Zahnwissen-Lexikon
Ma - Mm![]() ![]() |
diese Übersetzung kann entstellend oder falsch sein! |
M , m
Kennzeichen o. Kurzzeichen; in der ZHK mit versch. Bedeutung:
M = Molar
M. = Musculus (Muskel), pl.: Mm. (Musculi); Morbus (Krankheit)
m = mesial o. männlich;
m% = Masseprozent
MacDent™
geschütztes Qualitätssiegel für Zahnarztpraxen, welche nach eigenen
Angaben fixe und
kommerziell kontrollierte Qualitätsstandards nach einem Art
Franchising-Konzept einhalten. So wird beispielsweise auf gewisse Leistungen
eine 6-jährige "Garantie" übernommen, obwohl
Gewährleistungszusagen medizinisch
umstritten sind. Im Jahr 1999 von Dr. Armin Jäckel (Eckernförde) gegründet.
Am 5. November 2007 wurde eine Umfirmierung in
TruDent™
beschlossen, um sich deutlich von dem 2009 insolventen Newcomer
McZahn abzusetzen.
goDentis, McZahn
http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/recht/default.aspx?sid=562201
MacSpadden Verfahren , richtig: McSpadden Verfahren
;
Kondensation
Magenta-Zunge engl.: magenta tongue; hauptsächlich bei Vitamin-B2 (auch B12) -Mangel (die biologisch aktive Form des Vitamin B2 ist Riboflavin) auftretende tiefdunkelrote, glänzende Zunge, verbunden mit Schmerzen beim Schlucken. Gelegentlich sind auch die Lippen mit betroffen. |
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Magersucht , engl.: anorexia;
Bulimie
Magnetfeldresonanztomographie
Magnetresonanztomographie, MRT; Kernspin, "Röhre",
Kernspin(resonanz)tomographie, engl.:
Magnetic Resonance Imaging" (MRI), magnetic
field resonance tomography, magnetron; schonendes (keine
Röntgenstrahlenbelastung)
bildgebendes Verfahren, das mithilfe starker Magnetfelder detaillierte Bilder
aus dem Innern des Körpers generiert. MR-Tomographen arbeiten mit starken
Magnetfeldern, die auf die Kerne der Wasserstoffatome im Körper einwirken. Diese
senden schwache elektrische Impulse aus, die von den Spulen registriert werden.
Ein Computer errechnet aus diesen Informationen detaillierte Bilder des
Körperinneren.
"Etwa 70 Prozent der menschlichen "Materie" ist Wasser mit der chemischen Formel
H2O. Eben die winzig kleinen Atomkerne des Wasserstoffs (H) sind es nun, die man
"messen" kann, und zwar aufgrund ihrer magnetischen Eigenschaften. Jeder
Wasserstoffatomkern verhält sich wie ein winzig kleiner Stabmagnet. Bringt man
nun die große Zahl an Wasserstoffkernen in ein starkes Magnetfeld, so vollführen
die Kerne Kreiselbewegungen um die Magnetfeldachse - man spricht von "Präzession".
Dies ist vergleichbar mit der Taumelbewegung eines Kinderkreisels. Die Kerne
taumeln dabei mehrere Millionen Mal pro Sekunde. Man kann nun eine Radiofrequenz
einstrahlen, die dieser Taumelfrequenz entspricht. Dadurch ändern die Kerne ihre
"Spineinstellung", sie kommen zur "Resonanz". Diese nun erfolgte Magnetisierung
kann gemessen und ausgewertet werden. Je nach chemischer Umgebung der Kerne sind
deren Resonanzfrequenzen minimal unterschiedlich. Diese kleinen Differenzen
ermöglichen Aussagen über die Umgebung der Kerne. Damit ergibt sich die
Möglichkeit, Strukturen unbekannter Moleküle aufzuklären. In der Medizin benutzt
man zusätzlich Feldgradienten. Diese ermöglichen die räumliche Lokalisierung der
Atomkerne im Körper. Auf diese Weise entstehen die Schnittbilder aus dem
Organismus. Der Arzt verfügt somit über eine leistungsfähige Methode, die zur
herkömmlichen Röntgenmethode komplementär ist. Bei letzterer sieht man
vorwiegend Schweratome, sprich das Calcium der Knochen." (PM von
Dr. Renate Hoer, 10.01.2005)
MRT - Seitenansicht Schädel
Die MRT hat ihre Vorteile vor allem bei der Darstellung von Weichteilen, Organen
und Gefäßen. Auch gibt sie Einblicke in Dynamik und Funktion bestimmter Organe -
so ist sie beispielsweise die Methode der Wahl in der Hirnforschung. Die MRT gilt
heute als Goldstandard in
der Kiefergelenks-Diagnostik,
wenn auch die
Sonographie Vorteile bezüglich der
Kosten, Verfügbarkeit und Anwendbarkeit bietet.
Bis vor wenigen Jahren waren Magnetresonanz-Tomographen mit 1,5 Tesla das
"Nonplusultra" der radiologischen
Diagnostik (Einheit für Magnetfeldstärken "Tesla": 1 Tesla = 10.000 Gauß).
2005 beginnen sich langsam die modernen "3 Tesla-Geräte" durchzusetzen. Vor dem
Durchbruch stehen "7 Tesla-Tomographen", welche ein Feld erzeugen, das rund
150.000 mal stärker ist als das der Erde (Magnetfeld der Erde: ca. 50
mikro-Tesla). Die immer stärkeren Magnete haben diesen Zweck: Je stärker die
Felder, die ein Tomograph erzeugen kann, desto schärfer und detailreicher sind
auch die Bilder, die er liefert. Allerdings nehmen mit der Magnetfeldstärke auch
die Bildfehler zu; daher brauchen Anwender viel Erfahrung, um die Aufnahmen
korrekt zu interpretieren.
Verschiedene Mechanismen können bei der MRT zu Problemen mit inserierten
Metallkörpern (Implantat, Osteosyntheseplatte, Zahnersatz,
Herzschrittmacher) oder metallischen Fremdkörpern führen. Es stehen hierbei die
mögliche Erwärmung bis Erhitzung des Metalls durch die angewendete Hochfrequenz
sowie die Ablenkbarkeit des Metalls durch das starke Magnetfeld im Vordergrund.
Moderne Implantate bestehen meist aus nicht magnetischen oder gering
magnetischen Metalllegierungen (Standard in der
ZHK:
Titan) und sind i.d.R. als unproblematisch anzusehen.
Herzschrittmacher sind bisher (2008) als Kontraindikation für eine MTR
anzusehen. Make-up sowie Tätowierungen können durch Erhitzung zu Verbrennungen
der Haut führen.
Arthrographie,
bildgebende Verfahren,
Kernspintomographie,
Röntgenologie,
Sonographie
Dental-MRT im Vergleich mit dem Goldstandard DVT (zm, 2020)
MRT soll strahlenfreie 3-D-Planung ermöglichen (zm, 2019)
Magnetfeldtherapie
"magnetische Heilbehandlung",
engl.: etwa magnetic field therapy; schon von Paracelsus im 15. Jhd.
empfohlene, kontrovers diskutierte Therapie bei
Wundheilungsstörungen, zur "Eindämmung von Entzündungsherden", Behandlung von
akuten Zahnschmerzen und zahlreichen weiteren Einsatzgebieten
("Indikationslyrik"). Anwendung der M. im Rahmen ganzheitlicher,
komplementärmedizinischer Therapiekonzepte, wobei die Therapiebeschreibungen und
-erfolge schon sehr unterschiedlich sind: Sie sollen den Zellstoffwechsel und
die Durchblutung steigern und das körperliche Wohlbefinden fördern. Gesicherte
Erfolge scheinen sich auf die Anwendung bei Schmerzzuständen bei Erkrankungen
des Bewegungs- und Stützapparates, die auf einer
übermäßige Degeneration (= Abnutzung) basieren und auf die unterstützende
Knochenheilung zu konzentrieren.
