
Wann
sollte eine
Überkronung
durchgeführt werden? |
Noch vor ein, zwei Jahrzehnten wäre diese Frage relativ
leicht zu beantworten gewesen: Immer dann, wenn etwa mehr als die Hälfte des
Zahnkrone zerstört ist oder wesentliche Teile des Zahnes (z.B.
Höcker) fehlen. Durch neue
Füllungsmaterialien und Behandlungstechniken verwischen sich heute die
Grenzen zusehends - allerdings muss dazu bemerkt werden, dass nicht alles,
was neu ist, auch auf Dauer hält und wegen der fehlenden Langzeiterfahrung
mit noch jungen Techniken häufig noch keine allgemeinen Empfehlungen
ausgesprochen werden können.Gründe für eine Zahn-Überkronung
können sein:
-
Karies hat zu einer
ausgedehnten Zerstörung der Zahnkrone geführt - eine
Füllung erscheint aus statischen
Gründen (häufiger Füllungsverlust) wenig sinnvoll. Diese Indikation ist
der mit Abstand häufigste Grund für eine Überkronung
- Wegen eines fehlenden Zahnes muss zum Ausfüllen der Lücke eine
Brücke angefertigt
werden, welche zur Befestigung Kronen auf den
eigenen, der Lücke benachbarten Zähnen bedingt. Alternativ kann für den
fehlenden Zahn ein
Implantat gesetzt werden
- Ein Wurzelkanal-behandelter Zahn ("toter Zahn") ist nicht mehr
so elastisch wie ein lebender Zahn. Zur Vorbeugung eines Bruches der
Zahnkrone - meist dann ungünstig bis in die Wurzel hinein - wird der Zahn
aus Stabilitätsgründen mit einer Krone "umfasst"
- Eine "einfache" Zahnprothese (herausnehmbarer Zahnersatz) muss am
Restgebiss mit Klammern befestigt und abgestützt werden. Der "Klammerzahn"
wird zum Schutz vor Angriffen durch die Klammer mit einem Schutz
"überzogen"
- Durch einen
Unfall ist soviel Zahnsubstanz verloren gegangen,
dass, ähnlich wie bei einer tiefen Karies, eine Füllung keinen dauerhaften
Erfolg verspricht
- Starke Zerstörungen von Milchzähnen - noch weit vor dem
natürlichen Zahnwechsel - erfordern die Verwendung einer Krone. Hier
kommen dann vorgefertigte Konfektionskronen zum Einsatz
- Besonders im sichtbaren Bereich besteht eine ästhetisch störende
Fehlstellung der Zähne. Eine kieferorthopädische Regulierung kommt
aus versch. Gründen nicht in Frage
- Ausgedehnte Füllungen müssen erneuert werden. Aus statischen u.
kosmetischen Grünen sind erneute Füllungen wenig sinnvoll
- Angeborene Zahndefekte haben ein derartiges Ausmaß, dass sie
mit Füllungen nicht mehr korrigiert werden können
- Durch Knirschen, falschen Zahnputztechniken, starken
Zahnverlusten durch säurehaltige Getränke, Ess-Brech-Sucht usw. sind
erheblich Substanzverluste sowohl in der Höhe wie auch der Breite
aufgetreten

|

Was kostet eine Überkronung |
Jegliche Form von Zahnersatz - egal ob Krone, Brücke oder
Prothese - ist immer eine Maßanfertigung und individuell an die
Mundsituation angepasst. Deshalb ist es auch nicht möglich, Preistabellen
oder ähnliches zu veröffentlichen, da jeder Fall anders gelagert ist und für
ein und denselben Befund verschiedene Techniken und Kronenarten zum Einsatz
kommen können.
Nach einer gründlichen Untersuchung,
der Anfertigung von
Röntgenaufnahmen und der Information über die verschiedenen
Möglichkeiten, wird ein
Heil- und Kostenplan (HKP, "Kostenvoranschlag") aufgestellt. Dieser muss
bei den Gesetzlichen Krankenkassen vor der Behandlung zur Genehmigung und
Festsetzung des Zuschusses eingereicht werden. Die anteilmäßige Beteiligung
der Kasse - in bestimmten Fällen auch
die vollständige - wird nach einem 2005 eingeführten
Festzuschuss-System berechnet.
Mehr dazu auf einer gesonderten Seite.
Bei Privat Versicherten
ist zwar ein vorheriger ein
Heil- und Kostenplan (HKP, "Kostenvoranschlag") i.d.R. nicht
notwendig, trotzdem empfiehlt sich dieser, damit nach Abschluss der
Behandlung nicht "unangenehme Überraschungen" auftreten.
EURO-Anhaltswerte für versch. Kronenarten finden Sie auf einer
gesonderten Seite |

verschiedene
Kronenarten |
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welche
Materialien
kommen zum Einsatz? |
Eines vorweg: Grundsätzlich dürfen in Deutschland nur nach
dem
qualitätssichernden
Medizinproduktegesetz
zugelassene Stoffe verarbeitet und in den Mund eingesetzt werden. Es ist
meist eine reine Kostenfrage, ob aus einem vorbeugendem
Gesundheitsschutz heraus oder aus besonderen Ansprüchen hinsichtlich
Aussehen auf teurere Materialien zurückgegriffen wird -
auch bei preiswerten Materialien wird kein "Gift in den Mund eingebaut".
Sollte eine Allergie bekannt sein oder eine Neigung zu derartigen
Reaktionen bestehen,
so empfiehlt sich immer vor der Behandlung ein anerkannter Allergietest bei
einem Spezialisten (Allergologe, Hautarzt).
- Edelmetall-freie Metalle
sog. NEM-Werkstoffe, auch als
"Sparlegierung" bezeichnet;
im Lexikonteil
- Edelmetall-haltige Metalle
sog.
Goldlegierungen,
welche einen mehr oder weniger hohen Anteil an versch. Edelmetallen,
gemischt mit unedlen Metallen, haben;
im Lexikonteil
(Legierung")
- Metall-freie Materialien
sind im sichtbaren Bereich zunehmend Einsatzgebiet der
keramische Massen. Moderne Verfahren
wenden auch modifizierte Kunststoffe an, die ähnliche Eigenschaften haben
sollen -
bisher fehlen aber häufig Langzeiterfahrungen
- gemischte Materialien
hauptsächlich in der Kombination Edelmetall
und
Keramik. Derartige Kombinationen kommen meist im sichtbaren Bereich
zum Einsatz: auf eine metallische Grundsubstanz wird eine Keramikmasse
"aufgebrannt"
-
im Lexikonteil ("Metallkeramik"). 
|

