Zahnersatz  -  Kronen

weitere Themen dazu:
  Behandlungsablauf: Brücken
 
Kosten: festsitzender Zahnersatz (Kronen/Brücken)

  Special: Füllungen
  
Zahnwissen-Lexikon: - Krone

  Inhalte dieser Seite:

  Einleitung

  Überkronung - Wann?
  Was kostet eine Überkronung?
 Verschiedene Kronenarten - allgemein
 Welche Materialien kommen zum Einsatz?

  Kann jeder Zahn überkront werden?
  Behandlungsablauf
  Bestimmung der Zahnfarbe
  Der Abdruck
  Provisorische Versorgung
  Einsetzen der Krone
  Eingewöhnungsproblem / Schmerzen
  "Pflege" der Krone
  Haltbarkeit / Risiken

Details

  Metall oder Zahnfarben (Verblendung)?
  Die versch. Kronenarten - äußere Erscheinung
      Vollgusskrone
      Verblendkrone (Kunststoff, Keramik)
      Vollkeramikkrone ("Jacketkrone")
      Teilkronen
      Krone mit Stiftaufbau ("Stiftzahn")
      Teleskopkrone
      Veneer - Verblendschale

      der Kronenrand - DAS Qualitätsmerkmal
      der Kontaktpunkt
      die Präparationsarten (Tangential, Hohlkehl, Stufe)

  vertiefende Infos

  Hat die Zerstörung eines Zahnes durch eine tiefe Karies zu erheblichen Verlusten der Zahnkrone geführt oder sind unfallbedingte Beschädigungen aufgetreten, ist es häufig nicht mehr möglich, den Zahn mit einer Füllung zu reparieren. Im Gegensatz zu einer Füllung, welche im Zahn verankert wird, umfasst eine Krone Teile bzw. den gesamten in die Mundhöhle ragenden Anteil eines Zahnes und gibt diesem damit wieder seine Form und eine ausreichende Stabilität zurück; im sichtbaren Bereich zusätzlich ein annähernd natürliches Aussehen. Es gibt eine Vielzahl von Zahnkronen-Arten, je nachdem für welchen Zweck diese verwendet werden sollen. Allen gemein ist die Tatsache, dass das "Werkstück Krone" nach Präparation des Zahnes und einem exakten  Abdruck des Zahnstumpfes und der umgebenden Mundsituation in einem zahntechnischen Labor angefertigt werden muss. Weniger verbreiterte Methoden schleifen die Krone in der Praxis direkt aus einem Keramikblock. Und im Milchzahngebiss kommen zuweilen vorgefertigte Kronen zum Einsatz.



Wann sollte eine
Überkronung
durchgeführt werden?

Noch vor ein, zwei Jahrzehnten wäre diese Frage relativ leicht zu beantworten gewesen: Immer dann, wenn etwa mehr als die Hälfte des Zahnkrone zerstört ist oder wesentliche Teile des Zahnes (z.B. Höcker) fehlen. Durch neue Füllungsmaterialien und Behandlungstechniken verwischen sich heute die Grenzen zusehends - allerdings muss dazu bemerkt werden, dass nicht alles, was neu ist, auch auf Dauer hält und wegen der fehlenden Langzeiterfahrung mit noch jungen Techniken häufig noch keine allgemeinen Empfehlungen ausgesprochen werden können.

Gründe für eine Zahn-Überkronung können sein:

  • Karies hat zu einer ausgedehnten Zerstörung der Zahnkrone geführt - eine Füllung erscheint aus statischen Gründen (häufiger Füllungsverlust) wenig sinnvoll. Diese Indikation ist der mit Abstand häufigste Grund für eine Überkronung
  • Wegen eines fehlenden Zahnes muss zum Ausfüllen der Lücke eine Brücke angefertigt werden, welche zur Befestigung Kronen auf den eigenen, der Lücke benachbarten Zähnen bedingt. Alternativ kann für den fehlenden Zahn ein Implantat gesetzt werden
  • Ein Wurzelkanal-behandelter Zahn ("toter Zahn") ist nicht mehr so elastisch wie ein lebender Zahn. Zur Vorbeugung eines Bruches der Zahnkrone - meist dann ungünstig bis in die Wurzel hinein - wird der Zahn aus Stabilitätsgründen mit einer Krone "umfasst"
  • Eine "einfache" Zahnprothese (herausnehmbarer Zahnersatz) muss am Restgebiss mit Klammern befestigt und abgestützt werden. Der "Klammerzahn" wird zum Schutz vor Angriffen durch die Klammer mit einem Schutz "überzogen"
  • Durch einen Unfall ist soviel Zahnsubstanz verloren gegangen, dass, ähnlich wie bei einer tiefen Karies, eine Füllung keinen dauerhaften Erfolg verspricht
  • Starke Zerstörungen von Milchzähnen - noch weit vor dem natürlichen Zahnwechsel - erfordern die Verwendung einer Krone. Hier kommen dann vorgefertigte Konfektionskronen zum Einsatz
  • Besonders im sichtbaren Bereich besteht eine ästhetisch störende  Fehlstellung der Zähne. Eine kieferorthopädische Regulierung kommt aus versch. Gründen nicht in Frage
  • Ausgedehnte Füllungen müssen erneuert werden. Aus statischen u. kosmetischen Grünen sind erneute Füllungen wenig sinnvoll
  • Angeborene Zahndefekte haben ein derartiges Ausmaß, dass sie mit Füllungen nicht mehr korrigiert werden können
  • Durch Knirschen, falschen Zahnputztechniken, starken Zahnverlusten durch säurehaltige Getränke, Ess-Brech-Sucht usw. sind erheblich Substanzverluste sowohl in der Höhe wie auch der Breite aufgetreten

 


Was kostet eine Überkronung

Jegliche Form von Zahnersatz - egal ob Krone, Brücke oder Prothese - ist immer eine Maßanfertigung und individuell an die Mundsituation angepasst. Deshalb ist es auch nicht möglich, Preistabellen oder ähnliches zu veröffentlichen, da jeder Fall anders gelagert ist und für ein und denselben Befund verschiedene Techniken und Kronenarten zum Einsatz kommen können.
Nach einer gründlichen Untersuchung, der Anfertigung von Röntgenaufnahmen und der Information über die verschiedenen Möglichkeiten, wird ein Heil- und Kostenplan (HKP, "Kostenvoranschlag") aufgestellt. Dieser muss bei den Gesetzlichen Krankenkassen vor der Behandlung zur Genehmigung und Festsetzung des Zuschusses eingereicht werden. Die anteilmäßige Beteiligung der Kasse - in bestimmten Fällen auch die vollständige - wird nach einem 2005 eingeführten Festzuschuss-System berechnet.
Mehr dazu auf einer gesonderten Seite.
Bei Privat Versicherten ist zwar ein vorheriger ein Heil- und Kostenplan (HKP, "Kostenvoranschlag") i.d.R. nicht notwendig, trotzdem empfiehlt sich dieser, damit nach Abschluss der Behandlung nicht "unangenehme Überraschungen" auftreten.
EURO-Anhaltswerte für versch. Kronenarten finden Sie auf einer gesonderten Seite

