersonen sollten vor allem darauf achten, in welchen Situationen das Kleinkind nuckelt. Ist es müde, braucht es Zuwendung, hat es Langeweile? Meist lässt sich das Bedürfnis auch anders als mit dem Nuckel befriedigen.
Die Schnullerfee, die ihn einsammelt, oder der Schnullerbaum, an den das Kind den Schnuller hängt, können immer probiert werden. Manchmal löst auch der Kindergarten das Problem. Unter den "großen" Kindern ist der Nuckel echt out.
Und noch ein Tipp:
Geben Sie lieber frühzeitig einen Beruhigungssauger als dass das Baby in Ermangelung eines Nuckis den Daumen oder einen Finger nimmt. Wen Sie später einmal das Nuckeln abgewöhnen wollen, so ist der Nucki irgendwann einmal verschwunden - mit dem Däumchen tun Sie sich da schwerer ;-)
Special: "Anti-Nuckel-Tipps"
Die NUK-Fibel "Mund und Zähne" ist eine ausgezeichnete Informationsbroschüre von der Schwangerschaft bis hin zum ersten Zahnarztbesuch des Kleinkindes. Zusätzlich werden viele Fragen beantwortet und praktische Tipps für den Alltag gegeben. Download als PDF-Datei: http://www.nuk.de/
Der "offene Biss" kann vermieden werden - trotz Schnuller.
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Die ersten Zähnchen
kommen - 
manchmal auch mit
Schmerzen.

 



meist erscheinen
die unteren mittleren
Schneidezähne beim
Kleinkind als
erste (6.-8. Monat)

 

Das Durchstoßen der ersten Zähnchen - meist sind es die mittleren Schneidezähne im Unterkiefer im Alter von etwa 6 Monaten - durch die Kieferschleimhaut kann gelegentlich mit erheblichen Schmerzen, Fieber, Rötung und Schwellung des Zahnfleischs, verstärktem Speichelfluss und genereller Unpässlichkeit verbunden sein. Auch bei den später durchbrechenden weiteren Zähnchen kann dieses Übel mitunter auftreten.
Helfende Zahngels haben den Nachteil, dass sie bei Kleinkindern nur schwer aufzutragen sind und gern verschluckt werden. In der Volksmedizin hat sich das Kauen von Veilchenwurzeln und Fenchelstengeln als Linderung bewährt, aber Achtung: diese Präparate sind häufig mit Bakterien verunreinigt. Zusätzlich kann eine Kühlung der Wange mit kalten Umschlägen erfolgen, notfalls kann vorübergehend ein Zäpfchen (meist: Paracetamol) gegeben werden.
Ausdrücklich abgeraten wird vor der Verwendung von sog. Beißringen aus PVC-Kunststoff, da diese gefährliche "Weichmacher" enthalten können.
Dreimal durchgefallen: Schadstoffe in Beißringen gefunden

Und wenn die Zähnchen nicht kommen?

Die Natur hält sich nicht an Zahlen aus dem Lehrbuch und geht manchmal eigene Wege. Es sind Fälle bekannt, wo fast bis zum 2. Geburtstag sich nichts tat - und dann die Zähnen "wie Pilze" aus dem Kiefer "schossen".
Ein echtes Fehlen von Zähnen - meist vererbt - ist sehr selten. Im Babyalter lässt sich dagegen nichts unternehmen, deshalb ist auch das frühzeitige Anfertigen von Röntgenaufnahmen vielleicht von wissenschaftlichem Interesse, hat aber noch keine praktische Bedeutung.
Sollten Sie sehr verunsichert sein oder in großer Sorge, ob nun Zähnchen kommen werden oder nicht, so besuchen Sie mit Ihrem Baby lieber eine Zahnarztpraxis. Ein Fachmann kann durch einfaches Befühlen der Kieferkämme ziemlich sicher erkennen, ob die Zähnchen noch im Kiefer "schlummern".
"Zahntreibende Kost" oder zusätzliche "Kalkgaben" sind nutzlos!