kann jeder
Zahn überkront werden? |
Im Prinzip JA, wenn die
Zahnwurzel ausreichend fest im Kieferknochen verankert ist, das Zahnfleisch
einen gesunden Zustand aufweist und sich an der Wurzelspitze keine
krankhaften Prozesse befinden. Um dies festzustellen, ist vor einer
Überkronung immer eine gründliche Untersuchung verbunden mit einer
Röntgenaufnahme notwendig.
- Die Zähne sind schon von Natur aus einmal stärker und einmal weniger
fest im Kiefer verankert. Bei der Größe der Brücke ist diese
Pfeilerzahnwertigkeit
zu
berücksichtigen und eine entsprechende Anzahl von Brückenpfeilern zu
wählen
Musste der betreffende Zahn auf Grund seiner Zerstörung vor der eigentlichen
Kronenaufnahme vorbehandelt werden, so sollten bestimmte Wartezeiten
eingehalten werden, denn wenn die Brücke/Krone einmal fest mit dem Zahn verankert
ist, sind Behandlungsmaßnahmen am darunter liegenden Zahn erschwert oder gar nicht mehr möglich:
- Nach einer
direkten Überkappung
des Zahnnervs: ca. 6 Monate
- nach
Wurzelkanalbehandlungen bei krankhaften Prozessen des Nerven oder der
Zahnwurzel: Ca. 4 bis 6 Monate; Röntgenkontrolle zur Überprüfung des
Erfolgs zwingend erforderlich
- bei Implantaten: Ca. 3 bis 6
Monate (abhängig von der Methode; ggf. auch
sofortige endgültige
Versorgung); Röntgenkontrolle zur Überprüfung des Erfolgs zwingend
erforderlich
- Nach der Behandlung einer sonst symptomlosen tiefen Karies (Caries
profunda) sind i.d.R. keine Wartezeiten einzuhalten

|

Wie
läuft die
Behandlung ab?
1.Termin:
|
Bis zum fertigen Einsetzen einer einzelnen Krone vergehen
normalerweise zwei Sitzungen in einer Zahnarztpraxis. Bei speziellen
Kronenarten oder schwierigen anatomischen/kosmetischen Verhältnissen können
auch noch weitere Sitzungen erforderlich sein. Nach einem gewissen
Zeitabstand erfolgt dann evtl. nochmals eine Kontrolle dahingehend, ob sich
die Krone gut in die
Zahnreihe eingefügt hat und ob die
Bisshöhe stimmt.
1.Termin:
Handelt es sich um eine
zahnfarbene Krone, die später zur Versorgung des Defekts eingegliedert
werden soll, so muss zunächst die
Zahnfarbe bestimmt werden,
da der Zahntechniker meist den Patienten nicht zu sehen bekommt. Besonders mit keramischen
Massen und speziellen Techniken ist es heute möglich, den Ersatzzahn so
gut zu arbeiten, dass er auch von einem Fachmann bei flüchtiger
Betrachtung schwer von einem natürlichen Zahn zu unterscheiden ist. Eine
gute Farbwahl ist manchmal sehr aufwändig, da ein natürlicher Zahn viele
Farbnuancen besitzt. Mehr
dazu siehe unter Vollkeramikkrone.
Die Farbbestimmung erfolgt mit genormten Farbringen (s. Abb.) oder
(seltener) digital mit entsprechenden Systemen. Manchmal ist aber
mit derartigen Methoden kein optimales Resultat möglich und der Zahntechniker muss sich
die Farbe der Nachbarzähne selbst im Mund ansehen, um den Kunstzahn
"schön aber unauffällig" zu arbeiten. Befindet sich der Patient dazu im
zahntechnischen Labor, also
dort wo die Arbeit gefertigt wird, so sind wegen der unterschiedlichen
Lichtverhältnisse in Praxis und Labor die besten Ergebnisse zu erzielen.
Hilfreich sind auch noch zusätzliche Mundfotografien. Mit modernen
digitalen Systemen sind hier erstaunliche Resultate zu erreichen und
können per E-Mail ins Dentallabor übermittelt werden.
Weiter wird vor der eigentlichen
Präparation noch ein
Abdruck von dem
Präparationsgebiet genommen, um auf dieser Grundlage später ein
Provisorium anfertigen zu können.
|


Farbnahme am Patienten
|
Unter
örtlicher Betäubung
wird zunächst die vorhandene
Karies gründlich entfernt (Abb. oben). Gebiete, welche nahe an den
Zahnnerv reichen, werden mit einem speziellen Material abgedeckt. Zur
"inneren Stabilisierung" des Zahnes, Materialersparnis der späteren
Krone und einem verbesserten Halt auf dem präparierten Zahnstumpf wird
in einem zweiten Schritt eine Aufbaufüllung gelegt (Abb. Mitte). Nach
diesen vorbereitenden Maßnahmen erfolgt die eigentliche
Präparation des
Zahnes |


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Da die Krone über den Zahn "gestülpt" wird, muss der gesamte
Schmelzüberzug - je nach Präparationsart
mehr oder weniger stark - entfernt (auch gesunde, nicht erkrankte Zahnsubstanz) und der
entstehende Zahnstumpf parallel oder leicht konisch (Konvergenzwinkel
zwischen 6 u. 12 Grad) beschliffen werden. Zur besseren Verankerung wird u.U.
bei nervtoten Zähnen zusätzlich ein Stift in die Wurzel gebracht (
"Stiftzahn").
Die
Präparation geschieht mit schnell drehenden
Schleifinstrumenten unter
guter
Wasserkühlung, um den temperaturempfindlichen Zahnnerv nicht dauerhaft zu
schädigen. Dabei orientiert sich der entstehende Zahnstumpf in der
Formgebung am ursprünglichen Zahn, um eine möglichst gleichmäßige und von
der Dicke her ausreichende Dentinschicht über dem empfindlichen Zahnnerv zu
belassen |