verschiedene Kronenarten

Bei der Vielfalt der Kronenarten fällt eine Aufteilung schwer. Man kann nach dem  Aussehen (z.B. metallisch oder zahnfarben), den verwendeten Materialien, nach der Präparation, nach der Größe oder nach der Verankerung am/im Zahn unterscheiden. Entsprechend unterschiedlich aufwendig sind dann die einzelnen Verfahren, was sich letztendlich erheblich auf die Kosten auswirkt. Allen konventionellen Arten gemein ist i.d.R. die Herstellung nach Präparation und Abdrucknahme in einem zahntechnischen Labor.
  • Vollgusskrone ("Metallkrone", Goldkrone")
    gilt als "Standardkrone" im nichtsichtbaren Bereich
  • Verblendkrone
    ist ganz oder teilweise mit einer zahnfarbenen Schicht überzogen
  • Vollkeramikkrone / Mantelkrone
    umgibt die Zahnkrone mantelförmig; ist i.d.R. aus keramischen Massen gearbeitet ("Jacketkrone")
  • Stiftkrone
    der Name sagt etwas darüber aus, wie die Krone im Zahn verankert ist. Früher waren dieses Metall-Stifte, heute kommen Schrauben, Keramische- oder Komposite-Massen zum Einsatz
  • Teilkronen
    bedecken nur einen Teil des Zahnes
  • Teleskopkrone
    gelten als ein Verbindungselement
  • Eine Sonderstellung nehmen die Verblendschalen ( Veneers) ein, welche als ein Übergang zwischen großer Komposite-Füllung und Keramikkrone anzusehen sind
  • weniger durchgeführte Verfahren stellen eine Keramik-Krone direkt am Patienten ("Chairside") her
 

 

Verblendgrenzen


Verblendarten



vestibulär oder vollverblendet

 


welche Materialien kommen zum Einsatz?

Eines vorweg: Grundsätzlich dürfen in Deutschland nur nach dem qualitätssichernden Medizinproduktegesetz zugelassene Stoffe verarbeitet und in den Mund eingesetzt werden. Es ist meist eine reine Kostenfrage, ob aus einem vorbeugendem Gesundheitsschutz heraus oder aus besonderen Ansprüchen hinsichtlich Aussehen auf teurere Materialien zurückgegriffen wird - auch bei preiswerten Materialien wird kein "Gift in den Mund eingebaut". Sollte eine Allergie bekannt sein oder eine Neigung zu derartigen Reaktionen bestehen, so empfiehlt sich immer vor der Behandlung ein anerkannter Allergietest bei einem Spezialisten (Allergologe, Hautarzt).
  • Edelmetall-freie Metalle
    sog. NEM-Werkstoffe, auch als "Sparlegierung" bezeichnet; im Lexikonteil
  • Edelmetall-haltige Metalle
    sog. Goldlegierungen, welche einen mehr oder weniger hohen Anteil an versch. Edelmetallen, gemischt mit unedlen Metallen, haben; im Lexikonteil (Legierung")
  • Metall-freie Materialien
    sind im sichtbaren Bereich zunehmend Einsatzgebiet der keramische Massen. Moderne Verfahren wenden auch modifizierte Kunststoffe an, die ähnliche Eigenschaften haben sollen - bisher fehlen aber häufig Langzeiterfahrungen
  • gemischte Materialien
    hauptsächlich in der Kombination Edelmetall und Keramik. Derartige Kombinationen kommen meist im sichtbaren Bereich zum Einsatz: auf eine metallische Grundsubstanz wird eine Keramikmasse "aufgebrannt"
  • im Lexikonteil ("Metallkeramik").
     

kann jeder Zahn überkront werden?

Im Prinzip JA, wenn die Zahnwurzel ausreichend fest im Kieferknochen verankert ist, das Zahnfleisch einen gesunden Zustand aufweist und sich an der Wurzelspitze keine krankhaften Prozesse befinden. Um dies festzustellen, ist vor einer Überkronung immer eine gründliche Untersuchung verbunden mit einer Röntgenaufnahme notwendig.
  • Die Zähne sind schon von Natur aus einmal stärker und einmal weniger fest im Kiefer verankert. Bei der Größe der Brücke ist diese Pfeilerzahnwertigkeit zu berücksichtigen und eine entsprechende Anzahl von Brückenpfeilern zu wählen

Musste der betreffende Zahn auf Grund seiner Zerstörung vor der eigentlichen Kronenaufnahme vorbehandelt werden, so sollten bestimmte Wartezeiten eingehalten werden, denn wenn die Brücke/Krone einmal fest mit dem Zahn verankert ist, sind Behandlungsmaßnahmen am darunter liegenden Zahn erschwert oder gar nicht mehr möglich:

  • Nach einer direkten Überkappung des Zahnnervs: ca. 6 Monate
  • nach Wurzelkanalbehandlungen bei krankhaften Prozessen des Nerven oder der Zahnwurzel: Ca. 4 bis 6 Monate; Röntgenkontrolle zur Überprüfung des Erfolgs zwingend erforderlich
  • bei Implantaten: Ca. 3 bis 6 Monate (abhängig von der Methode; ggf. auch sofortige endgültige Versorgung); Röntgenkontrolle zur Überprüfung des Erfolgs zwingend erforderlich
  • Nach der Behandlung einer sonst symptomlosen tiefen Karies (Caries profunda) sind i.d.R. keine Wartezeiten einzuhalten


Wie
läuft die
Behandlung ab?


1.Termin:


Bis zum fertigen Einsetzen einer einzelnen Krone vergehen normalerweise zwei Sitzungen in einer Zahnarztpraxis. Bei speziellen Kronenarten oder schwierigen anatomischen/kosmetischen Verhältnissen können auch noch weitere Sitzungen erforderlich sein. Nach einem gewissen Zeitabstand erfolgt dann evtl. nochmals eine Kontrolle dahingehend, ob sich die Krone gut in die Zahnreihe eingefügt hat und ob die Bisshöhe stimmt.