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Sobald die ersten vier Milchschneidezähne vorhanden sind, sollte - falls das Kleinkind dies zulässt - vorsichtig mit einer Zahnpflege begonnen werden. Da an ein richtiges Zähneputzen in diesem Alter noch nicht zu denken ist, sollten täglich die Zähnchen mehrmals mit einem Wattestäbchen oder einem Mulltuch, welche mit einer Spur fluoridhaltiger Zahncreme beschichtet sind, vorsichtig abgewischt werden.
Die Hauptreinigungsfunktion hat aber in diesem Alter die mechanische Selbstreinigung des Gebisses, wie etwa beim Abbeißen oder Kauen von fester, zuckerfreier Nahrung (z.B. eine harte Brotrinde oder ein kleines Möhrenstückchen).
Erhaltung von Milchzähnen im Lexikonteil.
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Mundpflege bei Kindern unter drei Jahren (zm, 2019)
Kinder putzen so (schlecht) wie ihre Eltern (zm, 2021)


Je nach körperlicher und geistiger Entwicklung, sollte spätestens mit 2 Jahren vorsichtig 2mal täglich mit dem "normalen" Zähneputzen begonnen werden. Hierbei ist anfangs nicht so sehr die gründliche Reinigung, sondern das Vertraut werden mit den neuen Dingen wichtig. Auch später, wenn mit entsprechendem Alter keine direkten Hilfestellungen beim Putzen mehr gegeben werden müssen, ist eine Kontrolle und Beobachtung des Putzens nötig, damit sich nicht falsche Techniken einschleichen. Notfalls sollte von einem Elternteil "nachgeputzt" werden.
Als Putztechnik hat sich besonders die K A I - Methode bewährt (s.u.)

Zum Putzen sollte eine kleine Pastenmenge (höchstens erbsengroß) einer spez.
Kinderzahnpasta benutzt werden.
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  • Die Mundschleimhäute von Kleinkindern sind erheblich empfindlicher als die von Erwachsenen. Zahncremes, deren Geschmack durch Zusatz von Pfefferminze, Alkohol und anderen Stoffen den Großen gut schmeckt, wird von den Kleinen als scharf und deshalb abstoßend empfunden. Es gibt spezielle Kinderzahncremes mit weniger scharfen Inhaltsstoffen und einem dem Alter angepassten Fluoridanteil (s.u.); man sollte nur darauf achten, dass diese nicht zu süß schmecken, da sie von den Kleinkindern dann gern herunter geschluckt werden. Zusätzlich erhalten sie weniger schmirgelnde Substanzen (Abrasivstoffe). Mit etwa 6 Jahren kann auf eine normale, fluoridierte Zahnpasta gewechselt werden.

  • Achten sollte man darauf, dass die Creme nicht zu süß schmeckt und dass sie nur in erbsengroßer Menge auf die Bürste aufgebracht wird, da Kinder unter 3 Jahren über die Hälfte der Zahnpasta verschlucken.

  • Gewöhnen Sie Ihr Kind schon rechtzeitig daran, nach dem Zähneputzen nur auszuspucken und nicht den Mund gründlich durchzuspülen, damit die in den Pasten enthaltenen Fluoride länger örtlich einwirken können.

  • Ist es gefährlich, wenn Kinder fluoridhaltige Zahnpasta verschlucken?
    Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist darauf hin: Kinderzahnpasta (mit 0,05 % Fluoridgehalt) führt nach dem Essen von ca. 70 g (eine Tube, was höchst unwahrscheinlich ist) allenfalls zu Bauchschmerzen. Eine Vergiftung ist nicht zu befürchten.

  • Anwendung der neuen Fluoridempfehlungen - Zwischen Kariesprävention und Dentalfluorose (zm, 2019)
    Kinder putzen so (schlecht) wie ihre Eltern (zm, 2021)

  • Wie gefährlich sind Kinderzahnpasten? So schürt Dr. Wolff die Angst vor Fluorid (zm, 2021)

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  • Kinder benötigen eigene Zahnbürsten, die ihrer Gebissform und Motorik entsprechen. Außerdem soll das Zähneputzen Spaß machen und die Bürste die Kinder motivieren, täglich ihre Zähne zu putzen.