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Nach beendeter
Präparation muss der Zahnstumpf gut
trocken gelegt und das Zahnfleisch etwas aus der Zahnfleischtasche
zurückgedrängt werden, um den beschliffenen Stumpf exakt abformen zu
können. Dies geschieht mit sog.
Retraktionsfäden oder -ringen (siehe
Abb.), welche mit einer speziellen, zahnfleichverdrängenden Lösung getränkt sind. |

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Der
Abdruck -
Bindeglied zwischen Praxis und Dentallabor |
Bis auf wenige Ausnahmen erfolgt die Herstellung des "Werkstücks
Krone" in einem
zahntechnischen Labor. Es gilt also, die Mundsituation
exakt dorthin zu übertragen. Technisch gelöst wird dies durch einen
Präzisionsabdruck und ein daraus resultierendes Arbeitsmodell. Je
genauer diese Vorgänge erfolgen, umso besser passt die spätere Krone. |

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Zur richtigen Höhe der Krone benötigt der Zahntechniker außerdem noch einen
Abdruck des Gegenkiefers und eine Bestimmung der Bisslage des Patienten.
Auf Grund dieser Unterlagen ist es im Dentallabor möglich, eine annähernd
ebenbürtige Mundsituation unter Verwendung eines
Artikulators zu simulieren.
Die zahntechnische Anfertigung der verschiedenen Kronenarten wird auf dieser
Seite nicht näher besprochen. Sie erfordert ein Höchstmaß an Präzision und
dauert meist 4 - 8 Tage. |

Die
provisorische
Versorgung des präparierten Zahnes |
Bis zum Eingliedern der fertigen Krone in einer
späteren Sitzung muss der präparierte Zahn gegen äußere Einflüsse
geschützt werden. So wäre schon allein das Atmen durch den Mund für den Patienten nach
dem Abklingen der
örtlichen Betäubung
äußerst unangenehm, da dem
schmerzempfindlichen Zahnbein die bedeckende Schmelzhülle fehlt, zum
anderen erreicht man mit dem gut abschließenden
Provisorium eine
Infektionsprophylaxe des Zahnnervs. Weiter bewirkt ein gut angepasstes
Provisorium die wichtige Abstützung des Zusammenbisses und erlaubt eine
befriedigende Kaufunktion. Im sichtbaren Bereich ist es heute möglich,
eine ausreichende Ästhetik für einige Tage zu gewährleisten, sodass
fremde Personen nicht merken, dass z.Zt. eine zahnärztliche Behandlung
durchgeführt wird.
Mundhygiene: Sollten Sie mit
Zahnseide oder
Mundduschen arbeiten, so reinigen Sie das Gebiet der
provisorischen Versorgung äußerst vorsichtig, denn allzu schnell kann sich das
Provisorium lösen. Denn dies ist nur mit einem Übergangszement
befestigt, da es ja bald wieder entfernt werden muss. Ebenfalls sollten
Kaugummi-Kauer auf das Training der Kaumuskulatur für diese Zeit
verzichten; gleiches gilt für extrem klebrige Speisen (sog. "Plombenzieher"). |

 |
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Eingliedern der
Krone2.Termin |
2.Termin:
Bei einzelnen Kronen und auch kleineren Brücken kann normalerweise in
einer weiteren Sitzung die Laborarbeit definitiv eingesetzt werden. Der Eingriff
muss nicht unbedingt unter
örtlicher Betäubung
erfolgen - individuell können hier, je nach Empfindlichkeit, aber erhebliche Unterschiede vorliegen.
Bei Einzelkronen im sichtbaren Bereich kann es u.U. sein, dass noch
Farbkorrekturen vorgenommen werden müssen und deshalb weitere Sitzungen erforderlich
sind.
Etwa 1 bis 2 Wochen nach der 1. Sitzung - passt der
Zahnarzt die im Labor gefertigte Krone zunächst ein und prüft deren Höhe
zum Gegenkiefer, den
richtigen Kontakt, sowie die
exakte Ausformung zu den Nachbarzähnen hin und bei zahnfarbenen Kronen
die ästhetische Korrektheit und das harmonische Einfügen in die
Zahnreihe. Evtl. nimmt er hierbei noch kleinere
Korrekturen vor, denn die Krone darf weder zu hoch (Schmerzen beim
Zubeißen), noch zu niedrig sein ("Luft" zwischen den Zähnen), ebenso
muss sie einen optimalen Kontakt zu den Nachbarzähen haben, um ein
Einbeißen von Speisen in den
Zahnzwischenraum zu verhindern.
Besonderes Augenmerk legt er auf die Passgenauigkeit auf den Zahnstumpf
und die Übergangsstelle zwischen Krone und Zahn, dem
Kronenrand. Passt sich die
Krone nicht äußerst exakt dem Zahnstumpf an, so kommt es rasch zu einer
neuen Karies und Zahnfleischentzündungen.
Wenn alle Kriterien stimmen, wird die Krone definitiv eingesetzt oder
korrekter ausgedrückt: eingegliedert. Dies geschieht mit
Befestigungszementen
oder mit speziellen
Klebetechniken.
Manchmal wird in der zweiten Sitzung die Krone nur provisorisch
eingesetzt, besonders dann, wenn der abgeschliffene Zahnstumpf bei
Reizen
noch sehr empfindlich reagiert. Nach einer gewissen Zeit und einem
Nachlassen der Beschwerden kann dann die endgültige Eingliederung
erfolgen. Klingen die Beschwerden nicht ab, so sind in diesem Stadium
problemlos eine Abnahme der Krone und beruhigende Maßnahmen am
Zahnnerv bzw. eine
Wurzelkanalbehandlung
möglich. |