1.Termin:

Handelt es sich um eine zahnfarbene Krone, die später zur Versorgung des Defekts eingegliedert werden soll, so muss zunächst die Zahnfarbe bestimmt werden, da der Zahntechniker meist den Patienten nicht zu sehen bekommt. Besonders mit keramischen Massen und speziellen Techniken ist es heute möglich, den Ersatzzahn so gut zu arbeiten, dass er auch von einem Fachmann bei flüchtiger Betrachtung schwer von einem natürlichen Zahn zu unterscheiden ist. Eine gute Farbwahl ist manchmal sehr aufwändig, da ein natürlicher Zahn viele Farbnuancen besitzt. Mehr dazu siehe unter Vollkeramikkrone.
Die Farbbestimmung erfolgt mit genormten Farbringen (s. Abb.) oder (seltener) digital mit entsprechenden Systemen. Manchmal ist aber mit derartigen Methoden kein optimales Resultat möglich und der Zahntechniker muss sich die Farbe der Nachbarzähne selbst im Mund ansehen, um den Kunstzahn "schön aber unauffällig" zu arbeiten. Befindet sich der Patient dazu im zahntechnischen Labor, also dort wo die Arbeit gefertigt wird, so sind wegen der unterschiedlichen Lichtverhältnisse in Praxis und Labor die besten Ergebnisse zu erzielen.
Hilfreich sind auch noch zusätzliche Mundfotografien. Mit modernen digitalen Systemen sind hier erstaunliche Resultate zu erreichen und können per E-Mail ins Dentallabor übermittelt werden.
Weiter wird vor der eigentlichen Präparation noch ein Abdruck von dem Präparationsgebiet genommen, um auf dieser Grundlage später ein Provisorium anfertigen zu können.
 



Farbnahme am Patienten

Unter örtlicher Betäubung wird zunächst die vorhandene Karies gründlich entfernt (Abb. oben). Gebiete, welche nahe an den Zahnnerv reichen, werden mit einem speziellen Material abgedeckt. Zur "inneren Stabilisierung" des Zahnes, Materialersparnis der späteren Krone und einem verbesserten Halt auf dem präparierten Zahnstumpf wird in einem zweiten Schritt eine Aufbaufüllung gelegt (Abb. Mitte). Nach diesen vorbereitenden Maßnahmen erfolgt die eigentliche Präparation des Zahnes


Da die Krone über den Zahn "gestülpt" wird, muss der gesamte Schmelzüberzug - je nach Präparationsart mehr oder weniger stark - entfernt (auch gesunde, nicht erkrankte Zahnsubstanz) und der entstehende Zahnstumpf parallel oder leicht konisch (Konvergenzwinkel zwischen 6 u. 12 Grad) beschliffen werden. Zur besseren Verankerung wird u.U. bei nervtoten Zähnen zusätzlich ein Stift in die Wurzel gebracht ( "Stiftzahn"). 
Die Präparation geschieht mit schnell drehenden Schleifinstrumenten unter guter Wasserkühlung, um den temperaturempfindlichen Zahnnerv nicht dauerhaft zu schädigen. Dabei orientiert sich der entstehende Zahnstumpf in der Formgebung am ursprünglichen Zahn, um eine möglichst gleichmäßige und von der Dicke her ausreichende Dentinschicht über dem empfindlichen Zahnnerv zu belassen


Nach beendeter Präparation muss der Zahnstumpf gut trocken gelegt und das Zahnfleisch etwas aus der Zahnfleischtasche zurückgedrängt werden, um den beschliffenen Stumpf exakt abformen zu können. Dies geschieht mit sog. Retraktionsfäden oder -ringen (siehe Abb.), welche mit einer speziellen, zahnfleichverdrängenden Lösung getränkt sind. 

Der Abdruck -
Bindeglied zwischen Praxis und Dentallabor

Bis auf wenige Ausnahmen erfolgt die Herstellung des "Werkstücks Krone" in einem zahntechnischen Labor. Es gilt also, die Mundsituation exakt dorthin zu übertragen. Technisch gelöst wird dies durch einen Präzisionsabdruck und ein daraus resultierendes Arbeitsmodell. Je genauer diese Vorgänge erfolgen, umso besser passt die spätere Krone.


Zur richtigen Höhe der Krone benötigt der Zahntechniker außerdem noch einen Abdruck des Gegenkiefers und eine Bestimmung der Bisslage des Patienten.
Auf Grund dieser Unterlagen ist es im Dentallabor möglich, eine annähernd ebenbürtige Mundsituation unter Verwendung eines Artikulators zu simulieren.
Die zahntechnische Anfertigung der verschiedenen Kronenarten wird auf dieser Seite nicht näher besprochen. Sie erfordert ein Höchstmaß an Präzision und dauert meist 4 - 8 Tage.

Die provisorische Versorgung des präparierten Zahnes

Bis zum Eingliedern der fertigen Krone in einer späteren Sitzung muss der präparierte Zahn gegen äußere Einflüsse geschützt werden. So wäre schon allein das Atmen durch den Mund für den Patienten nach dem Abklingen der örtlichen Betäubung äußerst unangenehm, da dem schmerzempfindlichen Zahnbein die bedeckende Schmelzhülle fehlt, zum anderen erreicht man mit dem gut abschließenden Provisorium eine Infektionsprophylaxe des Zahnnervs. Weiter bewirkt ein gut angepasstes Provisorium die wichtige Abstützung des Zusammenbisses und erlaubt eine befriedigende Kaufunktion. Im sichtbaren Bereich ist es heute möglich, eine ausreichende Ästhetik für einige Tage zu gewährleisten, sodass fremde Personen nicht merken, dass z.Zt. eine zahnärztliche Behandlung durchgeführt wird.
Mundhygiene: Sollten Sie mit Zahnseide oder Mundduschen arbeiten, so reinigen Sie das Gebiet der provisorischen Versorgung äußerst vorsichtig, denn allzu schnell kann sich das Provisorium lösen. Denn dies ist nur mit einem Übergangszement befestigt, da es ja bald wieder entfernt werden muss. Ebenfalls sollten Kaugummi-Kauer auf das Training der Kaumuskulatur für diese Zeit verzichten; gleiches gilt für extrem klebrige Speisen (sog. "Plombenzieher").