alternative
Behandlungsmethoden
http://www.magnettherapie.info/ ,
http://members.aon.at/magnetfeldtherapie/ ,
http://www.medizinfo.de/magnetfeldtherapie/
Magnetkräfte
Magnetprothese, Magnetimplantat, engl.: magnetic denture,
magnetic implant; in der ZHK mit
geringer Verbreitung bestehende Methoden mittels magnetischer Feldkräfte einen
verbesserten Halt und eine Lagestabilisierung - vornehmlich von
Prothesen im stark reduzierten
Restgebiss oder Epithesen - zu
erreichen. Dabei werden sowohl die Eigenschaften der Abstoßung wie auch der
Anziehung magnetischer Kräfte genutzt:
Mahlzahn
, engl.: grinder (molar); Molar
Makrocheilie , Lippenschwellung, "Rüssellippe",
engl.: macroch(e)ilia, von vielfältiger, meist
entzündlicher Ursache;
Cheilitis, Pachycheilie; Abb.:
http://dermatology.cdlib.org/
Makrodontie Makrodentie, Megalodontie, engl.: macrodontia; Übergröße einzelner Zähne mit dem häufigen Merkmal einer Verschmelzung/Doppelbildung. Eine M. aller Zähne wird nur sehr selten beobachtet. Auftreten bei den sog. "overgrowth"-Syndromen (Proteus, Klippel-Trenaunay) in den betroffenen Kieferabschnitten. ![]() |
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Makrofüllerkomposite
, "Makrofüller"; Komposite
Makrogenie,
Progenie
Makroglossie
Zungenhypertrophie, Pachyglossie, Riesenzunge,
engl.: macroglossia; teilweise oder vollständige Vergrößerung der Zunge
durch versch. Ursachen, wie z.B.:
Entzündungen:
Abszess,
Aktinomykose,
Soor
Tumoren:
Hämangiom,
Lymphangiom,
Karzinom
genetisch:
Akromegalie,
Mongolismus
hormonell
allergisch: Quincke
Ödem
durch Einlagerungen (Amyloid, Hyalin,
Lipoproteine)
Down-Syndrom,
Glossitis,
Lingua, Linguotomie, Zahnimpressionen
Makrognathie , maxilläre Prognathie, engl.: macrognathia,
megagnathia; Prognathie
Makroloide
zur Gruppe der Antibiotika gehörend, engl.: do.;
bakteriostatische Wirkung
mit den bekannten Vertretern Erythromycin u. Clarithromycin (z.B. Klacid™).
Gelten als Ausweichpräparate bei
Penicillin-Allergie und
Schwangerschaft (Erythromycin wegen möglicher Säuglingsallergien nicht mehr
in der Stillphase). Tagesdosis - je nach Präparat - zwischen 0,5 u. 2 Gramm.
Gute Gewebegängigkeit bei individueller Resorptionsstärke; Wechselwirkung mit
anderen Medikamenten durch eine Metabolisierung in der Leber (z.B. kann eine
Kombination mit Antihistaminika zu
schweren ventrikulären Rhythmusstörungen führen).
Kreuzresistenzen mit
Lincosamiden sind bekannt.
Antibiotika, Antimykotika
Makrostomie
engl.: macrostomia; Übermäßige Verbreiterung der Mundspalte, u.U. mit
fehlendem Mundwinkel, als Ursache einer angeborenen meist einseitigen queren
Gesichtsspalte.
Abb.:
http://farm1.static.flickr.com
Makrulie engl.: macrulia; nicht mehr übliche Bezeichnung für eine Verdickung des Zahnfleischs (Gingivitis hyperplastica ![]() Gelegentlich auch als schwere Verlaufsform einer Gingivahyperplasie gebräuchlich. |
![]() ![]() medikamentenbedingte M. ( ![]() |
Malassez’sche Epithelreste
, nach Louis, Charles Malassez; eptheliale Reste der
Hertwig Epithelscheide
Malazie , Auflösung bzw. Erweichung der
Struktur eines Organs oder Gewebes. Z.B. "Knochenerweichung" =
"Osteomalazie"
Malignität
maligne, engl.: malignancy, malignant; Bösartigkeit einer
Erkrankung im Sinne von zerstörend fortschreitend und letztendlich zum Tode
führend, i.d.R. im Zusammenhang mit
Tumoren gebraucht ("maligner Tumor", Malignom). Gegenteil von
Benignität.
Mundhöhlenkarzinom
Malnutrition
Mangelernährung, engl.: do.; Zustand nach einer mangelhaften
Nährstoffbilanz. Neben einer quantitativen M. (Fehlen von Proteinen und
Energieträgern = Hungergefühl) sind es vor allem qualitative Mangelzustände, bei
denen der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen nicht gedeckt
wird.
Ernährungsempfehlungen
Malokklusion
Dysokklusion,
Okklusionsstörung, Störung des Zusammenbisses, okklusale Dysharmonie, okklusale
Diskrepanz, engl.: abnormal o. malfunctional occlusion;
Oberbegriff für eine unzureichende, fehlende oder harmonische Okklusion, wobei
Abweichungen von einer wie auch immer definierten "idealen" oder "optimalen"
Okklusion praktisch in jedem natürlichen Gebiss vorhanden sind (=
"Anpassungsfähigkeit des menschlichen Kausystems"); hervorgerufen durch
Fehlstand einzelner Zähne, Kieferverformungen (z.B.
Offener Biss), vorzeitigem Kontakt beim Zusammenbiss,
Elongation,
Gleithindernissen, nicht
angepassten zahnärztlichen Versorgungen (Füllungen,
Kronen) usw.
Fehlbiss,
Hackbiss, Myoarthropathien,
Nonokklusion,
Okklusion,
Okklusionsfolie,
Okklusionsstörung,
PAR-Index (Peer Assessment Rating Index)
Maltit ,
Zuckeraustauschstoffe
Maltose , Malzzucker,
Zucker
Managed Care
"gesteuerte Fürsorge", Begriff aus dem US-amerikanischen
Gesundheitswesen, sinngemäß für: eine, von Kostenträgern (Versicherungen,
Betrieben) eingekaufte medizinische Versorgung. M. C. ist ein
System der Gesundheitsversorgung, das die Qualität der Versorgung, die Kosten
dieser Versorgung und den Zugang zur Versorgung steuern soll. Ziel ist eine
qualitätsgesicherte und kosteneffektive Medizin. Ansätze von M. C.
findet man in D in der
Integrierten Versorgung und den
Disease-Management
Programmen.