 |
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Schmerzen
oder sonstige Beschwerden nach dem Einsetzen --
Eingewöhnungs-
probleme |
Wenn auch nicht die Regel: Eingewöhnungsprobleme können
auftreten und sind von mehreren Faktoren abhängig. So kann z.B. schon vor
der Behandlung der Nerv durch Karies
leicht geschädigt gewesen sein und das zusätzlichen
Behandlungstrauma (Präparieren, Abdruck, Einzementieren usw.) lassen ihn nun
empfindlicher als sonst reagieren. Weiter reagiert Jeder anders auf
Eingriffe am Zahn mit mehr oder weniger starken Schmerzen. Typische
Eingewöhnungsprobleme sind:
- Temperaturempfindlichkeit
wird als das größte Problem von Patienten geschildert und kann sehr
unangenehm sein - besonders auf Kalt. Solange diese
Heiß-Kalt-Empfindlichkeiten nur ein paar Sekunden anhalten, kann dies als
"normal" bezeichnet werden - nach ein paar Tagen/Wochen sollten sich diese
Beschwerden zurückgebildet haben. Wichtig ist, dass Sie das Gefühl haben,
dass die Empfindlichkeit ab- und nicht zunimmt.
Halten derartige Empfindlichkeiten aber minutenlang an, treten auch von
allein auf oder verstärken sich zusehends, so kann eine
behandlungsbedürftige Nervschädigung vorliegen. Kontaktieren Sie dann
unbedingt Ihre Zahnarztpraxis
- Spannungsgefühl, verändertes Kaugefühl
gilt als harmlos und legt sich meist innerhalb von 1 - 2 Tagen
- Die Krone fühlt sich zu hoch an
auch dies kann in den ersten 1 - 2 Tagen nur ein subjektives Gefühl sein,
da der neue Zahn jetzt wieder regelrecht belastet wird. Haben Sie aber das
Gefühl, dass die anderen Zähne nicht mehr aufeinander beißen, so unbedingt
die Zahnarztpraxis aufsuchen. Das Kausystem reagiert äußerst empfindlich
auf Störungen in der Bisshöhe. Schon das Abschleifen von einem
Millimeterbruchteil kann hier sofortige Besserung bringen
- Die Krone schmerzt beim Zubeißen
tut von alleine weh, Sie wachen nachts mit Schmerzen auf oder Sie haben
das Gefühl, dass der Zahn leicht beweglich ist. All dies deutet auf ein
ernsthafteres Problem hin. Zur Abklärung unbedingt und bald eine
Zahnarztpraxis aufsuchen - Mängel an der zahnärztlichen Arbeit
Sollte die
zahnärztliche allerdings erhebliche Mängel aufweisen ("Mängelrüge"), so
ist die Erstellung eines Mängelgutachtens erforderlich. Näheres
dazu im
Zahnwissen-Lexikon
|

Mundhygiene -
auch Kronen brauchen eine tägliche Pflege! |
Da wird zuweilen angenommen, dass mit einer Krone dem
Zahn nichts mehr passieren kann, da die Karies ja an Porzellan oder
Metall keinen Schaden mehr anrichten kann. Dies stimmt auch noch, denn
die Kariesbakterien brauchen organisches Material um Schaden anzurichten
- also nicht mehr putzen?
Weit gefehlt, denn Kronen haben - auch wenn sie den sichtbaren Zahn ganz
"überziehen" - eine entscheidende Schwachstelle: Der
Kronenrand. Damit wird
die Übergangsstelle zwischen Krone und natürlichem Zahn bezeichnet.
Erfolgt keine gründliche Zahnpflege,
so fängt es in dieser Region rasch wieder an zu faulen. Weiter
sammelt sich auf der Oberfläche von Kronen - ebenso wie auf natürlichen
Zähnen -
Plaque an, welche das Zahnfleisch reizt und zu
erheblichen Entzündungen
führen kann. Zahnbürste und Zahnseide, und diese regelmäßig!, sind auch
weiterhin nötig, wollen Sie nicht bald den Zahn samt neuer Krone dem
Zahnarzt zum Ziehen überlassen!
Special:
Mundhygiene
Sollten Sie noch eine zahnfarbene Verblendung aus Kunststoff haben, so achten
Sie unbedingt darauf, dass die Zahnpasta nur wenig
Abrasivstoffe beinhaltet,
sonst blitzt nach einigen Jahren das blanke Metall durch. |


mangelnde
Mundhygiene und deren Folgen |
|

Haltbarkeit und
Risiken - Gründe für einen vorzeitigen Verlust |
Wer Ihnen erzählt, dass Kronen "ewig halten", ist
unseriös und gehört in den Kreis der Marktschreier und nicht in eine
Zahnarztpraxis! Dabei sind es weniger die Materialien selbst, welche zu
einem Verlust führen, sondern folgende Punkte:
- eine schon bestehende Zahnfleischerkrankung mit Alveolarknochenverlust. Ob mit oder ohne
Krone: Der Zahn wäre immer irgendwann verloren gegangen, wobei der Reiz
einer nicht optimal angepassten Krone derartige Prozesse noch
beschleunigen kann
- mangelnde oder falsche
Mundhygiene;
siehe vorigen Punkt
- ein
Wurzelkanal-behandelter ("toter")
Zahn
derartige Zähne haben generell eine verminderte Lebenserwartung.
Erfahrungswerte gehen von etwa 10 Jahren aus - aber auch hier gibt es
starke Abweichungen nach oben und unten
- starkes Knirschen und
Pressen mit den Zähnen
- unzulängliche technische und zahnärztliche Arbeit
dies besonders dann, wenn der Abschluss Krone-Zahn (
Kronenrand)
mangelhaft ist oder die Indikation für eine Krone überhaupt nicht gegeben war
Liegen keine besonderen Risiken vor, so kann besonders festsitzender
Zahnersatz sehr lange halten - dem Autor sind selbst Fälle bekannt, wo dies
über 40 Jahre der Fall ist.
Wissenschaftliche Studien zur Haltbarkeit - besonders untereinander vergleichbare - sind dem
Autor nicht bekannt; Standards in der Beurteilung existieren nicht. Einen
Anhaltspunkt für Deutschland liefert eine umfangreiche Studie bei
festsitzendem Zahnersatz (Kronen,
Brücken) von Prof. Kerschbaum (Köln,
2000), welcher 34.000 Rechnung einer privaten deutschen Krankenversicherung
(DKV) in einer repräsentativen Stichprobe über 25 Jahre (1974 - 1999)
ausgewertet hat. Pro Patient wurde dabei nur eine Brücke/Krone analysiert, um die
Unabhängigkeit der Auswertung zu gewährleisten. Insgesamt wurden 4.363 Kronen
und 1.664 Brücken analysiert. Als Zielkriterium galt: Erneuerung der Kronen und
Brücken bzw. der Verlust des Pfeilerzahns = Misserfolg in dieser Zeit. Die
Studie sagt nichts darüber aus, ob der Zahnersatz nach fachlichen Kriterien
(welchen?) noch in Ordnung ist:
Zeit nach
Eingliederung |
in Funktion (%)
|
95 %
Konfidenz-Intervall |
Kronen |
Brücken |
Kronen |
Brücken |
1 Jahr |
99,8 |
99,7 |
99,6 - 100,0 |
99,4 - 100,0 |
5 Jahre |
94,1 |
97,5 |
92,7 - 95,5 |
96,6 - 98,5 |
10 Jahre |
83,3 |
86,6 |
80,9 - 85,6 |
84,3 - 88,9 |
15 Jahre |
68,3 |
72,2 |
65,3 - 71,3 |
69,1 - 75,3 |
20 Jahre |
48,4 |
50,2 |
45,0 - 51,9 |
46,6 - 53,9 |
25 Jahre |
28,6 |
27,7 |
25,0 - 32,1 |
24,0 - 31,4 |
Sog. "Luxusbehandlungen" (besonders aufwendige Versorgungsformen) bringen
nach dieser Untersuchung keine zusätzlichen Verbesserungen der Haltbarkeitsdauer
|
Metall -
oder der
Nachbarschaft
angepasst -
Zahnfarben ? |
Kann ein beschädigter Zahn nur noch mit einer
Krone erhalten werden, so ist es von
der Funktion her völlig ausreichend, wenn die Krone aus
Metall besteht. Allerdings
entspricht es in unserer Gesellschaft nicht mehr einem "Schönheitsideal",
wenn im sichtbaren Bereich Metall zu sehen ist (das war früher bei uns
anders und gilt heute auch noch in ärmeren Ländern als Zeichen des
Wohlstands). Nach dem
Wirtschaftlichkeitsgebot der Krankenkassen kann es
aber z.B. bei
Gesetzlich Versicherten nicht sein, dass jeder Zahn mit einer zahnfarbenen Schicht (=
Verblendung) an der Außenseite (vestibulär)
versehen wird oder ganz aus einem zahnfarbenen Material (z.B.
Vollkeramikkrone) besteht. Deshalb
wurden sog. Verblendgrenzen eingeführt; mehr dazu unter
Festzuschüsse ab 2005
Auch die Privaten Versicherer
sind nicht mehr so großzügig wie früher und erstatten "weiße Kronen auf
jedem Zahn", sondern haben z.T. in ihren Tarifen ebenfalls
Verblendgrenzen eingeführt, die aber von Versicherung zu Versicherung
und von Tarif zu Tarif völlig verschieden sein können. Lesen Sie dazu
das "Kleingedruckte" oder holen sich vor der Behandlung eine
Kostenzusage ein. |
Verblendgrenzen