 

Eingliedern der Krone

2.Termin


2.Termin:
Bei einzelnen Kronen und auch kleineren Brücken kann normalerweise in einer weiteren Sitzung die Laborarbeit definitiv eingesetzt werden. Der Eingriff muss nicht unbedingt unter örtlicher Betäubung erfolgen - individuell können hier, je nach Empfindlichkeit, aber erhebliche Unterschiede vorliegen.
Bei Einzelkronen im sichtbaren Bereich kann es u.U. sein, dass noch Farbkorrekturen vorgenommen werden müssen und deshalb weitere Sitzungen erforderlich sind.
Etwa 1 bis 2 Wochen nach der 1. Sitzung - passt der Zahnarzt die im Labor gefertigte Krone zunächst ein und prüft deren Höhe zum Gegenkiefer, den richtigen Kontakt, sowie die exakte Ausformung zu den Nachbarzähnen hin und bei zahnfarbenen Kronen die ästhetische Korrektheit und das harmonische Einfügen in die Zahnreihe. Evtl. nimmt er hierbei noch kleinere Korrekturen vor, denn die Krone darf weder zu hoch (Schmerzen beim Zubeißen), noch zu niedrig sein ("Luft" zwischen den Zähnen), ebenso muss sie einen optimalen Kontakt zu den Nachbarzähen haben, um ein Einbeißen von Speisen in den Zahnzwischenraum zu verhindern. 
Besonderes Augenmerk legt er auf die Passgenauigkeit auf den Zahnstumpf und die Übergangsstelle zwischen Krone und Zahn, dem Kronenrand. Passt sich die Krone nicht äußerst exakt dem Zahnstumpf an, so kommt es rasch zu einer neuen Karies  und Zahnfleischentzündungen.
Wenn alle Kriterien stimmen, wird die Krone definitiv eingesetzt oder korrekter ausgedrückt: eingegliedert. Dies geschieht mit Befestigungszementen oder mit speziellen Klebetechniken.

Manchmal wird in der zweiten Sitzung die Krone nur provisorisch eingesetzt, besonders dann, wenn der abgeschliffene Zahnstumpf bei Reizen noch sehr empfindlich reagiert. Nach einer gewissen Zeit und einem Nachlassen der Beschwerden kann dann die endgültige Eingliederung erfolgen. Klingen die Beschwerden nicht ab, so sind in diesem Stadium problemlos eine Abnahme der Krone und beruhigende Maßnahmen am Zahnnerv bzw. eine Wurzelkanalbehandlung möglich.
 

 



Schmerzen oder sonstige Beschwerden nach dem Einsetzen  --
Eingewöhnungs-
probleme

Wenn auch nicht die Regel: Eingewöhnungsprobleme können auftreten und sind von mehreren Faktoren abhängig. So kann z.B. schon vor der Behandlung der Nerv durch Karies leicht geschädigt gewesen sein und das zusätzlichen Behandlungstrauma (Präparieren, Abdruck, Einzementieren usw.) lassen ihn nun empfindlicher als sonst reagieren. Weiter reagiert Jeder anders auf Eingriffe am Zahn mit mehr oder weniger starken Schmerzen. Typische Eingewöhnungsprobleme sind:
  • Temperaturempfindlichkeit
    wird als das größte Problem von Patienten geschildert und kann sehr unangenehm sein - besonders auf Kalt. Solange diese Heiß-Kalt-Empfindlichkeiten nur ein paar Sekunden anhalten, kann dies als "normal" bezeichnet werden - nach ein paar Tagen/Wochen sollten sich diese Beschwerden zurückgebildet haben. Wichtig ist, dass Sie das Gefühl haben, dass die Empfindlichkeit ab- und nicht zunimmt.
    Halten derartige Empfindlichkeiten aber minutenlang an, treten auch von allein auf oder verstärken sich zusehends, so kann eine behandlungsbedürftige Nervschädigung vorliegen. Kontaktieren Sie dann unbedingt Ihre Zahnarztpraxis
  • Spannungsgefühl, verändertes Kaugefühl
    gilt als harmlos und legt sich meist innerhalb von 1 - 2 Tagen
  • Die Krone fühlt sich zu hoch an
    auch dies kann in den ersten 1 - 2 Tagen nur ein subjektives Gefühl sein, da der neue Zahn jetzt wieder regelrecht belastet wird. Haben Sie aber das Gefühl, dass die anderen Zähne nicht mehr aufeinander beißen, so unbedingt die Zahnarztpraxis aufsuchen. Das Kausystem reagiert äußerst empfindlich auf Störungen in der Bisshöhe. Schon das Abschleifen von einem Millimeterbruchteil kann hier sofortige Besserung bringen
  • Die Krone schmerzt beim Zubeißen
    tut von alleine weh, Sie wachen nachts mit Schmerzen auf oder Sie haben das Gefühl, dass der Zahn leicht beweglich ist. All dies deutet auf ein ernsthafteres Problem hin. Zur Abklärung unbedingt und bald eine Zahnarztpraxis aufsuchen
  • Mängel an der zahnärztlichen Arbeit
    Sollte die zahnärztliche allerdings erhebliche Mängel aufweisen ("Mängelrüge"), so ist die Erstellung eines Mängelgutachtens erforderlich. Näheres dazu im Zahnwissen-Lexikon

Mundhygiene - auch Kronen brauchen eine tägliche Pflege!

Da wird zuweilen angenommen, dass mit einer Krone dem Zahn nichts mehr passieren kann, da die Karies ja an Porzellan oder Metall keinen Schaden mehr anrichten kann. Dies stimmt auch noch, denn die Kariesbakterien brauchen organisches Material um Schaden anzurichten - also nicht mehr putzen?
Weit gefehlt, denn Kronen haben - auch wenn sie den sichtbaren Zahn ganz "überziehen" - eine entscheidende Schwachstelle: Der Kronenrand. Damit wird die Übergangsstelle zwischen Krone und natürlichem Zahn bezeichnet. Erfolgt keine gründliche Zahnpflege, so fängt es in dieser Region rasch wieder an zu faulen. Weiter sammelt sich auf der Oberfläche von Kronen - ebenso wie auf natürlichen Zähnen - Plaque an, welche das Zahnfleisch reizt und zu erheblichen Entzündungen führen kann. Zahnbürste und Zahnseide, und diese regelmäßig!, sind auch weiterhin nötig, wollen Sie nicht bald den Zahn samt neuer Krone dem Zahnarzt zum Ziehen überlassen!
Special: Mundhygiene
Sollten Sie noch eine zahnfarbene Verblendung aus Kunststoff haben, so achten Sie unbedingt darauf, dass die Zahnpasta nur wenig Abrasivstoffe beinhaltet, sonst blitzt nach einigen Jahren das blanke Metall durch.
 



mangelnde Mundhygiene und deren Folgen

 

Haltbarkeit und Risiken - Gründe für einen vorzeitigen Verlust

Wer Ihnen erzählt, dass Kronen "ewig halten", ist unseriös und gehört in den Kreis der Marktschreier und nicht in eine Zahnarztpraxis! Dabei sind es weniger die Materialien selbst, welche zu einem Verlust führen, sondern folgende Punkte:
  • eine schon bestehende Zahnfleischerkrankung mit Alveolarknochenverlust. Ob mit oder ohne Krone: Der Zahn wäre immer irgendwann verloren gegangen, wobei der Reiz einer nicht optimal angepassten Krone derartige Prozesse noch beschleunigen kann
  • mangelnde oder falsche Mundhygiene; siehe vorigen Punkt
  • ein Wurzelkanal-behandelter ("toter") Zahn
    derartige Zähne haben generell eine verminderte Lebenserwartung. Erfahrungswerte gehen von etwa 10 Jahren aus - aber auch hier gibt es starke Abweichungen nach oben und unten
  • starkes Knirschen und Pressen mit den Zähnen
  • unzulängliche technische und zahnärztliche Arbeit
    dies besonders dann, wenn der Abschluss Krone-Zahn ( Kronenrand) mangelhaft ist oder die Indikation für eine Krone überhaupt nicht gegeben war

Liegen keine besonderen Risiken vor, so kann besonders festsitzender Zahnersatz sehr lange halten - dem Autor sind selbst Fälle bekannt, wo dies über 40 Jahre der Fall ist.