Vom Prinzip werden versch. US-Versicherungsformen unterschieden:
Case Management,
Disease-Management,
Einkaufmodell, Gesundheitskonten,
Qualitätsmanagement
Mandibula Unterkiefer; engl.: lower jaw o. mandible; gelenkig mit dem Schädel verbundener ( ![]() ![]() Die M. besteht aus dem hufeisenförmigen Körper, "Corpus") und beiderseits einem aufsteigenden Ast (Ramus mandibulae). Daran befindet sich der Gelenkfortsatz (Processus condylaris) mit dem Kiefergelenksköpfchen (Caput mandibulae) und der Muskelfortsatz (Processus coronoideus). An der Innenseite des aufsteigenden Astes befindet sich eine Knochenzunge (Lingula), welche das Foramen mandibulae (Eintrittsstelle des N. alveolaris inferior) z.T. überdeckt. Dieser Nerv verläuft (zusammen mit Blutgefäßen) in einem Kanal unter den Wurzelspitzen der großen Backenzähne und verlässt den Unterkieferkörper i.d.R. zwischen 1. u. 2. Prämolar durch das Foramen mentale (im Bereich der Prämolaren) in Richtung Lippe. ![]() |
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![]() ![]() Foramen mandibulae
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mandibulär ; engl.: mandibular, pertaining to the lower jaw; im Bezug auf den Unterkiefer, zum Unterkiefer gehörend
Mandibularanästhesie engl.: mandibular anaesthesia; in der ZHK am meisten angewandte Form einer Leitungsanästhesie des Unterkiefers am Foramen mandibulae (einer Nerveneintrittsstelle in den Knochen; s. Abb.). Wegen der Dicke der Knochenrinde des Unterkiefers ist bei den hinteren Backenzähnen eine Betäubung unmittelbar an der Zahnwurzel (Infiltrationsanästhesie) nicht mehr möglich. Deshalb wird der Unterkiefernerv (ein Teil des Trigeminusnervs, N. mandibularis), direkt an seiner Eintrittsstelle (Foramen mandibulae; siehe auch Abb. unter Mandibula u. Mandibularkanal) in den Unterkiefer ausgeschaltet mit der Folge, dass bei der M. fast alle Zähne einer Unterkieferhälfte und die halbe Lippe - betäubt sind ("taube Lippe"). Das Auffinden der nicht sichtbaren Eintrittsstelle im aufsteigendem Ast ist zuweilen schwierig. ![]() |
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![]() ![]() Foramen mandibulae |
Mandibularebene , Unterkiefergrundebene;
Unterkieferbasis
Mandibularkanal Canalis mandibulae, Unterkieferknochenkanal, engl.: mandibular (nerve) canal; Knochenkanal zwischen dem Foramen mandibulae und dem Foramen mentale im Unterkiefer. Hierin befindet sich ein Ast des Mandibularnervs (ein Trigeminusnerv) mit Namen Nervus alveolaris inferior und die namensähnliche Arterie und Vene. ![]() |
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Mandibularlinie ML, Me-Go-Linie, engl.: mandibular line or menton-gonion (Me-Go) line; Vermessungspunkt; verbindet die Punkte Gonion (Go), der am weitesten kaudal gelegene Punkt des Unterkieferkörpers im Bereich des Kieferwinkels, mit dem Gnathion (Gn) bzw. Menton (Me), der am weitesten kaudal gelegene Punkt der Unterkiefersymphyse (Kinnmitte). ![]() |
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Mandibularnerv , Unterkiefernerv;
Mandibularkanal
Mandibularposition ; Schlagwortbez. für
die Lage/Stellung des Unterkiefers im dreidimensionalen Raum;
z.B.
Bennetbewegung,
Okklusion,
Zentrik
Mandrell
auch Mandrel, Spanndorn, Scheibenträger, (vom engl.: mandrel = Dorn); Spindel für
zahnärztliche/zahntechnische Hand-
oder Winkelstücke, auf welche eine
Polier- oder Schleifscheibe befestigt/verschraubt wird.
Bohrer
Mandrin , Einlagedraht, "Fülldraht" in Kanülen zur Verhinderung von Verstopfungen
Mängelgutachten
Mängelrüge bei Zahnersatz, engl.: notice of defects, complaint;
wurde ein Zahnersatz nicht nach den
Regeln der zahnärztlichen Kunst
angefertigt und/oder ist es dem Patienten unmöglich, damit eine Kaufunktion
auszuüben bzw. wurde keine kosmetisch akzeptable
Rehabilitation ereicht, so ist
dem Behandler zunächst Gelegenheit zur kostenlosen
Nachbesserung zu geben, welche
durchaus aus mehreren Sitzungen (~ 4) bestehen kann. Wird dabei dem
offensichtlich bestehenden Mangel nicht abgeholfen, so muss die zahnärztliche
Arbeit gutachterlich überprüft werden um abzuklären, ob eine - für den Patienten
kostenlose - Neuanfertigung und/oder
Schadenersatz- und/oder
Schmerzensgeldansprüche geltend gemacht werden können, bzw., ob die Klage
überhaupt berechtigt ist ("Eingewöhnungsschwierigkeiten"). Ohne ein derartiges
Vorgehen (z.B. einfach eine andere Praxis aufsuchen, eine Neuanfertigung
durchführen lassen und die Erstanfertigung nicht zu bezahlen) kann es häufig
Probleme derart geben, dass der strittige Corpus delicti nicht mehr im
Originalzustand ist und deshalb juristisch nur noch einen untergeordneten
Beweiswert
hat.
Prinzipiell gibt es die Möglichkeiten der Erstellung eines M.,
eines selbstständiges Beweisverfahrens oder eines
Schlichtungsverfahrens,
wobei ersteres bei
Gesetzlich Versicherten die Regel und nach Absprache mit der Krankenkasse
kostenlos ist. Zu bedenken ist vor Einleitung eines der Verfahren immer, dass
nach dem Dienstvertrag nur
die fachlich korrekte Ausführung, nicht aber ein Erfolg geschuldet wird.
Gewährleistung,
Gutachten,
Haftung,
Nachbesserung,
Versicherungsvertragsgesetz
Zur Rolle der Zahnärztlichen Gutachter: Ein wichtiger Gehilfe des Gerichts
(zm, 2021)
http://www.unabhaengige-patientenberatung.de/startseite.html
Bund für soziales und
ziviles Rechtsbewußtsein e.V. (BSZ e.V.): „Patientenschutz- und Patientenrechte“
Gewährleistung bei Zahnersatz (KZV Berlin,
2016)
Nachbesserungsrecht bei Gewährleistung von Zahnersatz
Schadensersatz wegen mangelhafter Zahnersatzversorgung - Ohne Chance auf
Nacherfüllung entfällt der Anspruch! (zm, 2019)
Mängelhaftung
, Mängelbeseitigung, engl.: liabilitiy for defects;
Gewährleistung,
Haftung,
Mängelgutachten ("Mängelrüge")
Manteldentin
engl.: mantle dentin, cover dentin; unmittelbar unter dem
Zahnschmelz (parallel zur "Schmelz-Dentin-Grenze")
liegendes Zahnbein mit einer Dicke von 10 bis 30 µm; Produkt unreifer, noch
nicht voll ausdifferenzierter
Odontoblasten. Zur Zahnmitte (Pulpa) hin schließt sich daran das
zirkumpulpale Dentin ("reife Dentin") an.
Dentin
Mantelkrone
engl.: jacket crown;
Kronenart, welche
nach Präparation einer zirkulären Stufe
(rechtwinkel- oder hohlkehl-artig) auf den Zahn
zementiert wird. I.d.R. aus
zahnfarbenem Material (keramische Massen oder Kunststoff) hergestellt. Daher
leiten sich auch die Unterbezeichnungen "Kunststoffmantelkrone"
und "Keramikmantelkrone" (
Jacketkrone) ab, wobei erstere heute nur noch von untergeordneter
Bedeutung (Langzeitprovisorium) ist. Man unterscheidet:
Krone; Fingerhutkrone
VIDEO:
Präparationsregeln für Keramik-Inlays & -Teilkronen (Fa. Komet)
Special:
Kronen auf
www.Zahnwissen.de
MAP ; Abk. von
Mund-Antrum-Perforation
oder
Myoarthropathien
Marcumar ®
auch Markumar, Vitamin-K-Antagonist, "Blutverdünner", eingesetzt in der
Antikoagulanzientherapie. Durch
M. wird die Bildung der
Blutgerinnungsfaktoren,
die Vitamin K benötigen, gehemmt. Dies hat zur Folge, dass das Gerinnungssystem
verzögert bzw. schwächer reagiert.
Kumarin
Marcus-Gunn-Phänomen
durch eine krankhafte Kernverbindungen zwischen motorischen Anteilen des V.
(N. trigeminus) und VII. (N.
facialis) Hirnnerven. Dadurch kommt es
zu einer Mitbewegung des Oberlides beim
Kauakt. Diese angeborene Fehlfunktion des Augenlid-Hebers (M. levator
palpebrae) führt bei einer Kaubewegungen zum gleichzeitigen "Aufreißen" des
Auges.