Verblendarten

  |
|
Die
verschiedenen Kronenarten
nach ihrer äußeren Erscheinung |
Wie schon eingangs erwähnt,
kann man die Vielzahl der Kronen nach versch. Kriterien einteilen.
Zunächst erfolgt eine Beschreibung danach, wie sie sich nach außen
darstellen. So als Voll- oder Teilkrone oder als metallfarbene bzw.
zahnfarbene Krone.
Nebenstehende Grafik zeigt einen Querschnitt durch die nachfolgend im
Detail besprochenen Kronenarten. |

  |
|
Die
Vollgusskrone

|
Auch als "Goldkrone" oder "Metallkrone" bezeichnet, erfüllt
sie in funktioneller Hinsicht alle Anforderungen und zeichnet sich durch
eine sehr lange Haltbarkeitsdauer (vom Material her) aus.
Sie besteht i.d.R. aus einer
Edelmetalllegierung; bei sozialer Indikation sind auch "Sparlegierungen"
(goldreduziert, edelmetallfrei) gebräuchlich, das
neue Festzuschuss-System bezuschusst nur
NEM
(Nicht-Edel-Metall) Kronen - das äußere Erscheinungsbild ist dann meist
silberfarben, was im nichtsichtbaren Bereich kaum störend ist.
Anwendung: Im nichtsichtbaren Backenzahnbereich,
Verblendung ; zur
Wiederherstellung eines zerstörten Zahnes; bei
herausnehmbaren Zahnersatz ("Teilprothese") auch als Schutzkrone o.
Haltekrone unter einer Klammer
Präparationsarten:
Meist hohlkehlförmige oder eine Mischform "hohlkehl-tangential", seltener
rein tangential oder stufenartig.
Kosten:
Kosten, festsitzender Zahnersatz
sehr
langlebig, von den Materialeigenschaften her nur selten störanfällig
preiswerteste
Kronenart, da zahntechnisch kein erhöhter Aufwand nötig ist; Kosten können
bei Verwendung von
NEM
nochmals reduziert werden,
Materialien
gute
biologische
Verträglichkeit
bei korrekter
Präparation und hochwertiger Legierung; gegen andere
zugelassene Werkstoffe bestehen wissenschaftlich keine Bedenken,
Materialien
kosmetisch
unbefriedigend, "metallene Zähne", "Goldzähne" sind nicht mehr "IN" -
deshalb nur im nichtsichtbaren Bereich einsetzbar
Metall ist
ein guter Temperaturleiter, deshalb anfänglich starke
Temperaturempfindlichkeit möglich
beim
Vorhandensein anderer Metalle (z.B. Amalgamfüllungen) an den Nachbarzähnen
und /oder im Gegenbiss kann es zu Geschmacksstörungen und oberflächlichen
Korrosionen kommen
|


der Einsatz von Gold im sichtbaren Bereich gilt
heute nicht mehr als "Schönheitsideal" |
Die
Verblendkrone