Wissenschaftliche Studien zur Haltbarkeit - besonders untereinander vergleichbare - sind dem Autor nicht bekannt; Standards in der Beurteilung existieren nicht. Einen Anhaltspunkt für Deutschland liefert eine umfangreiche Studie bei festsitzendem Zahnersatz (Kronen, Brücken) von Prof. Kerschbaum (Köln, 2000), welcher 34.000 Rechnung einer privaten deutschen Krankenversicherung (DKV) in einer repräsentativen Stichprobe über 25 Jahre (1974 - 1999) ausgewertet hat. Pro Patient wurde dabei nur eine Brücke/Krone analysiert, um die Unabhängigkeit der Auswertung zu gewährleisten. Insgesamt wurden 4.363 Kronen und 1.664 Brücken analysiert. Als Zielkriterium galt: Erneuerung der Kronen und Brücken bzw. der Verlust des Pfeilerzahns = Misserfolg in dieser Zeit. Die Studie sagt nichts darüber aus, ob der Zahnersatz nach fachlichen Kriterien (welchen?) noch in Ordnung ist:

Zeit nach Eingliederung in Funktion (%) 95 % Konfidenz-Intervall
Kronen Brücken Kronen Brücken
1 Jahr 99,8 99,7 99,6 - 100,0 99,4 - 100,0
5 Jahre 94,1 97,5 92,7 - 95,5 96,6 - 98,5
10 Jahre 83,3 86,6 80,9 - 85,6 84,3 - 88,9
15 Jahre 68,3 72,2 65,3 - 71,3 69,1 - 75,3
20 Jahre 48,4 50,2 45,0 - 51,9 46,6 - 53,9
25 Jahre 28,6 27,7 25,0 - 32,1 24,0 - 31,4

Sog. "Luxusbehandlungen" (besonders aufwendige Versorgungsformen) bringen nach dieser Untersuchung keine zusätzlichen Verbesserungen der Haltbarkeitsdauer


Details

 


Metall -
oder der
Nachbarschaft
angepasst -
Zahnfarben ?

Kann ein beschädigter Zahn nur noch mit einer Krone erhalten werden, so ist es von der Funktion her völlig ausreichend, wenn die Krone aus Metall besteht. Allerdings entspricht es in unserer Gesellschaft nicht mehr einem "Schönheitsideal", wenn im sichtbaren Bereich Metall zu sehen ist (das war früher bei uns anders und gilt heute auch noch in ärmeren Ländern als Zeichen des Wohlstands). Nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot der Krankenkassen kann es aber z.B. bei Gesetzlich Versicherten nicht sein, dass jeder Zahn mit einer zahnfarbenen Schicht (= Verblendung) an der Außenseite (vestibulär) versehen wird oder ganz aus einem zahnfarbenen Material (z.B. Vollkeramikkrone) besteht. Deshalb wurden sog. Verblendgrenzen eingeführt; mehr dazu unter Festzuschüsse ab 2005
Auch die Privaten Versicherer sind nicht mehr so großzügig wie früher und erstatten "weiße Kronen auf jedem Zahn", sondern haben z.T. in ihren Tarifen ebenfalls Verblendgrenzen eingeführt, die aber von Versicherung zu Versicherung und von Tarif zu Tarif völlig verschieden sein können. Lesen Sie dazu das "Kleingedruckte" oder holen sich vor der Behandlung eine Kostenzusage ein.
Verblendgrenzen


Verblendarten

Die verschiedenen Kronenarten
nach ihrer äußeren Erscheinung

Wie schon eingangs erwähnt, kann man die Vielzahl der Kronen nach versch. Kriterien einteilen. Zunächst erfolgt eine Beschreibung danach, wie sie sich nach außen darstellen. So als Voll- oder Teilkrone oder als metallfarbene bzw. zahnfarbene Krone.
Nebenstehende Grafik zeigt einen Querschnitt durch die nachfolgend im Detail besprochenen Kronenarten.

Die Vollgusskrone

 




Auch als "Goldkrone" oder "Metallkrone" bezeichnet, erfüllt sie in funktioneller Hinsicht alle Anforderungen und zeichnet sich durch eine sehr lange Haltbarkeitsdauer (vom Material her) aus.
Sie besteht i.d.R. aus einer Edelmetalllegierung; bei sozialer Indikation sind auch "Sparlegierungen" (goldreduziert, edelmetallfrei) gebräuchlich, das neue Festzuschuss-System bezuschusst nur NEM (Nicht-Edel-Metall) Kronen - das äußere Erscheinungsbild ist dann meist silberfarben, was im nichtsichtbaren Bereich kaum störend ist.
Anwendung: Im nichtsichtbaren Backenzahnbereich, Verblendung ; zur Wiederherstellung eines zerstörten Zahnes; bei herausnehmbaren Zahnersatz ("Teilprothese") auch als Schutzkrone o. Haltekrone unter einer Klammer
Präparationsarten: Meist hohlkehlförmige oder eine Mischform "hohlkehl-tangential", seltener rein tangential oder stufenartig.
Kosten: Kosten, festsitzender Zahnersatz

sehr langlebig, von den Materialeigenschaften her nur selten störanfällig
preiswerteste Kronenart, da zahntechnisch kein erhöhter Aufwand nötig ist; Kosten können bei Verwendung von NEM nochmals reduziert werden, Materialien
gute biologische Verträglichkeit bei korrekter Präparation und hochwertiger Legierung; gegen andere zugelassene Werkstoffe bestehen wissenschaftlich keine Bedenken, Materialien

kosmetisch unbefriedigend, "metallene Zähne", "Goldzähne" sind nicht mehr "IN" - deshalb nur im nichtsichtbaren Bereich einsetzbar
Metall ist ein guter Temperaturleiter, deshalb anfänglich starke Temperaturempfindlichkeit möglich
beim Vorhandensein anderer Metalle (z.B. Amalgamfüllungen) an den Nachbarzähnen und /oder im Gegenbiss kann es zu Geschmacksstörungen und oberflächlichen Korrosionen kommen

 

 