Gunn Zeichen
http://www.aerztezeitung.de/
Marfan Syndrom
MFS,
engl.: Marfan's Syndrome; genetisch (autosomal dominant) bedingte "Lang-Schmal-" oder
"Spinnengliedrigkeit" mit einer
Prävalenz von 1:10.000. Neben zahlreichen Fehlbildungen (z.B. überlangen Röhrenknochen) kommt es
auch - bedingt durch
eine lange u. schmale Schädelform - zu zahlreichen Kieferveränderungen und
Stellungsanomalien der Zähne (z.B. "Vogelgesicht",
Mikrogenie).
http://www.marfan.de/index.php
marginal
engl.: do.; auf dem Rand befindlich bzw. am Rand liegend, randständig; auch:
geringfügig. In der ZHK
gebräuchlich für "zum Zahnfleischrand gehörend";
Parodontitis marginalis
Marginal
Line Calculus Index MLCI; von Mühlemann und Villa 1967 entwickelte Messzahl zur Erfassung des supragingivalen Zahnsteins entlang des Gingivalrandes. Hauptsächlicher Einsatz zur Testung von zahnsteinhemmenden Substanzen in kürzeren Verlaufsstudien. Zur Messung wird die Marginallinie je Zahn halbiert und der Befall - mesial und distal gesondert - in Prozent angegeben. ![]() |
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Marginalschnitt ;
Zahnfleischrandschnitt
Gingivarandschnitt
Marin Syndrom
Marin Amat syndrome, Kiefer-Lid-Syndrom umgekehrtes
Marcus Gunn Syndrom; einseitiges
Herabhängen des Augenlids (Ptose), wenn der Mund weit geöffnet/bewegt wir. Diese
seltene Erkrankung resultiert aus einer mehr oder weniger starken Lähmung des
Augenlidmuskels, bedingt durch Störungen im zentralen Nervensystem (z.B.
zentrale Fazialisparese).
Gunn Zeichen,
Marcus-Gunn-Phänomen
Markerkeime
engl.: marker microorganisms; Keime, deren vermehrtes Auftreten in
Körperflüssigkeiten (Blut, Sulkusfluid)
den Hinweis auf eine best. Erkrankung anzeigt. Ausdruck gebräuchlich bei der labormäßigen
Untersuchung ("mikrobiologischer Test") und Diagnose einer
Parodontitis.
Von den in der Zahnfleischtasche
(subgingivaler
Plaque) bisher nachgewiesenen über 500
Bakterienarten stehen nur wenige mit der
Ätiologie
marginaler Parodontitiden
in Verbindung. Dabei werden folgende
Keime als die Hauptverursacher entzündlicher Zahnfleischerkrankungen angesehen
und können durch
etablierte Nachweisverfahren gefunden werden:
Weiterentwickelte Tests erkennen noch zusätzliche Keime (z.B.
ParoCheck™-Chip-Kit 20, greiner bio one),
welche bedingt mit entzündlichen Zahnfleischerkrankungen assoziiert sind. Mit
diesen Leitkeimen sind oft Gruppen weiterer Bakterienspezies assoziiert, die ein
kompliziertes Netzwerk von Stoffwechselprodukten miteinander verbindet und erst
im Zusammenspiel zu einer Erhöhung der Pathogenität führen (
Biofilm). Die Erfassung eines
breiteren Spektrums parodontalpathogener Bakterien ermöglicht den Einsatz von
Antibiotika gezielt auf
das individuelle Keimspektrum des Patienten abzustimmen. Es werden danach weiter
(zu den oben aufgeführten) durch
ParoCheck-chip-Kit 20 erkannt:
Actinomyces odontolyticus
(A.o.),
Actinomyces viscosus (A.v.),
Campylobacter concisius (C.c.),
Campylobacter gracilis (c.g.); bisher (2004) nur spekulative Bedeutung,
Campylobacter rectus (C.r.), erscheint
häufig isoliert bei einer
Parodontitis; produziert ein dem
Leukotoxin von A.a. ähnliches
Zellgift,
Capnocytophaga gingivalis (Cap.g.),
von Bedeutung bei der präpubertären
Parodontitis,
Eikenella corrodens (E.c.), sein
Einfluss ist noch wenig abgeklärt, bei einer
Parodontitis erhöht vorhanden,
Eubakterium nodatum (E.n.), sein
Mitwirken bei einer
Parodontitis als einer der wenigen
Gram-positiven Keime wird immer
wahrscheinlicher,
Fusobacterium nucleatum (F.n.),
bedeutsame rolle bei der nekrotisierenden, ulzerierenden Gingivitis (NUG) und
nekrotisierenden, ulzerierenden Parodontitis (NUP). Gilt als Primärbesiedler der
Schleimhaut und dienen vielen Sekundärkeimen als "Andockstelle",
Peptostreptococcus micros (P.m.) oder
(neu) Micromonas micros, obwohl physiologisch vorkommend, gilt er als Frühmarker
und ist parodontalpathogen,
Prevotella nigrescens (P.n.), anaerob,
mit ähnlichen Eigenschaften wie
Prevotella intermedia,
mehr an der Zahnwurzel angesiedelt,
seine Rolle wird noch unterschiedlich diskutiert,
Streptococcus constellatus (S.c.),
fakultativ anaerob, gehört
zu den Abszess-Erregern,
Streptococcus gordonii (S.g.),
fakultativ anaerob, gilt als
Frühbesiedler, isoliert ohne Bedeutung - im Komplex bildet er ein subgingivales
Ökosystem,
Streptococcus mitis (S.m.),
fakultativ anaerob,
physiologisch,
Veillonella parvula (V.p.), obligat
anaerob,mit schwacher
parodontologischer Bedeutung, ernährt sich von Milchsäure
anderer Bakterien und gilt deshalb als bedingt anti-kariogen;
beschleunigt die Mineralisierung der
Plaque zu
Zahnstein.
Generell besteht bei der Wertigkeit derartiger Untersuchung folgendes
Problem:
Einerseits existiert in der Mundhöhle eine Vielzahl von Keimen, die weder genau
untersucht, noch deren parodontalpathogene
Prävalenz bekannt ist. Anderseits
gibt es von den sog. Leitkeimen
eine Vielzahl von nicht oder weniger pathogenen Unterformen. So zeigten
RNA-vergleichende Untersuchungen, dass es alleine von Actinobacillus
actinomycetem comitans 76 verschieden Stämme gibt, welche nicht alle mit einer
Parodontalerkrankung assoziiert
sind.
Antibiotika-Zufuhr bei
Zahnfleischerkrankungen,
bakteriologische Identifizierungssysteme,
Kollagenase,
Leitkeime,
Parodontitis,
Parodontitisdiagnose,
PCR, PMIK
("antiinfektiöse Therapie")
http://www.izz-on.de/fileadmin/magazine/2018_0200/ZBW201802.pdf
(ab Seite 22; Zahnärzteblatt, 2018)
Patienteninfo:
Mikrobiologische Diagnostik und Parodontitistherapie,
(BZÄK, 2017)
Patientenmerkblatt "Markerkeimanalyse"
Human Oral Microbiome Database
(HOMD)
Markierungsbohrung ;
Pilotbohrung
Markkanal ;
Seitenkanal der Zahnwurzel oberhalb des
apicalen Dreiecks;
Seitenkanal,
Wurzelkanal
marktot ,
marklos, engl.: unmedullated; nicht mehr lebender/vorhandener
Zahnnerv.
avital/devital
Marshall Syndrom
autosomal-dominant vererbte
Bindegewebserkrankung mit einer Häufigkeit von etwa 1:10.000. Die Betroffenen
dieser multisystemischen Erkrankung sind meist kleinwüchsig und zeigen u.a. im
Schädelbereich eine Sattelnase (flache Nasenwurzel), eine Unterentwicklung des
Mittelgesichts, erhebliches Fehlen von
Zahnanlagen und Augenanomalien.
http://www.orpha.net/
Marsupialisation
"Beutelbildung", engl.: do.; Fensterung einer
Weichteilzyste. Ein
dem operativen Eröffnen von Zysten im
Kieferknochen ähnliches Vorgehen bei der chirurgischen Behandlung von
Weichteilzysten ( Partsch I):
Die Zyste kann wegen ihrer Größe nicht mehr vollständig ausgeschält werden.