  • Erwachsenenzahnbürsten sind für Kinder von ihrer Form und Borstenhärte her denkbar ungeeignet. Hier gibt es auf dem Markt zahlreiche lustige und für Kindermünder geeignete Produkte. Eine gute Kinderzahnbürste sollte einen kompakten, rutschfesten Handgriff und ein kleines Borstenfeld aus Kunststoffborsten haben.

  • Gut bewährt haben sich elektrische Kinderzahnbürsten, da sie zum einen die noch fehlenden Bewegungsabläufe des Kleinkindes kompensieren, zum anderen der natürliche Spieltrieb beim Putzen angeregt wird. Zu beachten ist allerdings, dass Kinder auch die Systematik und Technik des Putzen mit einer Handzahnbürste kennen sollten, um notfalls auch einmal ohne das elektrische Hilfsmittel auskommen zu können.
    Trendig sind elektrische Bürstchen mit Musiktimer und farbigen Disneymotiven:
    Trendige Farbkombinationen und lustige Disney-Motive sorgen für eine Abwechslung beim Zähneputzen. Der Musik-Timer motiviert zur längeren Zähnreinigung. Nach je einer Minute Putzzeit spielt er zufällig eine von 16 Melodien. Der verkleinerte Bürstenkopf passt ideal in enge Kindermünder. 

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Den größten Einfluss auf die Motivation zum Putzen haben Bezugspersonen. So wie sich viele Kleinkinder von ihren "Vorbildern" Verhaltensweisen "abgucken", ist es auch beim Zähneputzen: das Zähneputzen zusammen mit den Eltern oder älteren Geschwistern sollte eine Selbstverständlichkeit und nicht eine lästige Pflicht sein.nachoben.gif (234 Byte)
Kinder putzen so (schlecht) wie ihre Eltern (zm, 2021)


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Fones Methode

Es gibt verschiedene Zahnputztechniken beim Gebrauch der Handzahnbürste, welche sich im Ansetzen der Zahnbürste und in ihrer Bewegungsrichtung unterscheiden; über den Vorzug dieser oder jener Methode gibt es unterschiedliche Auffassungen. Viel wichtiger ist aber die Systematik des Putzens, welche stets nach dem gleichen, einmal fest eingeprägten Schema erfolgen sollte, um auch wirklich alle Zahnflächen einer gründlichen Reinigung zu unterziehen.
Das Putzen selbst sollte in diesem Alter immer nach der leicht zu erlernenden KAI-Methode erfolgen:
K = Hin- und Herbewegung der Zahnbürste auf den Kauflächen
A = Putzen der Außenflächen mit großen Kreisen
I = Reinigen der Innenflächen mit kleinen Kreisen oder Ab-/Auswischbewegungen


Erklärvideo - So sollten Eltern ihren Kindern die Zähne putzen (zm, 2018)

Ersatzweise kann auch die   Fones Methode angewandt werden

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Ebenfalls im Alter von etwa 2 Jahren sollte der erste Zahnarztbesuch erfolgen und dann in regelmäßigen Abständen beibehalten werden (Recall). So lernt das Kleinkind eine Zahnarztpraxis kennen, ohne dass in seinem Mund schon gebohrt oder gezogen - ihm also "weh getan" - werden muss. Sollten "tapfere" ältere Geschwister oder Spielkameraden vorhanden sein, ist ihre Vorbildfunktion beim Untersuchen der kleinen Milchzähne von großem Wert. Ab drei bis vier Jahren überprüft der Zahnarzt oder seine Helferin dann auch die Putztechnik des Kleinkindes, um zu verhindern, dass sich falsche Bewegungen beim Säubern der Zähne einprägen.nachoben.gif (234 Byte)
Erhaltung von Milchzähnen.