 



der Einsatz von Gold im sichtbaren Bereich gilt
heute nicht mehr als "Schönheitsideal"

Die Verblendkrone

 



Verblendkronen aus Metall-Keramik

Um die kosmetischen Unzulänglichen der Vollgusskrone zu überdecken, werden entsprechende Kronen ganz oder teilweise mit einem zahnfarbenen Material überzogen ("verblendet"). Als Materialien kommen Kunststoffe oder keramische Massen zum Einsatz:
  • Kunststoffverblendkrone
    es wird nur der nach außen hin sichtbare Teil der Kronen-Seitenfläche mit einem den natürlichen Zähnen angepassten synthetischen Material bedeckt (= vestibuläre Verblendung)
    Anwendung: Im sichtbaren Zahnbereich, Verblendung ; zur Wiederherstellung eines zerstörten Zahnes
    Präparationsarten: Meist hohlkehlförmige oder eine Mischform "hohlkehl-stufen-tangential", Stufe im Bereich der Verblendung, sonst Hohlkehl- oder Tangentialpräparation.
    Kosten: Kosten, festsitzender Zahnersatz

    bei Beschädigung der Verblendung relativ leichte Reparatur im Mund möglich
    etwas preiswerter in der zahntechnischen Herstellung als Verblendungen mit keramischen Massen
    Abnutzung (Abrasion) der Kauflächen und bei gründlicher Zahnpflege auch der Seitenflächen; neuere Werkstoffe haben in dieser Hinsicht bessere Eigenschaften
    Zahnbeläge (Plaque) findet einen guten Halt auf der Oberfläche der Kunststoffverblendung; Kunststoffe gelten als "Bakterien-freundlich"
    Metall ist ein guter Temperaturleiter, deshalb anfänglich Temperaturempfindlichkeit im Bereich des unverblendeten Teils möglich
    ästhetisch nur befriedigend im Vergleich zu Keramikverblendungen
    nach längerer Tragezeit werden Verfärbungen beobachtet; s. Abb. rechts unten
    Kontakt der Verblendung mit dem Zahnfleisch kann allergische Reaktionen auslösen
 



vestibulär mit Kunststoff verblendete Krone

 



starke Materialverfärbung nach 8-jähriger Tragezeit

  • Keramikverblendkrone
    werden i.d.R. an der Außenseite und auf der Kaufläche oder auch ganz mit einer keramischen Masse verblendet. Bekannt unter dem Namen VMK(Verblend-Metall-Keramik)-Krone oder bei einem anderen Verfahren als Galvano-Krone (s. Abb.)
    Anwendung: praktisch an jedem Zahn, da auch die Kaufläche verblendet werden kann, Verblendung ; zur Wiederherstellung eines zerstörten Zahnes; bei herausnehmbaren Zahnersatz auch als Schutzkrone o. Haltekrone unter einer Klammer
    Präparationsarten: Meist hohlkehlförmige oder eine Mischform "hohlkehl-stufen-tangential", Stufe im Bereich der Verblendung, sonst Hohlkehl- oder Tangentialpräparation.
    Kosten: Kosten, festsitzender Zahnersatz

    gute kosmetische Ergebnisse bei hervorragender Stabilität durch das Metallgerüst und tolerierbarem Verlust von gesunder Zahnsubstanz beim Präparieren
    sehr hohe Lebenserwartung (~ 15Jahre und mehr)
    gewebefreundliches Material
    die glatte Keramikoberfläche bietet Zahnbelägen (Plaque und Kariesbakterien) keinen Halt
    keine Verfärbungen - auch nach langer Tragedauer
    nur geringe Wärmeleitfähigkeit  
    heute Standard-Krone für den sichtbaren Bereich
    die Härte der Keramik-Kaufläche liegt über der von natürlichen Zähnen
    nur geringe Reparaturmöglichkeiten bei Beschädigung der Keramikverblendung
    erreicht nicht die ästhetische Perfektion von Vollkeramikkronen
 


Die Vollkeramikkrone


Gilt auch heute noch als "Die Krone der Kronen", da sie bei richtiger Fertigung selbst für einen Fachmann kaum von einem natürlichen Zahn unterschieden werden kann. Als Grundmaterial dienen keramische Massen, welche in einem aufwendigen Herstellungsprozess individuell an die natürlichen Zähne angepasst werden können. Zum endgültigen Einsetzen werden farblich angepasste Zemente oder Kunststoffe verwandt, um einer Farbverfälschung aus der Tiefe vorzubeugen.
Die früher aus Spargründen angebotene "Jacketkrone aus Kunststoff" ist heute nur noch als Langzeitprovisorium gebräuchlich.
Anwendung
: vorwiegend an den direkt sichtbaren Zähnen (Frontzähnen); zur Wiederherstellung eines zerstörten Zahnes, zur kosmetischen Korrektur;
Präparationsarten: hohlkehlförmige oder Stufenpräparation (Materialabhängig)
Kosten: Kosten, festsitzender Zahnersatz
  Leitlinie - Kronen und Brücken aus Vollkeramik (zm, 2015)

exzellente kosmetische Ergebnisse
durch Metallfreiheit optimale biologische Verträglichkeit
gute Temperaturisolation 
aus kosmetischen und statischen Gründen muss mehr - auch gesunde! - Zahnsubstanz bei der Präparation geopfert werden.
dadurch kommt es u.U. zu einer Eröffnung (oder zumindest stärkeren Reizung als bei anderen Präparationsarten) der Nervhöhle bzw. des Zahnnervs mit einer daraus resultierenden zusätzlichen Wurzelkanalbehandlung.
Aufwendige Präparation durch den Zahnarzt (exakte Stufe um den ganzen Zahn) und aufwendige Herstellung im Zahnlabor
hoher Preis
Eine in den Praxen weniger verbreitete Methode fertigt einzelne Kronen direkt in der Praxis in einer Sitzung mittels CAD/CAM an. Informieren Sie sich hierzu z.B. unter CEREC 3 ®

Teilkronen


Ist ein Zahn nicht so stark beschädigt, dass man ihn mit einer Voll-Krone vollständig umkleiden müsste, können Teilkronen eingesetzt werden. Die Übergänge Inlay-Onlay-Overlay-Teilkrone sind fließend und nicht klar definiert, sodass durchaus der eine unter einem Onlay eine Teilkrone versteht und umgekehrt (  Special: Füllungen). Bei den Krankenkassen ist diese Definitionsunsicherheit von Bedeutung, da für Kronen ein Festzuschuss gezahlt wird, dagegen alle Inlay-Arten als Privatleistung gelten.
Teilkronen selbst unterteilen sich nochmals in Halbkronen und Dreiviertelkronen - auch hier sind die Grenzen fließend
Anwendung:
-- Wenn der nach außen hin sichtbare Teil des Zahnes nicht von der Zerstörung betroffen ist. Es wird dieser Teil - vorwiegend aus kosmetischen Gründen - nicht präpariert. So wird ein Abweichen in der Zahnfarbe von den natürlichen Nachbarzähnen vermieden
-- Wenn wesentliche Zahnteile kariesfrei sind, aber trotzdem keine Füllung mehr in Betracht kommt
Präparationsarten: Je nach vorliegender Situation - i.d.R. mehr an eine Inlay-Präparation angelehnt