Deshalb erfolgt eine Fensterung und Offenhaltung des der Knochenhöhle mittels
Tamponaden, um eine
Regeneration aus der Tiefe zu erreichen. In der
ZHK Anwendung bei großen Mundboden- und
Speicheldrüsenzysten (Weichteilzysten).
Zyste
Maryland-Brücke
, Marylandbrücke, Adhäsivbrücke;
Klebebrücke
Masern , engl.: measles ;
Koplik-Flecken
Massenmerkmal,
Krümmungsmerkmal
Masseran™ Instrumentarium
Masseran Besteck,
Fragmententferner, Stiftentferner, engl.: Masseran's instruments;
spezielles Instrumentarium zum Entfernen von abgebrochenen
Wurzelkanalinstrumenten/-stiften aus dem
Wurzelkanal. Dabei wird das frakturierte Stück mit einem Hohlbohrer (
Trepanbohrer) freigelegt,
evtl. zusätzlich durch Ultraschall gelockert und dann mit
einer inneren Klemm-Pinzette (Masseran-Extraktor) entfernt.
Stiftaufbau,
Wurzelkanalinstrumente
Masseter
engl.: do., griech. für Kauen, Kneten; gebräuchliche Bez. für den Kaumuskel "Musculus
masseter", Kaumuskulatur.
Ein überwiegendes Kauen mit dem M. ("Masseterkauer") zeigt den
typischen "Hackbiss".
Eine (einseitig/beidseitige) Vergrößerung dieses Kaumuskels bezeichnet man als
Masseterhypertrophie (massetric hypertrophy) wobei die Ursachen
meist in einer Überbeanspruchung (Bruxismus,
Habits) zu suchen sind.
Jochbogen
Forschende entdecken neue Muskelschicht am Kiefer (ZWP, 2022)
Master
Masterstudiengänge, "master" abgeleitet vom lat. "magister" = Meister,
Vorsteher, engl.: master (study); nicht geschützter Titel,
welcher erst durch das "Transcript of Records" (eine Art "Testatkarte") und das
"Diploma Supplement" (allgemeine Beschreibung der Studienrichtung und -qualifikation)
eine Aussagekraft besitzt. Masterstudiengänge haben seit dem
Bologna-Prozess auch in
Europa an Bedeutung gewonnen. Der Entwicklungsprozess ist hierbei bei weitem
noch nicht abgeschlossen, es besteht noch erheblicher Diskussions- und
Handlungsbedarf, besonders im medizinischen Bereich. Das Wort "Master" ist in vielen Ländern unterschiedlich besetzt
und wird so z.B. auch begrifflich generell dem deutschen Staatsexamen
gleichgesetzt, was bspw. für die Medizin nicht zutrifft (2008). In Planung sind
für die Medizin
die
Abschlussbezeichnungen "Bachelor of Science (B.Sc.)" und "Master
of Science (M.Sc.)". Die Einführung eines Bachelor-Studiengangs in
der Medizin hat der 112. Deutsche Ärztetag 2009 entschieden abgelehnt. Das
einheitliche und hochwertige Medizinstudium mit Staatsexamen müsse erhalten
bleiben, da der Bachelor in der Medizin keinen berufsqualifizierenden Abschluss
darstellt.
Grundsätzlich muss bei den Masterabschlüssen unterschieden werden
(aus zm 98, 2, 2008 S.
25):
" dem kompletten
Studiengang vom Bachelor zum Master, der inzwischen in rund 54 Prozent aller
Studiengänge an den Universitäten eingeführt wurde
dem universitären
Aufbaustudiengang nach dem Staatsexamen
dem
berufsbegleitenden Studiengang nach dem Staatsexamen
Was sich mit dem Fach Zahnmedizin nicht verträgt, ist die Tatsache, dass der
Bachelor (nach drei Jahren Studium) ein erster berufsqualifizierender Abschluss
ist. In der Zahnmedizin ist eine sinnvolle Verwendung eines Bachelors aufgrund
des kurzen Studiums und der damit erworbenen Kenntnisse auf dem Arbeitsmarkt nicht ersichtlich, hinzu kommt, dass er
auch mit der gültigen zahnärztlichen
Approbationsordnung nicht vereinbar ist. Konsequenz: In der Zahnmedizin ist
nur der postgraduale Master nach dem Staatsexamen bisher denkbar. Dieser
existiert in zwei Varianten:
Full-time:
Wissenschaftlich orientiertes Vollzeitstudium an einer Universität. Zielgruppen
sind wissenschaftliche Mitarbeiter und ausländische Interessenten, eine
Titelvergabe erfolgt durch die Universität.
Part-time:
Berufsbegleitend und praxisorientiert, richtet sich dieses Studium an
niedergelassene Zahnärzte, der praktische Ausbildungsanteil erfolgt in der
Praxis, die theoretische Ausbildung mitsamt Titelvergabe erfolgt an der
Universität.
Die Abschlüsse
lauten in beiden Fällen "Master of Science" (M.Sc.),
Inhalte der unterschiedlichen Studiengänge werden im "Diploma Supplement"
aufgezeigt."
ECTS-Leistungspunktesystem,
Bologna-Prozess, Generalist, Master of Science
Online-Studium Medizin mit Bachelor-Abschluss - Virtuell an der Praxis
vorbeistudiert (zm, 2018)
http://www.bmbf.de/de/3336.php
Master of Business Administration
MBA; wörtlich "Meister der Geschäftsleitung"; postgraduierte
(= nach Abschluss eines Hochschulstudiums stattfindende) Mangement-Qualifikation mit den Schwerpunkten Unternehmensführung,
Finanzmanagement, Strategien und Produktion, Personalführung.
Master of Science
MSc, "Spezialist"; " postgraduale (= nach Abschluss eines Hochschulstudiums stattfindend)
und berufsbegleitende Möglichkeit der Weiterbildung für Zahnärzte im Sinne eines
sog. "Master Studiums".
D.D.S.,
Fortbildung,
Fortbildung
(postgraduierte), Generalist, Master
Masterpoint ,
der zuerst eingebrachte Guttaperchastift
im Rahmen der lateralen
Kondensation;
Wurzelkanalfüllung
mastikal ; unübliche Bez. für zur Kaufläche hin,
kauflächenwärts;
Zahnflächen
Mastikation ,
Kauakt, engl.: mastication;
Kauakt
Mastikator
engl.: masticator; ursprünglich von der Bez. her eine Küchenmaschine,
welche Nahrungsmittel fein zerschneidet ("a machine for cutting meat into fine
pieces for toothless people"). In der ZHK:
Bez. für einen spez. Artikulator (Non-Arcon-Artikulator),
welcher bei der Bissregistrierung mit
einem besonderen Registriersystem
besonders die
Schleimhautresilienz berücksichtigt.
http://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2006/0231/pdf/dhad.pdf
mastikatorisch ; den Kauakt betreffend, am Kauakt beteiligt
Materia alba
engl.: do., gelblich-weißer Belag auf den Zähnen, welcher aus "totem" aber
noch nicht mineralisiertem Material, wie
Eiweißresten, abgeschilferten Epithelzellen,
Mikroorganismen und Leukozyten besteht - mitunter
auch als "frische Plaque" bezeichnet. Im
Gegensatz zur Plaque haftet die M. a. nicht am Zahn fest an,
sondern lässt sich durch den normalen Kauakt,
kräftigen
Mundspülungen,
eine Munddusche, einen
Spray oder
Zähneputzen wieder entfernen.
weiche Beläge,
Plaque,
Munddusche,
Mundhygiene
Mathé Krone
Mathé Facettenkrone o. Jacketkrone,
engl.: Mathe's jacket crown; besondere technisch aufwendige Herstellung
einer Kunststoffverblendkrone: Statt
wie üblich den Verblendkunststoff mittels
Retentionsperlen oder
Silanisierung auf dem metallischen
Untergrund zu befestigen, wird das zahnfarbene Verblendmaterial allseits -
ähnlich der Fassung eines Uhrglases - mit Metall gefasst.