Verblendkronen aus Metall-Keramik |
Um die kosmetischen Unzulänglichen der
Vollgusskrone zu überdecken, werden
entsprechende Kronen ganz oder teilweise mit einem
zahnfarbenen Material überzogen ("verblendet"). Als Materialien
kommen Kunststoffe oder
keramische Massen zum Einsatz:
- Kunststoffverblendkrone
es wird nur der nach außen hin sichtbare Teil der Kronen-Seitenfläche
mit einem den natürlichen Zähnen angepassten synthetischen Material
bedeckt (= vestibuläre
Verblendung)
Anwendung: Im sichtbaren Zahnbereich,
Verblendung ; zur Wiederherstellung
eines zerstörten Zahnes
Präparationsarten: Meist hohlkehlförmige oder eine Mischform
"hohlkehl-stufen-tangential", Stufe im Bereich der Verblendung, sonst
Hohlkehl- oder Tangentialpräparation.
Kosten: Kosten,
festsitzender Zahnersatz
bei
Beschädigung der Verblendung relativ leichte Reparatur im Mund möglich
etwas
preiswerter in der zahntechnischen Herstellung als Verblendungen mit
keramischen Massen
Abnutzung (Abrasion) der
Kauflächen und bei gründlicher Zahnpflege auch der Seitenflächen;
neuere Werkstoffe haben in dieser Hinsicht bessere Eigenschaften
Zahnbeläge (Plaque) findet
einen guten Halt auf der Oberfläche der Kunststoffverblendung;
Kunststoffe gelten als "Bakterien-freundlich"
Metall
ist ein guter Temperaturleiter, deshalb anfänglich
Temperaturempfindlichkeit im Bereich des unverblendeten Teils möglich
ästhetisch nur befriedigend im Vergleich zu Keramikverblendungen
nach
längerer Tragezeit werden Verfärbungen beobachtet; s. Abb. rechts
unten
Kontakt
der Verblendung mit dem Zahnfleisch kann allergische Reaktionen
auslösen
|


vestibulär mit Kunststoff verblendete Krone


starke Materialverfärbung nach 8-jähriger Tragezeit |
- Keramikverblendkrone
werden i.d.R. an der Außenseite und auf der Kaufläche oder auch
ganz mit einer keramischen Masse verblendet. Bekannt unter dem Namen
VMK(Verblend-Metall-Keramik)-Krone
oder bei einem anderen Verfahren als
Galvano-Krone (s.
Abb.)
Anwendung: praktisch an jedem Zahn, da auch die Kaufläche
verblendet werden kann, Verblendung
; zur Wiederherstellung eines zerstörten Zahnes; bei
herausnehmbaren Zahnersatz
auch als Schutzkrone o.
Haltekrone unter einer Klammer
Präparationsarten: Meist hohlkehlförmige oder eine Mischform
"hohlkehl-stufen-tangential", Stufe im Bereich der Verblendung, sonst
Hohlkehl- oder Tangentialpräparation.
Kosten: Kosten,
festsitzender Zahnersatz
gute
kosmetische Ergebnisse bei hervorragender Stabilität durch das
Metallgerüst und tolerierbarem Verlust von gesunder Zahnsubstanz beim
Präparieren
sehr
hohe Lebenserwartung (~ 15Jahre und mehr)
gewebefreundliches Material
die
glatte Keramikoberfläche bietet Zahnbelägen (Plaque
und Kariesbakterien)
keinen Halt
keine
Verfärbungen - auch nach langer Tragedauer
nur
geringe Wärmeleitfähigkeit
heute
Standard-Krone für den sichtbaren Bereich
die
Härte der Keramik-Kaufläche liegt über der von natürlichen Zähnen
nur
geringe Reparaturmöglichkeiten bei Beschädigung der Keramikverblendung
erreicht nicht die ästhetische Perfektion von Vollkeramikkronen
|

 |
|
Die
Vollkeramikkrone

 |
Gilt auch heute noch als "Die Krone der Kronen", da
sie bei richtiger Fertigung selbst für einen Fachmann kaum von einem
natürlichen Zahn unterschieden werden kann. Als Grundmaterial dienen
keramische Massen, welche in einem aufwendigen Herstellungsprozess
individuell an die natürlichen Zähne angepasst werden können. Zum
endgültigen Einsetzen werden farblich angepasste Zemente oder Kunststoffe
verwandt, um einer Farbverfälschung aus der Tiefe vorzubeugen.
Die früher aus Spargründen angebotene "Jacketkrone
aus Kunststoff" ist heute nur noch als
Langzeitprovisorium
gebräuchlich.
Anwendung: vorwiegend an den direkt sichtbaren Zähnen (Frontzähnen); zur Wiederherstellung eines zerstörten Zahnes, zur
kosmetischen Korrektur;
Präparationsarten: hohlkehlförmige oder Stufenpräparation
(Materialabhängig)
Kosten: Kosten, festsitzender
Zahnersatz
Leitlinie - Kronen und Brücken aus Vollkeramik
(zm, 2015)
exzellente
kosmetische Ergebnisse
durch
Metallfreiheit optimale biologische Verträglichkeit
gute
Temperaturisolation
aus
kosmetischen und statischen Gründen muss mehr - auch gesunde! - Zahnsubstanz
bei der
Präparation geopfert werden.
dadurch kommt
es u.U. zu einer Eröffnung (oder zumindest stärkeren Reizung als bei anderen
Präparationsarten) der Nervhöhle bzw. des Zahnnervs mit einer daraus
resultierenden zusätzlichen Wurzelkanalbehandlung.
Aufwendige
Präparation durch den Zahnarzt (exakte Stufe um den ganzen Zahn) und
aufwendige Herstellung im Zahnlabor
hoher Preis
Eine in den Praxen weniger verbreitete Methode fertigt einzelne Kronen
direkt in der Praxis in einer Sitzung mittels
CAD/CAM an. Informieren Sie
sich hierzu z.B. unter
CEREC 3 ® |
Teilkronen

 |
Ist ein Zahn nicht so stark beschädigt, dass man ihn mit
einer Voll-Krone vollständig umkleiden müsste, können Teilkronen eingesetzt
werden. Die Übergänge Inlay-Onlay-Overlay-Teilkrone
sind fließend und nicht klar definiert, sodass durchaus der eine unter einem
Onlay eine Teilkrone versteht und umgekehrt (
Special:
Füllungen). Bei den
Krankenkassen ist diese Definitionsunsicherheit von Bedeutung, da für Kronen
ein Festzuschuss gezahlt wird, dagegen
alle
Inlay-Arten
als Privatleistung gelten.
Teilkronen selbst unterteilen sich nochmals in Halbkronen und
Dreiviertelkronen - auch hier sind die Grenzen fließend
Anwendung:
-- Wenn der nach außen hin sichtbare Teil des Zahnes nicht von der
Zerstörung betroffen ist. Es wird dieser Teil - vorwiegend aus kosmetischen
Gründen - nicht präpariert. So wird ein Abweichen in der Zahnfarbe von den
natürlichen Nachbarzähnen vermieden
-- Wenn wesentliche Zahnteile kariesfrei sind, aber trotzdem keine Füllung
mehr in Betracht kommt
Präparationsarten: Je nach vorliegender Situation - i.d.R. mehr an
eine Inlay-Präparation angelehnt
"minimalinvasive"
bzw. substanzschonende
Präparation
eingeschränkt
kosmetische Anpassung an die Nachbarzähne (häufig schimmert das Metall durch
den Zahn durch; häufig sind die metallenen Kronenränder leicht zu sehen; s.
Abb.)
bedingt durch
die Vergrößerung des Kronenrandes (dieser läuft nun nicht mehr nur zirkulär
um den Zahnhals herum sondern z.T. über eine ganze Zahnfläche), Anwendung
nur bei guter Mundhygiene und kariesresistentem Gebiss
statisch
nicht so stabil wie eine Vollkrone |
"Stiftkrone"
- Krone mit Stiftaufbau