"minimalinvasive" bzw. substanzschonende Präparation
eingeschränkt kosmetische Anpassung an die Nachbarzähne (häufig schimmert das Metall durch den Zahn durch; häufig sind die metallenen Kronenränder leicht zu sehen; s. Abb.)
bedingt durch die Vergrößerung des Kronenrandes (dieser läuft nun nicht mehr nur zirkulär um den Zahnhals herum sondern z.T. über eine ganze Zahnfläche), Anwendung nur bei guter Mundhygiene und kariesresistentem Gebiss
statisch nicht so stabil wie eine Vollkrone
"Stiftkrone" - Krone mit Stiftaufbau


Stiftkronen werden nur noch historisch als eigene Kronenart bezeichnet ("Stiftzahn"), da es früher Verfahren gab, bei welchen die Krone samt Stift in einer Einheit hergestellt wurde. Heute heißt die Krone korrekter: "Krone mit Stiftverankerung" oder "Krone mit Stiftaufbau", wobei der Begriff "Stift" nicht wörtlich genommen werden muss, denn es kommen auch Schrauben oder individuell gegossenen Aufbauten zum Einsatz.
Anwendung: Wenn der sichtbare Teil des Zahnes so weit zerstört ist, dass eine Krone darauf keinen ausreichenden Halt mehr finden würde. Setzt immer eine abgeschlossene Wurzelkanalbehandlung voraus.
Neben den als klassisch zu bezeichnenden Stiftsystemen auf Metallbasis werden heute vermehrt Systeme aus faserverstärktem Komposite und auf Zirkonbasis angeboten. Daneben unterscheidet man aktive (mit Gewinde, z.B. "Radix-Anker™") von passiven (konisch, zylindrisch, zylindrisch-konisch) Stiftsystemen. Zu den nichtmetallischen Systemen liegen bisher (2007) nur statistisch unzureichende klinische Langzeiterfahrungen vor; bisherige Erfahrung deuten auf positive Ergebnisse hin.
Gegossene Aufbauten aus Metall sind heute in der Praxis kaum noch üblich. Ein relativ großer Substanzverlust, erhöhte Laborkosten, einezusätzliche Behandlungssitzung und erhöhte Schwierigkeiten bei der prov. Versorgung stehen in keinem Verhältnis zu deren (fragwürdigen) Vorteilen.

Teleskopkrone


 

Auch unter dem Namen Doppelkrone oder Konuskrone bekannt, gilt diese Kronenart als ein Verbindungselement bei herausnehmbaren Zahnersatz. Ausführlich im Lexikonteil (Teleskopkrone")

Veneer - Verblendschale

überarbeitet nach ©
www.degudent.de

Ähnlich den Teilkronen überziehen die Verblendschalen nicht den gesamten Zahn, sondern nur einen Teil davon:
Äußerst filigrane Keramikfacetten (0,5-0,8mm, seltener aus hochwertigem Kunststoff) können dann verarbeitet werden, wenn der (Schneide-)Zahn durch Füllungen oder Zahnschmelzdefekte ein unschönes Aussehen erlangt hat oder sich zwischen den Schneidezähnen eine kosmetisch störende Lücke (Diastema) befindet.
Präparation: Der Zahn wird nur im sichtbaren Bereich fein präpariert, verliert somit im Gegensatz zur Vollkeramikkrone nur wenig eigene Zahnsubstanz.
Die sehr aufwendige Anfertigung (beim Zahnarzt und im Labor) kann (seltener) in nur einer Sitzung direkt am Patienten mit einer Kunststoff- bzw. Keramik-Verblendschale erfolgen ("Chairside"; direkte Methode) oder nach Abdrucknahme und Herstellung in einem zahntechnischen Labor in zwei Sitzungen geschehen ("Labside"; indirekte Methode). Bei der Labormethode kommen fast ausschließlich die kosmetisch überlegenen Keramikschalen zur Verwendung. Befestigt werden die Veneers mit einem speziellen "Kleber" durch Adhäsivtechnik.
Die kosmetischen Resultate sind hervorragend; eine biologische Irritation des Zahnfleischs am Schalenrand ist auf ein Minimum beschränkt.
Diese Restaurationsart bietet Therapielösungen bei:
Verfärbungen/Aufhellungen von Zähnen, die nicht durch Bleichen beseitigt werden können
Alternative zu großen zahnfarbenen Füllungen, die kosmetisch nur unbefriedigend der Zahnsubstanz angepasst werden können
Korrektur "schief stehender" Zähne (sog. Stellungsanomalien)
Formkorrekturen von Zähnen (zu schmal, zu kurz)
Beseitigung eines Diastema ("lückige Zähne")
Reparatur teilweise abgebrochener Zähne
Beseitigung von Zahnschmelzdefekten (z.B. Fluorose, Tetrazyklindefekten) 
Nicht einsetzbar sind die Schalen an Backenzähnen und an "scharf" verzahnten Schneidezähnen; ebenso scheiden Knirscher und Presser meist aus, da der klebende Verbund dafür nicht stabil genug ist.
Der Kronenrand - entscheidend für die Qualität der Krone


Die Qualität einer Krone ist von vielen Faktoren abhängig, soll sie viele Jahre/Jahrzehnte ihre Funktion wahrnehmen. Als Laie achtet man hauptsächlich darauf, ob sich die Krone ästhetisch unauffällig in die Zahnreihe einfügt, im sichtbaren Bereich kaum von den Nachbarzähnen zu unterscheiden ist und im Seitenzahnbereich ihre Kaufunktion erfüllt. All dies sind bedeutende Qualitätsmerkmale - das qualitativ entscheidende im Bezug auf die Haltbarkeit ist aber der Übergang der Krone zum (natürlichen) Zahn: Die Krone soll nach Möglichkeit die durch Karies verloren gegangenen Strukturen wieder herstellen, sie soll dabei nicht auftragen ("zu Dick" sein), das Zahnfleisch nicht reizen und so exakt am Zahnstumpf anliegen, damit Bakterien nicht, oder nur sehr erschwert, unter die Kronen wandern können. Gerade letzte Forderung bewegt sich im Tausendstel-Millimeter-Bereich (zwischen 30 u. 100 µm) und lässt sich nur durch eine präzise Präparation, Abdrucknahme und technische Verarbeitung erreichen.
  • korrekter Kronenrand (s. Abb. links)
    - Der Rand der Krone reicht in die Zahnfleischtasche hinein (liegt "unter dem Zahnfleisch")
    - Der Übergang Krone-Zahnstumpf ist glatt, eine zahnärztliche Sonde erspürt den Übergang nur gering
    - Die Krone ist nach außen gewölbt ("konturiert") und schützt so das Zahnfleisch vor direktem Kontakt beim Kauakt
 