Verblendkrone
Matratzennaht engl.: mattress suture, quilt(ed) suture; spezielle Nahttechnik zum schonenden Zusammenfügen größerer paralleler Wundränder. Der Faden wird nicht - wie sonst üblich - über die Wunde geführt, sondern verläuft unterhalb (s. Abb.) ![]() |
Matrix-Metalloproteinasen
MMP, Gruppe von proteolytischen Enzymen
(Endo-Peptidasen), welche bei der Spaltung von Peptidbindungen eine Rolle
spielen. Enthalten u.a. das für Sie wichtige ZN++. MMP's bewirken beim
Knochenum- und -neubau einen schnellen
Abbau des stützenden Bindegewebes und nehmen so eine Schlüsselrolle in der
Knochentherapie ein. Eine Hemmung der MMP's erfolgt durch sog. "Tissue
Inhibitors of Metalloproteinases (TIMP)".
Das Tetrazyklin-Präparat
Doxycyclin (reversibler
Chelatbildner mit sehr hoher Affinität zum
Gingivagewebe) in niederer Dosierung (SSD, noch nicht
antibiotisch wirksam) gilt als
hochwirksamer, reversibler Hemmer der MMP's und wird vermehrt bei der
Parodontitis-Therapie - besonders
bei Risikopatienten -
angewandt.
Parodontitis,
PMIK
http://www.kzvlb.de/presse/zbb/ZBB_04_12.pdf (S.20),
http://www.rrzf.de/neuigkeiten.php
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/687/pdf/synopse7.pdf
http://www.implantate.com/implantatverlust
Matrize Ausdruck in der ZHK von zweierlei Bedeutung:
|
|
|
Maulbeermolar Pflüger Molar, engl.: mulberry molar, Moon's molar; normalerweise bei kongenitaler Syphilis anzutreffende Missbildung an Backenzähnen mit abwechselnden nicht anatomisch-typischen Vertiefungen und gerundet Höckern auf der Kaufläche. ![]() |
![]() ![]() |
MAV ; Mund-Antrum-Verbindung ,
Mund-Antrum-Perforation , MAP
;
Kieferhöhlenperforation
Maxilla Oberkiefer, engl.: upper jaw; paariger Schädel-Knochen bestehende aus den paarigen Oberkieferknochen (os maxillare) und dem ebenfalls paarigen knöchernen Oberkiefer (os incisivum) (embryonal noch getrennt), welcher Träger der oberen Zahnreihe ist. Er bildet den Boden der Augenhöhle, Boden- und Seitenwand der Nasenhöhle und ist zum größten Teil am Dach der Mundhöhle (Gaumen) mitbeteiligt. In den beiden Oberkieferknochenpaaren befindet sich jeweils eine Kieferhöhle. Durch den Processus palatinus ist er mit dem Gaumenbein, durch den Processus zygomaticus mit dem Jochbein und durch den Processus frontalis mit dem Stirnbein des knöchernen Schädels verbunden.
|
Maxilla-Mandibula-Winkel ; MM-Winkel, Maxillomandibularwinkel, Winkel zur Bestimmung der sagittalen Kieferrelation
maxillär , maxillaris, engl.:
maxillar; den Oberkiefer (
Maxilla) betreffend;
zum Oberkiefer gehörend
Maxilloalveolarbreite
, Ektomolare
Maxilloalveolarindex Oberkieferindex, engl.: maxilloalveolar index; Messzahl zwischen Oberkieferlänge und -breite mit einem Mittelwert von etwa 112. Aufgrund dieser Zahl erfolgt eine Unterteilung in ![]() ![]() ![]() Errechnet wird der Wert aus der Maxilloalveolarbreite (Oberkieferbreite, engl.: maxilloalveolar breadth) dividiert durch die Maxilloalveolarlänge (Oberkieferlänge, engl.: maxilloalveolar length). ![]() |
![]() ![]() |
Maxilloalveolarlänge ;
Alveolon
maxillofaziales
Dreieck Margolis-Dreieck, MFD, engl.: maxillofacial triangle, Margolis' triangle; virtuelles Dreieck, vor allem in der Kieferorthopädie als Orientierung für Entwicklung und Harmonie des Untergesichtes gebraucht. Es setzt sich zusammen aus den drei Linien (s. Abb.) zwischen: 1.) Nasion und Bolton-Punkt (höchster Punkt der Fossa condylaris; schwer zu bestimmender Punkt) 2.) Nasion und Pogonion 3.) Tangente an der Basis des Unterkieferkörpers Liegen die 3 Winkel-Werte auf der Abbildung innerhalb der Schwankungsbreite, so bestehen "harmonische Verhältnisse"; eine ungestörte Gesichtsentwicklung ist zu erwarten. ![]() |
|
maxillofaziales Syndrom
Peters-Hövels-Syndrom, Dysostosis maxillofacialis, "Fischmaulgesicht"
engl.: maxillofacial syndrome; Fehlbildung des Mittelgesichts in Folge
einer Fehlbildung des 1. Kiemenbogens und der ersten Kiemenfurchung;
rezessiv
vererbbar.
maxillomandibuläre Abformung ;
bimaxillärer Abdruck , mundgeschlossene Abformung;
Abdruckarten
maxillonasales Syndrom
engl.: maxillonasal dysplasia, Binder's syndrome; seltene,
wahrscheinlich genetische
Mittelgesichtsfehlbildung mit einer Unterentwicklung der Oberkiefer, Jochbein
und Nasenregion. Abb.:
http://www.pubmedcentral.nih.gov/
McCall Girlande ,
kragenförmige Verdickung der befestigten
Gingiva (attached gingiva) über einer
Rezession;
Stillman-Spalte
McCune-Albright-Syndrom
sehr seltene Erkrankung (Prävalenz zwischen 1:100.000 und 1:1.000.000) mit
der Trias: fibröse Knochendysplasie, Café-au-lait-Flecken der Haut und Pubertas
praecox.
https://www.zm-online.de/archiv/2018/3/titel/das-mccune-albright-syndrom/
McKinnes Lösung
engl.: McKinnes solution, Bleichlösung; zum äußerlichen (extrakoronalem)
Bleichen von durch Fluorose verfärbten
Zähnen, bestehend aus:
1 Teil Diethylether, 5 Teile 26%igem Hydrochlorid, und 5 Teilen 30%igem
Wasserstoffperoxid.
Bleichen
McSpadden Verfahren,
"thermoplastische Obturation", engl.: McSpadden obturation technique;
Kondensation
McZahn™
"Billig-Zahnarztkette", in 2006 ins Leben gerufene Franchise-Konzept
mit dem Werbeslogan "Zahnersatz zum Nulltarif" oder auch "Fielmann für die
Zähne". Bis Jahresende 2006 wollte der ehemalige Textilunternehmer und
Butler-Schulen-Besitzer Werner Brandenbusch und sein chinesischer Kompagnon Pai
Mao Yeh (Besitzer des Restaurants "Peking Garden") 30 Praxen eröffnen, bis 2009
sollten es rund 400 sein.
Ende September 2008 hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet; im August 2010
schied Brandenbusch freiwillig aus dem Leben.
goDentis, MacDent
MDK
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung, engl.: medical review
board of the statutory health insurance fund., ehemals:
"vetrauens(zahn-)ärztliche Einrichtungen". Der MDK ist in der Öffentlichkeit vor
allem durch die Begutachtung der gegen die Pflegekassen gerichteten
Leistungsansprüche bekannt. Er stellt den Grad der Pflegebedürftigkeit fest und
überprüft die Qualität der Leistungen. Als umfassender sozialmedizinischer
Beratungs- und Begutachtungsdienst der
GKV ist der MDK allerdings noch in vielen
anderen Gebieten tätig. Dazu gehören u. a. Vorsorge und Rehabilitation,
Krankenhausbehandlung, Zahnärztliche Versorgung und Arbeitsunfähigkeit. Die
Begutachtung schwieriger Einzelfälle steht im Vordergrund mit Empfehlungen an
die Krankenkassen. Daneben leistet der MDK eine zunehmend bedeutsamer werdende
Grundsatzberatung in Vertrags-, Bewertungs- und Vergütungsfragen.