 

 

Eine fremde Umgebung - noch dazu mit weißen Kitteln und "bohrenden Geräuschen" - können den Kleinen schon eine gehörige Portion Angst einflößen, besonders dann, wenn der erste Zahnarztbesuch auch noch wegen akuter Schmerzen stattfindet. Wie in vielen anderen Bereichen prägt auch das "Ersterlebnis Zahnarztbesuch" ganz entscheidend das weitere Verhalten bei späteren Besuchen bis ins hohe Lebensalter hinein. Deshalb sollten nachfolgende Punkte besonders beachtet werden:

  • bringen Sie Ihr Kleinkind sobald Sie es auch sonst zu kleinen Besorgungen mitnehmen können, zu Ihrem Zahnarzt-Kontrolltermin mit. Es lernt auf diese Weise einprägsam, dass der Untersuchungstermin beim Zahnarzt etwas ganz Normales ist und es lernt gleichzeitig die ungewohnte Umgebung näher kennen. Ab etwa 2 Jahren (s.o.) wird dann der Zahnarzt vorsichtig versuchen in den Mund zu schauen. Wenn dies beim ersten Mal noch nicht so ganz klappt, ist es nicht so schlimm, als wenn der Zahnarzt wegen akuter Schmerzen unbedingt behandeln muss!

  • Nach erfolgreicher Behandlung loben Sie Ihr Kind, vielleicht auch mal mit einem kleinen Geschenk für die "außerordentliche" Tapferkeit; gleiches tut i.d.R. auch Ihr Zahnarzt/ärztin.

  • Bereiten Sie Ihr Kind schon zu Hause auf den Zahnarztbesuch vor und hüten Sie sich vor Drohungen wie "Wenn Du nicht brav bist.....". 
    Ihre eigene Vorbildfunktion - auch bei der Inspektion im Zahnarztstuhl - ist für das Kleinkind von immenser Bedeutung. Wenn Sie selbst nicht zu den Tapfersten gehören, sind Ihr Partner/in oder ältere Geschwister vielleicht aus einem robusteren Holz geschnitzt.
  • Bereiten Sie Ihre Zahnarztpraxis darauf vor, wenn Sie das erste Mal Ihr Kind zum Untersuchen und/oder der ersten Zahnbehandlung bringen. Man wird dann entsprechende Zeit freihalten, um die verwendeten Utensilien und die Zahnarztpraxis vorzustellen, und ebenso dafür sorgen, dass nicht gleichzeitig einer der wenigen "Schreier" in Behandlung ist.

  • Sollte Ihr Kind plötzlich während der Behandlung Angst bekommen - auch das gibt es hin und wieder auch bei schon "zahnarzterfahrenen" Kindern - , so hilft nur gutes Zureden und eine vorsichtige Erklärung der nächsten Behandlungsschritte in der Kindersprache (z.B. "statt eine Spritze geben", lieber vom "Einschlafen des Zähnchens" sprechen). Keinesfalls sollte die Behandlung gegen den Widerstand der kleinen Person durchgesetzt werden, es sei denn, es handelt sich um eine ärztlich dringend erforderliche Behandlung oder aber, das Kind hat keine Angst, sondern möchte Ihnen gegenüber aus purem Trotz "klarstellen", wer das Sagen hat.  

  • Eine gute Vorsorge - bei der Ernährung und der Mundhygiene - und ein damit verbundenes Bewusstsein für die Wichtigkeit der kleinen Beißerchen lassen auch das Kleinkind schon auf seine Art den Sinn eines Zahnarztbesuches erkennen und bewirken zusätzlich, dass - wenn überhaupt - nur selten gebohrt werden muss. Und selbst dann ist durch die rechtzeitige Erkennung eines kleines kariösen Defektes die Behandlung dieser Veränderung unproblematisch.

  • Eine Zahnarztpraxis ist primär auf die Verhütung und Behandlung von Zahnerkrankungen ausgerichtet. Sie wird sich bei der Therapie der kleinsten Patienten besondere Mühe geben. Aber eines kann sie bestimmt nicht: Ihre häusliche Erziehung ersetzen!

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zahnärztliche Behandlung unter Voll-Narkose?