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Stiftkronen werden nur noch historisch als eigene Kronenart
bezeichnet ("Stiftzahn"), da es früher Verfahren gab, bei welchen die Krone samt Stift in
einer Einheit hergestellt wurde. Heute heißt die Krone korrekter: "Krone
mit Stiftverankerung" oder "Krone mit Stiftaufbau",
wobei der Begriff "Stift" nicht wörtlich genommen werden muss, denn es
kommen auch Schrauben oder individuell gegossenen Aufbauten zum Einsatz.
Anwendung: Wenn der sichtbare Teil des Zahnes so weit zerstört ist,
dass eine Krone darauf keinen ausreichenden Halt mehr finden würde. Setzt
immer eine abgeschlossene
Wurzelkanalbehandlung voraus.
Neben den als klassisch zu bezeichnenden Stiftsystemen auf Metallbasis werden heute
vermehrt Systeme aus faserverstärktem
Komposite und auf
Zirkonbasis angeboten.
Daneben unterscheidet man aktive (mit Gewinde, z.B.
"Radix-Anker™") von passiven
(konisch, zylindrisch, zylindrisch-konisch) Stiftsystemen. Zu den
nichtmetallischen Systemen liegen bisher (2007) nur statistisch unzureichende
klinische Langzeiterfahrungen vor; bisherige Erfahrung deuten auf positive
Ergebnisse hin.
Gegossene Aufbauten aus
Metall
sind heute in der Praxis kaum noch üblich. Ein relativ großer
Substanzverlust, erhöhte Laborkosten, einezusätzliche Behandlungssitzung und
erhöhte Schwierigkeiten bei der prov. Versorgung stehen in keinem Verhältnis
zu deren (fragwürdigen) Vorteilen. |
Teleskopkrone

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Auch unter dem Namen Doppelkrone oder
Konuskrone bekannt,
gilt diese Kronenart als ein
Verbindungselement bei herausnehmbaren Zahnersatz. Ausführlich im
Lexikonteil
(Teleskopkrone")
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Veneer
- Verblendschale

überarbeitet nach ©
www.degudent.de
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Ähnlich den Teilkronen überziehen
die Verblendschalen nicht den gesamten Zahn, sondern nur einen Teil davon:
Äußerst filigrane Keramikfacetten (0,5-0,8mm, seltener aus hochwertigem
Kunststoff) können dann verarbeitet werden, wenn der (Schneide-)Zahn durch
Füllungen oder Zahnschmelzdefekte ein unschönes Aussehen erlangt hat oder sich
zwischen den Schneidezähnen eine kosmetisch störende Lücke (Diastema) befindet.
Präparation: Der Zahn wird nur im sichtbaren Bereich fein präpariert,
verliert somit im Gegensatz zur Vollkeramikkrone nur wenig eigene
Zahnsubstanz.
Die sehr aufwendige Anfertigung (beim Zahnarzt und im Labor) kann (seltener)
in nur einer Sitzung direkt am Patienten mit einer Kunststoff- bzw. Keramik-Verblendschale
erfolgen ("Chairside"; direkte Methode) oder nach Abdrucknahme und
Herstellung in einem zahntechnischen Labor in zwei Sitzungen geschehen ("Labside";
indirekte Methode). Bei der Labormethode kommen fast ausschließlich die
kosmetisch überlegenen Keramikschalen zur Verwendung. Befestigt werden die
Veneers mit einem speziellen "Kleber" durch
Adhäsivtechnik.
Die kosmetischen Resultate sind hervorragend; eine
biologische Irritation
des Zahnfleischs am Schalenrand ist auf ein Minimum beschränkt.
Diese Restaurationsart bietet Therapielösungen bei:
Verfärbungen/Aufhellungen von
Zähnen, die nicht durch
Bleichen
beseitigt werden können
Alternative
zu großen zahnfarbenen Füllungen, die
kosmetisch nur unbefriedigend der Zahnsubstanz angepasst werden können
Korrektur "schief stehender" Zähne
(sog. Stellungsanomalien)
Formkorrekturen von Zähnen (zu
schmal, zu kurz)
Beseitigung eines
Diastema ("lückige Zähne")
Reparatur
teilweise abgebrochener Zähne
Beseitigung von
Zahnschmelzdefekten (z.B. Fluorose,
Tetrazyklindefekten)
Nicht einsetzbar sind die Schalen an Backenzähnen und an "scharf" verzahnten
Schneidezähnen; ebenso scheiden
Knirscher und Presser meist
aus, da der klebende Verbund dafür nicht stabil genug ist. |
Der
Kronenrand -
entscheidend für die Qualität der Krone