Die Tätigkeitsfelder des MDK in der zahnmedizinischen Einzelfallbegutachtung
sind (nach Eigenangaben, Dr. Strippel):
Konservierend-chirurgische Versorgung
Zahnersatz, auch
im Ausland eingegliederter Zahnersatz
Mund- und
Kieferchirurgie
Schienentherapie
bei Kiefergelenkerkrankungen
Kieferorthopädie
Parodontologie
Behandlungsfehler
in allen Leistungsbereichen
Unkonventionelle
Methoden
Außervertragliche
Leistungen
Eine Verpflichtung zur Herausgabe von Unterlagen an den MDK besteht nur
in den im Gesetz geregelten Fällen (§ 276 Abs. 2 S. 1 2. HS. SGB V, d. h. bei
- Nennung der Rechtsgrundlage im individuellen Fall.
- Darlegung, warum der gesetzliche Begutachtungsauftrag ohne die Unterlagen
nicht ordnungsgemäß erledigt werden kann.
Eng mit dem MDK verflochten ist der MDS (Medizinischer
Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.). Dieser berät den
MDK in Grundsatzfragen und ist an der Erarbeitung von Standards beteiligt.
Weiter koordiniert der MDS die fachliche Arbeit der MDK's in der Beratung und
Begutachtung und fördert ein einheitliches Vorgehen in organisatorischen Fragen
(aus
WIKIPEDIA).
Gutachten,
MDZ,
medizinisch notwendig,
Vertrauenszahnarzt,
Wirtschaftlichkeitsgebot,
Zweitmeinung
Behandlungsfehlergutachten 2016 - Die ganz eigene MDK-Statistik
(zm, 2017)
MDP
"universelles Haftmolekül", "Phosphat Monomer", 10- methacryloxydecil dihydrogen
phosphate; Klebemittel zur
Verwendung in der Zahnheilkunde; gilt als äußerst wirksam bei Dentin,
Zahnschmelz und an Legierungen. Erreicht wird dies u.a. durch eine endständige
Doppelbindung zur Polymerisation
und einer hydrophilen Phosphatgruppe zur Durchführung der sauren
Demineralisierung und Bindung
an Kalziumionen und Aminogruppen der Zahnsubstanz.
http://www.kuraray-dental.eu/scientific-area/core-technologies/mdp-monomer/
http://d-nb.info/989401936
MDPB
MethacryloyloxyDodecylPyridiniumBromid, 12-methacryloyloxydodecyl
pyridinium bromide, antibakterielles
Monomer; neu entdeckte
pH-Wert-abhängige, stark
Breitband-antibakterielle Substanz, welche eine polymerisationsfähige
chem. Gruppe
besitzt, die nach Polymerisation die antibakterielle Fähigkeit verliert und
dadurch im Gegensatz zu anderen Kavitäten-Desinfektionsmittel
- z.B. Glutaraldehyd - nicht mehr toxisch ist.
1992 entwickelte Kuraray Dental den ersten selbstkonditionierenden Primer auf
Basis des MDPMonomers. MDPB zeigt im unpolymerisierten Zustand
ebenfalls eine gute Tiefenwirkung im Dentin. Einsatz für eine gründliche und tiefe
Desinfektion von
Kavitäten und neuerdings
(MDPB-Monomer enthält neben einer polymerisationsfähigen Gruppe auch eine
antibakterielle Pyridinium Gruppe) als
Primerzugabe im Rahmen der
Adhäsivtechnik
Die Anwendung von MDPB zielt darauf ab, das mit kariesverursachenden Bakterien
infizierte Dentin zu desinfizieren und so die natürlichen Geweberegeneration der
Zahnpulpa zu unterstützen.
http://www.kuraray-dental.eu/scientific-area/core-technologies/mdp-monomer/
http://d-nb.info/989401936
MDS ;
Medizinischer Dienst
des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. ; MDK
MDZ
Medizinischer Beratungsdienst der Zahnärzte für den Patienten, engl.:
medical advisory service of the dentists for the patient; zahnmedizinische
Beratung durch erfahrene Zahnärzte, die eine eigene Praxis betreiben im Sinne
einer Zweitmeinung. eMail-Beratung,
Zahnmedizinische Telefonberatung, Persönliche Beratung in der MDZ-Sprechstunde
und eine MDZ-Zweitmeinung
Gutachten,
MDK,
Zweitmeinung
http://www.mdz-online.de
medial , engl.: do.; näher zu einer Senkrechten
durch die Körpermitte hin gelegen. Im Gegensatz zu
lateral (= zur Seite o. zur Wange
hin) wird im Mund damit die Richtung zur Zunge oder zum Gaumen hin bezeichnet.
Nicht zu verwechseln mit
mesial
Medianebene
Median-Sagittal-Ebene (MSE), Mesion, engl.: median plane, midsagittal plane;
genau durch die Körpermitte verlaufende
Sagittalebene. In der
ZHK gebräuchlich für die
sagittale Schädelebene, i.d.R. verlaufend durch die Messpunkte Nasion,
Basion und
Inion.
Innerhalb dieser Ebene liegt die
Raphe-Median-Ebene
Körperebenen (Abb.),
Raphe-Median-Ebene,
Zahnflächen
Medianwert
Meridianwert, Zentralwert, 50-Perzentil,
nicht-arithmetischer Mittelwert; der Wert einer Messreihe o. Untersuchung,
bei welchem die Hälfte aller anderen Werte darüber und die andere Hälfte
darunter liegt. Beispiel (aus
Wikipedia): Die Einkommen einer Gruppe von 10 Personen verteilen sich
wie folgt: 9 Personen verdienen jeweils EUR 1.000 und 1 Person verdient
EUR 1.000.000. Das Durchschnittseinkommen beträgt EUR 100.900, der Median jedoch
nur EUR 1.000.
Medikamente
und Schwangerschaft, engl.: medicines during the pregnancy;
Behandlung in der
Schwangerschaft
medikamentöse Einlage ,
temporäre Einlage
Mediotrusion
engl.: do.; die Bewegung, bei der die eine Seite des Unterkiefers bei einer
Seitwärtsbewegung zur Körpermitte
(Medianebene) hin schwenkt.
Bennet-Bewegung,
Laterotrusion,
Mediotrusionsseite
Mediotrusionsbahn
engl.: nonworking orbiting; individuell unterschiedlich gekrümmte
Kondylenbahn bei der
Mediotrusion;
Bennet-Winkel,
Fischer Winkel,
Gelenkbahn,
Protrusionsbahn
Mediotrusionsfacette ;
Balanceseite,
Protrusionsbewegung,
Schliff-Facette
Mediotrusionsseite
Nichtarbeitsseite, auch:
Balanceseite, Leerlaufseite, engl.: mediotrusive side,
non-working side, balancing side;
die Seite des Unterkiefers, die sich bei einer Seitwärtsbewegung (Lateralbewegung)
zur Körpermitte (Medianebene)
hinbewegt. Da der Kondylus der M.
die gleiche Bewegung erfährt, spricht man hier von einem
Mediotrusionskondylus oder Nichtarbeitskondylus
Laterotrusionsseite,
Okklusionskonzepte
Medizingeräteverordnung
MedGV; 1985 eingeführte und 2002 wieder aufgehobene Verordnung beim
Anwenden medizinischer Geräte; übergeführt in das
Medizinproduktegesetz,
Medizinproduktebetreiberverordnung
medizinisch notwendig
medizinisch indiziert, medizinisch notwendige Behandlung, engl.:
medically necessary (treatment); weder juristisch noch
versicherungstechnisch klar definierter Begriff. So schreibt z.B. das
Sozialgesetzbuch sehr
allgemein:
"Nach § 27 SGB V haben Versicherte »Anspruch auf Krankenbehandlung, wenn sie
notwendig ist, um eine Krankheit zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimmerung zu
verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern. Die Krankenbehandlung umfasst:
ärztliche
Behandlung,
zahnärztliche
Behandlung einschließlich der Versorgung mit Zahnersatz,
Versorgung mit
Arznei-, Verband-, Heil- und Hilfsmitteln,
häusliche
Krankenpflege und Haushaltshilfe,
Krankenhausbehandlung,
medizinische und
ergänzende Leistungen zur Rehabilitation sowie Belastungserprobung und
Arbeitstherapie."