Zuweilen wird der Wunsch an eine Zahnarztpraxis herangetragen, zahnärztliche Eingriffe die mit Schmerzen verbunden sind, unter einer Vollnarkose durchführen zu lassen. Aus medizinischer Sicht gibt es - bis auf wenige Ausnahmen - keinen Grund zu einem derartig schweren Körpereingriff:
»  ein entzündeter oder verfaulter Zahn rechtfertigt nicht zur Behandlung einen derartig schweren Eingriff in den wachsenden Organismus
»  Auch ein Kind muss lernen, mit Schmerzen und Ängsten umzugehen und wissen, wie dagegen Abhilfe geschaffen werden kann
»  Zahnarztbesuche müssen in regelmäßigen Abständen lebenslang erfolgen - soll dies dann weiterhin unter Vollnarkose geschehen?
s.a.: Ambulante Zahnoperationen - Vollnarkose für Kinder besonders riskant
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Die klinisch-ethische Falldiskussion: Narkose in der Kinderbehandlung (zm, 2018)

Zahnfüllungen im Milchzahngebiss

 

Im Prinzip bestehen im Milchzahngebiss (auch als "Milchgebiss" oder "temporäres Gebiss" bezeichnet) keine Unterschiede zum Vorgehen wie bei Jugendlichen und Erwachsenen: Die Karies muss vollständig entfernt werden, und es müssen chemische wie statische Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Füllung dauerhaften Halt im Zahn hat.
Um zunächst einem Irrglauben vorzubeugen: Die Verwendung von Silber-Amalgam ist im Milchzahngebiss nicht verboten, sondern stark eingeschränkt (... es sei denn, der Zahnarzt erachtet eine solche Behandlung wegen der spezifischen medizinischen Erfordernisse bei dem jeweiligen Patienten als zwingend notwendig). Mittel der Wahl vor allem dann, wenn ein sehr hohes Kariesrisiko und/oder eine äußerst schlechte Mundhygiene besteht. Alternativ ist in diesen Fällen an eine Versorgung mit konfektionierten Stahlkronen (s.u.) zu denken.

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Kinderprothesen

sind eine selten durchgeführte Behandlung zur Versorgung eines Lückengebisses im Kindesalter infolge kariöser Kronenzerstörung, eines Zahnunfalls oder durch die Nichtanlage von Zähnen. Neben wichtigen funktionellen und sprachlichen Gründen sind besonders kosmetische Wünsche von Seiten des Kindes/der Eltern für eine derartige Behandlung ausschlaggebend. Allerdings lassen sich prothetische Maßnahmen im Kindesalter in der Regel erst dann realisieren, wenn sie sowohl vom kleinen Patienten als auch von der elterlichen Bezugsperson gewünscht bzw. akzeptiert werden. Neben der bei Kindern besonders schwierigen Eingewöhnung sind es vor allem zahntechnische Gründe, welche einen Halt des Zahnersatzes am Restgebiss vor Probleme stellen können. Als Halteelemente werden meist Konstruktionen aus der Kieferorthopädie (Adamsklammern, Knopfankern, Federn und Dreieckklammern) herangezogen.nachoben.gif (234 Byte)

 
 


Applikation mittels Carpulen
®-Spritze auf die Zahnober-
fläche

Fluorverbindungen (Fluoride) bieten einen unübertroffenen Schutz vor Karies, indem sie sich zum einen in die Zahnstruktur einlagern und dadurch den Zahn "härten", d.h. äußerst widerstandsfähig gegen die besonders aus Zucker freigesetzten Säuren machen, zum anderen aber die ständig durch den Speichel ablaufenden Vorgänge der Ent- und Verkalkung auf der Zahnoberfläche positiv beeinflussen.

Bei der Verwendung von F. ist eine individuelle Fluoridanamnese unabdingbar, um eine Überdosierung zu vermeiden:
Als zu beachtende Faktoren gelten besonders das Trinkwasser (Werte beim örtlichen Wasseramt kostenlos erhältlich), Mineralwasserverzehr und deren Fluoridgehalt (Angaben auf dem Etikett), Kochsalz (fluoridiert oder nicht), Zahnputzverhalten (wenig, mäßig, gut) und der
Fluoridgehalt der Zahnpasta. Daraus ergibt sich dann eine individuelle Empfehlung.