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Die Qualität einer Krone ist von vielen Faktoren abhängig,
soll sie viele Jahre/Jahrzehnte ihre Funktion wahrnehmen. Als Laie achtet
man hauptsächlich darauf, ob sich die Krone ästhetisch unauffällig in die
Zahnreihe einfügt, im sichtbaren Bereich kaum von den Nachbarzähnen zu
unterscheiden ist und im Seitenzahnbereich ihre Kaufunktion erfüllt. All
dies sind bedeutende Qualitätsmerkmale - das qualitativ entscheidende im
Bezug auf die Haltbarkeit ist aber der
Übergang der Krone zum (natürlichen) Zahn: Die Krone soll nach Möglichkeit
die durch Karies verloren gegangenen Strukturen wieder herstellen, sie soll
dabei nicht auftragen ("zu Dick" sein), das Zahnfleisch nicht reizen und so
exakt am Zahnstumpf anliegen, damit Bakterien nicht, oder nur sehr
erschwert, unter die Kronen wandern können. Gerade letzte Forderung bewegt
sich im Tausendstel-Millimeter-Bereich (zwischen 30 u. 100 µm) und lässt sich nur durch eine präzise
Präparation, Abdrucknahme und technische Verarbeitung
erreichen.
- korrekter Kronenrand (s. Abb. links)
- Der Rand der Krone reicht in die Zahnfleischtasche hinein (liegt
"unter dem Zahnfleisch")
- Der Übergang Krone-Zahnstumpf ist glatt, eine zahnärztliche Sonde
erspürt den Übergang nur gering
- Die Krone ist nach außen gewölbt ("konturiert") und schützt so das
Zahnfleisch vor direktem Kontakt beim Kauakt
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- zu kurzer, abstehender Kronenrand
- Die Krone reagiert praktisch auf alle äußeren Reize (Warm, Kalt,
Süß, Sauer, usw.), da das bearbeitete
Zahnbein (Dentin) freiliegt
- Bei mangelnder oder wegen Schmerzen unmöglicher Mundhygiene kommt es
bald zur Ausbildung von Kronenrandkaries - die Krone "fault vom
Zahnstumpf ab"
- Im sichtbaren Bereich zusätzlich störende sichtbare Kronenränder
- Das Zahnfleisch ist entzündet
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- zu langer Kronenrand
- Der Kronenrand sollte in die Zahnfleischtasche hineinragen, den
Boden aber nicht berühren (
biologische Breite)
- Das Zahnfleisch unterliegt einem chronischen Reiz durch den
"Fremdkörper Krone"
- Als Folge treten Blutungen, Wucherungen und eine Vertiefung der
Tasche auf
- Neben schweren (örtlichen) Zahnfleischentzündungen fängt der Zahn
mit der Zeit an, sich zu lockern
- Im sichtbaren Bereich stört das verdickte, entzündete Zahnfleisch
erheblich
- Wegen ständiger Zahnfleischblutungen wird die Mundhygiene in diesem
Gebiet vernachlässigt
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- der Kronenrand steht vom Zahn ab ("steht über",
"steht ab")
- In dem durch keinerlei Mundhygienemethoden zu reinigendem "toten
Raum" kann sich rasch
Plaque
ansammeln
- Zahnfleischentzündungen und Sekundärkaries sind die Folgen
- Die Krone schmerzt auch ohne direkte äußere Reize, da die
Plaque aus
der Tiefe der Tasche heraus wirkt
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- die Kronenwand ist nicht gewölbt ("unterkonturiert")
- Die Auswölbung der Krone bewirkt u.a., dass beim Kauen der
Speisebrei nicht direkt auf das Zahnfleisch trifft, sondern von der
Wölbung nach hin abgeleitet wird
- Der Speisebrei gelangt direkt in die Zahnfleischtasche und reizt
diese beträchtlich; chronische Entzündungen oder Rückgang des
Zahnfleischs sind die Folgen
- kosmetisch störendes Aussehen der Krone
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- die Krone ist zu stark ausgewölbt ("überkonturiert")
dies führt zu Schäden am Zahnfleisch, weil der natürliche
Selbstreinigungseffekt nicht mehr wirken kann. Es kommt zu einer
übermäßigen Plaqueansammlung infolge einer Nischenbildung und
dadurch bedingter Entzündung der Gingiva. Eine Überkonturierung ist
häufig bei Verblendkronen zu
beobachten.
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Der
Kontaktpunkt |
Neben einer richtigen Höhe der Krone ist auch ein genaues
Einpassen zu den benachbarten Zähnen unabdingbar. Dieser "Kontakt", oder
besser: "Kontaktpunkt"
sollte nicht zu stark sein, da neben einem schmerzhaften Spannungsgefühl
Verschiebungen in der Zahnreihe auftreten können, er darf aber auch
nicht zu "locker" sein, da sich dann ständig Speisereste beim Kauvorgang
in den Zahnzwischenraum setzen und so den Zahnhalteapparat auf Dauer
schädigen. |

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Die
Präparationsarten |
Wie schon weiter oben erwähnt, soll der Übergang der Krone
zum natürlichen Zahn hin so harmonisch wie möglich sein und dicht
abschließen ( Kronenrand). Um hier ein Optimum
zu erreichen, bedient man sich verschiedener Präparationsarten, die entweder
ausschließlich oder in Kombination angewandt werden.
- hohlkehlförmige Präparation
gilt heute als Standardpräparationsart und kann für die meisten
Arten von Kronen eingesetzt werden. Sie stellt einen guten Kompromiss
zwischen nötiger Entfernung von Hartsubstanz und ausreichender
Materialstärke für eine Krone dar. Haupteinsatzgebiet sind verblendete
Kronen.
Standard-Präparationsart; auch anatomisch fast immer einsetzbar
guter
Kompromiss zwischen Zahnhartsubstanzabtragung und erforderlichem Platz
zur Aufnahme einer Krone
wenig
Belastung des angrenzenden Zahnfleisches
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- Stufenpräparation
besonders im sichtbaren Bereich und in der Parodontalprophylaxe
angewandte Präparationsart. Vom Arbeitsaufwand her sehr aufwendig,
schafft sie gerade für keramische Restaurationen gute statische
Verhältnisse und ergibt ausreichend Platz für eine optimale
Schichtstärke. Haupteinsatzgebiet sind Vollkeramik-Kronen im
Frontzahnbereich.
optimale
Schonung des angrenzenden Zahnfleischs
schafft genug
Raum für eine ausreichende Schichtstärke der Krone
anatomisch meist nur an den oberen
Frontzähnen einsetzbar
erhebliche Zahnhartsubstanzabtragung, bei Jugendlichen auch an oberen
Frontzähnen selten anwendbar
Gefahr
einer Nervschädigung oder -eröffnung bei der
Präparation
aufwendige und schwierige Präparationsart, besonders, wenn sie
vollständig am Zahn (zirkulär) durchgeführt wird
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vertiefende Infos |
Bei dem Umfang der Materie wurden auf dieser Seite die gängigen Begriffe
allgemeinverständlich aufbereitet. Wollen Sie mehr wissen oder sich
vertiefend informieren, so schlagen Sie bitte auf
Zahnwissen.de unter dem jeweiligen Begriff nach.
Update der Leitlinie „Vollkeramische Kronen und Brücken“
(ZWP, 2021) -
Download der Leitlinie |