  • zu kurzer, abstehender Kronenrand
    - Die Krone reagiert praktisch auf alle äußeren Reize (Warm, Kalt, Süß, Sauer, usw.), da das bearbeitete Zahnbein (Dentin) freiliegt
    - Bei mangelnder oder wegen Schmerzen unmöglicher Mundhygiene kommt es bald zur Ausbildung von Kronenrandkaries - die Krone "fault vom Zahnstumpf ab"
    - Im sichtbaren Bereich zusätzlich störende sichtbare Kronenränder
    - Das Zahnfleisch ist entzündet

  • zu langer Kronenrand
    - Der Kronenrand sollte in die Zahnfleischtasche hineinragen, den Boden aber nicht berühren ( biologische Breite)
    - Das Zahnfleisch unterliegt einem chronischen Reiz durch den "Fremdkörper Krone"
    - Als Folge treten Blutungen, Wucherungen und eine Vertiefung der Tasche auf
    - Neben schweren (örtlichen) Zahnfleischentzündungen fängt der Zahn mit der Zeit an, sich zu lockern
    - Im sichtbaren Bereich stört das verdickte, entzündete Zahnfleisch erheblich
    - Wegen ständiger Zahnfleischblutungen wird die Mundhygiene in diesem Gebiet vernachlässigt

  • der Kronenrand steht vom Zahn ab ("steht über", "steht ab")
    - In dem durch keinerlei Mundhygienemethoden zu reinigendem "toten Raum" kann sich rasch Plaque ansammeln
    - Zahnfleischentzündungen und Sekundärkaries sind die Folgen
    - Die Krone schmerzt auch ohne direkte äußere Reize, da die Plaque aus der Tiefe der Tasche heraus wirkt

  • die Kronenwand ist nicht gewölbt ("unterkonturiert")
    - Die Auswölbung der Krone bewirkt u.a., dass beim Kauen der Speisebrei nicht direkt auf das Zahnfleisch trifft, sondern von der Wölbung nach hin abgeleitet wird
    - Der Speisebrei gelangt direkt in die Zahnfleischtasche und reizt diese beträchtlich; chronische Entzündungen oder Rückgang des Zahnfleischs sind die Folgen
    - kosmetisch störendes Aussehen der Krone

  • die Krone ist zu stark ausgewölbt ("überkonturiert")
    dies führt zu Schäden am Zahnfleisch, weil der natürliche Selbstreinigungseffekt nicht mehr wirken kann. Es kommt zu einer übermäßigen Plaqueansammlung infolge einer Nischenbildung und dadurch bedingter Entzündung der Gingiva. Eine Überkonturierung ist häufig bei Verblendkronen zu beobachten.

Der Kontaktpunkt
Neben einer richtigen Höhe der Krone ist auch ein genaues Einpassen zu den benachbarten Zähnen unabdingbar. Dieser "Kontakt", oder besser: "Kontaktpunkt" sollte nicht zu stark sein, da neben einem schmerzhaften Spannungsgefühl Verschiebungen in der Zahnreihe auftreten können, er darf aber auch nicht zu "locker" sein, da sich dann ständig Speisereste beim Kauvorgang in den Zahnzwischenraum setzen und so den Zahnhalteapparat auf Dauer schädigen. 

Die Präparationsarten Wie schon weiter oben erwähnt, soll der Übergang der Krone zum natürlichen Zahn hin so harmonisch wie möglich sein und dicht abschließen ( Kronenrand). Um hier ein Optimum zu erreichen, bedient man sich verschiedener Präparationsarten, die entweder ausschließlich oder in Kombination angewandt werden.
  • tangentiale Präparation
    ohne irgendeine Auskehlung oder Stufe ist der Übergang ohne besondere Markierung und besteht aus einem leichten Winkel zum natürlichen Zahn.
    gilt als "einfache" Präparationsart
    relativ wenig Zahnsubstanz muss abgetragen werden
    auch bei schwierigen anatomischen Verhältnissen anwendbar
    die Präparationsgrenze ist auf dem Modell und im Mund nur schwer zu erkennen
    der Kronenübergang steht leicht über den Zahn heraus; stärker dann, wenn die Krone zahnfarben verblendet ist.
    auch bei korrekter Verarbeitung kann es zu Zahnfleischreizungen kommen.


  • hohlkehlförmige Präparation
    gilt heute als Standardpräparationsart und kann für die meisten Arten von Kronen eingesetzt werden. Sie stellt einen guten Kompromiss zwischen nötiger Entfernung von Hartsubstanz und ausreichender Materialstärke für eine Krone dar. Haupteinsatzgebiet sind verblendete Kronen.
    Standard-Präparationsart; auch anatomisch fast immer einsetzbar
    guter Kompromiss zwischen Zahnhartsubstanzabtragung und erforderlichem Platz zur Aufnahme einer Krone
    wenig Belastung des angrenzenden Zahnfleisches



  • Stufenpräparation
    besonders im sichtbaren Bereich und in der Parodontalprophylaxe angewandte Präparationsart. Vom Arbeitsaufwand her sehr aufwendig, schafft sie gerade für keramische Restaurationen gute statische Verhältnisse und ergibt ausreichend Platz für eine optimale Schichtstärke. Haupteinsatzgebiet sind Vollkeramik-Kronen im Frontzahnbereich.
    optimale Schonung des angrenzenden Zahnfleischs
    schafft genug Raum für eine ausreichende Schichtstärke der Krone
    anatomisch meist nur an den oberen Frontzähnen einsetzbar
    erhebliche Zahnhartsubstanzabtragung, bei Jugendlichen auch an oberen Frontzähnen selten anwendbar
    Gefahr einer Nervschädigung oder -eröffnung bei der Präparation
    aufwendige und schwierige Präparationsart, besonders, wenn sie vollständig am Zahn (zirkulär) durchgeführt wird



vertiefende Infos Bei dem Umfang der Materie wurden auf dieser Seite die gängigen Begriffe allgemeinverständlich aufbereitet. Wollen Sie mehr wissen oder sich vertiefend informieren, so schlagen Sie bitte auf Zahnwissen.de unter dem jeweiligen Begriff nach.
Update der Leitlinie „Vollkeramische Kronen und Brücken“ (ZWP, 2021) - Download der Leitlinie

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[ Autor: Dr. Klaus de Cassan ]   
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