Endlich: Einigung auf Fluoridempfehlungen für Kleinkinder (zm, 2021):


      


  Im Dosierungsdschungel – wie viel Fluorid aus welcher Quelle?
Kürzlich (2019) wurde die Verdopplung des Fluoridgehalts in Kinderzahnpasten beschlossen (seit 2018 gilt als Fluoridempfehlung 1.000 ppm für Kinder bis sechs Jahre. Davor wurden 500 ppm Fluorid empfohlen). Darüber hinaus gibt es diverse andere Fluoridquellen wie fluoridiertes Speisesalz, Fluoridlacke und -tabletten. Doch die genaue Anwendung bleibt vor allem bei Kindern zu undurchsichtig, was aktuell auch Öko-Test bei Kinderzahnpasten bemängelt. Die Informationsstelle für Kariesprophylaxe (IfK) hilft Verbrauchern, sich im Dosierungsdschungel zurechtzufinden.

    

©:Informationsstelle für Kariesprophylaxe

Kinderzahncremes im Test – drei Pasten fallen durch (ZWP, 2021)
 

Besucht das Kleinkind einen  Kindergarten sollte Wert darauf gelegt werden, dass von den Erzieherinnen ebenfalls das Zähneputzen in der Gruppe geübt wird und dass der Hort an der Gruppenprophylaxe teilnimmt.

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Zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr (beginnendes Wechselgebiss) brechen die ersten bleibenden Zähne durch. Dann heißt es, besonders gut auf die Zahnpflege zu achten, denn diese Kauwerkzeuge werden ein Leben lang gebraucht und tragen erheblich zum Aussehen bei!
Die in der letzten Zeit von der Industrie propagierten speziellen "
Junior-Zahnpasten" für diesen
Personenkreis sind überflüssig, da die empfohlenen Fluoridaufnahme die gleiche Größe hat wie bei Erwachsenen und eine Gefahr einer (harmlosen) Zahnverfärbung durch Überdosierung unwahrscheinlich ist.
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Kinderbücher gibt es vielzählige auf dem Markt. Zu empfehlen:
Buchhits - Bücherliste der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege in Hessen (LAGH) https://www.lagh.de/zusammenarbeit-mit-dem-patenschafts-team/informationen/kita/buecherhits

 

Kostenübernahme bei Vorsorgemaßnahmen           -
sog. "Kinder-Richtlinie" ab 2016

"Berlin, 17. Januar 2019 – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den Anspruch auf zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen und Vorsorgemaßnahmen für Kinder ausgeweitet und die Angebote altersgruppenspezifisch neu strukturiert. Mit dem Ziel, das Auftreten von frühkindlicher Karies zu verringern, werden erstmals auch Kleinkinder unter drei Jahren einbezogen. Die Neufassung der Richtlinie zur zahnärztlichen Früherkennung bei Kindern wurde am Donnerstag in Berlin beschlossen."
Änderungen ab 2019
Erfolg im Kampf gegen ECC - Neue Leistungen zum Kariesschutz bei Kleinkindern!
(zm, 2019)

Zur Förderung der Mundgesundheit ist am 01.09.2016 die Neufassung der Richtlinie über die Früherkennung von Krankheiten von Kindern bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres ( Kinder-Richtlinie) in Kraft getreten. Die Dokumentation der ärztlichen Untersuchungen U1 bis U9 erfolgt im neuen „Gelben Heft“ (Im "Gelben Heft" werden die in der Kinderrichtlinie geregelten sogenannten U1 bis U9 sowie spezielle Früherkennungsuntersuchungen wie z.B. das Neugeborenen-Hörscreening dokumentiert); zur U5-U9 sind sechs Verweise vom Haus- oder Kinderarzt zum Zahnarzt enthalten. Eltern erhalten das Kinderuntersuchungsheft in den Geburtskliniken und Kinderarztpraxen sowie von Hebammen.

Bei privat Versicherten und Beihilfeberechtigten wurden (bescheidene) Prophylaxemaßnahmen schon immer im Rahmen der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) und je nach Vertragsgestaltung erstattet.
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Informationsmaterial

 

[ Autor: Dr. Klaus de Cassan ]   
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