Einschränkend wird aber an anderer Stelle gesagt, dass eine Behandlung
ausreichend,
notwendig und zweckmäßig unter Berücksichtigung der (zahn-)medizinischen Regeln
zu erfolgen habe. So besteht oft eine Diskrepanz zwischen sozialer
und medizinischer Notwendigkeit. Die Übergänge zu einer
medizinisch guten Behandlung sind fließend - ja manchmal gar
nicht möglich - und bieten mitunter Streit zwischen dem
Behandler und der
sachleistungspflichtigen Krankenkasse. Beispielhaft sei hier der große Kreis der
prophylaktischen Leistungen erwähnt.
Obwohl über den Sinn und die Erfolge derartiger, vorbeugender Behandlungen
medizinisch kein großer Diskussionsbedarf besteht, werden von den
Gesetzlichen
Krankenkassen nur wenige dieser sinnvollen Leistungen übernommen.
Der Bundesgerichtshof (BGH, Urteil vom 12.3.2003, Az. IV ZR 278/01)
erklärt eine Heilbehandlungsmaßnahme als m. n., wenn es nach den
objektiven Befunden und wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Zeitpunkt der
Behandlung vertretbar war, sie als m. n. anzusehen. Dies ist im
allgemeinen dann der Fall, wenn eine wissenschaftlich anerkannte
Behandlungsmethode zur Verfügung steht, die geeignet ist, die Krankheit zu
heilen oder zu lindern.
Besonders im kosmetischen Bereich (
Ästhetische Zahnmedizin)
gibt es häufig Grenzfälle, welche gerichtlich meist konservativ ("nicht
notwendig") entschieden werden.
Ästhetische Zahnmedizin,
Behandlung auf Verlangen,
erhaltungsfähig vs.
erhaltungswürdig,
Gemeinsamer Bundesausschuss, IGel-Leistungen,
MDK,
Priorisierung,
Wirtschaftlichkeitsgebo
Medizinische Versorgungszentren
MVZ, Z-MVZ, engl.:(dental) medical service centers; durch das
GKV-Modernisierungs-Gesetz
(GMG) geschaffene neue Strukturen als
fachübergreifende*) ärztlich
geleitete Einrichtungen, in denen Ärzte/Zahnärzte, die in das
Zulassungs-Register eingetragen
sind, als Angestellte oder Vertrags(zahn-)ärzte tätig sein können. Die Anstellung von (Zahn-)Ärzten
in einem MVZ bedarf der Genehmigung des
Zulassungsausschusses.
Allerdings: Die Heilberufsgesetze in einigen Bundesländern verbieten die
Rechtsform einer juristischen Person (GmbH oder AG; Stand 2004) für die Leitung
einer ärztlichen Praxis ausdrücklich, was aber laut GMG nun möglich sein soll.
Seit dem Inkrafttreten des Versorgungsstärkungsgesetzes (GKV-VSG)
können auch Zahnärzte allein Medizinische Versorgungszentren (Z-MVZ)
gründen. Dies stellt insbesondere für Praxen auf Wachstumskurs eine gute
Alternative zur Aufnahme von Juniorpartnern dar, die sonst mit vielen Risiken
behaftet ist (==>
http://www.zwp-online.info/de/zwpnews/wirtschaft-und-recht/praxismanagement/mvz-als-alternative-zu-juniorpartnern
).
Problematisch wird das Ansteigen mit einer Investorenbeteiligung (I-MVZ)
gesehen, da diese i.d.R. allein der
Gewinnmaximierung dienen soll.
Vom vierten Quartal 2015 bis zum ersten Quartal 2020 stieg die Zahl der i-MVZ in
Deutschland von 11 auf 207. Dabei handelt es sich in der Regel nicht um
Praxisneugründungen, sondern um Käufe von bereits bestehenden Zahnarztpraxen
oder von Zahnärzten gegründeten MVZs.
fachübergreifend,
GKV-Modernisierungsgesetz, MDK
MVZ mit „Dr.“ im Praxisnamen braucht promovierte medizinische Leitung
(zm, 2021)
Gutachten zu investorengetragenen Medizinischen Versorgungszentren - iMVZ
gefährden das Patientenwohl (zm, 2020)
Urteil des Bundessozialgerichts: MVZ können ohne angestellten Facharzt keinen
Vertragsarztsitz erhalten (zm,
2019)
169 I-MVZ bundesweit (zm, 2020)
Investoren-geführte MVZ erneut in der Kritik - I-MVZ: Mehrkosten von bis zu 30
Prozent pro Patient! (zm, 2020)
Eine Unterscheidung zwischen Z-MVZ und MVZ macht Sinn (zm,
2019)
MVZ mit „Dr.“ im Praxisnamen braucht promovierte medizinische Leitung
(zm, 2021)
Eine Planungsquote für Z-MVZ (zm, 2019)
Teure Versorgung in Z-MVZ (zm,
2019)
Zahnärzte-MVZ - David gegen Goliath (zm, 2018)
MVZ greifen die Versorgungsstruktur an (zm, 2018)
Sind MVZs kreative Zerstörer? (zm, 2018)
MVZ: Bundesregierung und KZBV uneins - „MVZ bedrohen die Versorgung in der
Fläche“ (zm, 2017)
Reine Zahnarzt-MVZ jetzt möglich - So bewertet die KZBV die neue Rechtslage
(zm, 2015)
Medizinischer Dienst
der Krankenkassen MDK
Medizinprodukte Medizinalprodukte, Medizinproduktegesetz, MPG; sind zur Anwendung am Menschen bestimmte Instrumente, Vorrichtungen oder Stoffe, die im weitesten Sinne bei der Erkennung, Verhütung und Behandlung von Erkrankungen eingesetzt werden. Das Spektrum reicht von Kathetern, über Herzschrittmacher und Ultraschallgeräte bis zu Kernspintomographen. Aber auch Software, Verbandmaterialien und Einwegspritzen gehören dazu. Allen gemeinsam ist - im Gegensatz zu Arzneimitteln - ihre vorwiegend "physikalische Wirkungsweise". Basierend auf der EG-Richtlinie 93/42 vom 13. Juni 1993 wurde diese in Deutschland am 1.1.1995 in Form des Medizinproduktegesetzes (MPG) umgesetzt und hat mit dem 14.Juni 1998 uneingeschränkte Gültigkeit. Das Medizinproduktegesetz hat zum Ziel, eine hohe Produktsicherheit im Hinblick auf Funktion und Hygiene zu gewährleisten; zusammen mit der Medizinproduktebetreiberverordnung (MPBetreibV) dient das MPG dem Schutz des Patienten beim Einsatz von Medizinprodukten in medizinischen Einrichtungen. Danach müssen medizinische Erzeugnisse fest vorgeschriebene Anforderungen in den Punkten Sicherheit (Minimierung der Nebenwirkungen, Gewährleistung elektrischer u. mechanischer Sicherheit), Leistung u. Nutzen (Sicherstellung des therapeutischen Nutzens, klinische Bewertung des Produktes) und Überwachung (Herstellers, Produktlebenszyklus) erfüllen, bevor sie in den Verkehr gebracht werden. Es durften ab 2002 innerhalb der Europäischen Union (EU) nur noch zertifizierte Produkte von zertifizierten Anbietern in den Verkehr gebracht werden. Die Einstufung eines M. in Klasse I, IIa oder IIb (s.u.) bestimmt darüber, wie die Produkt-Dokumentation auszusehen hat. Die Klasseneinteilung legt die im Gesetz beschriebene "Benannte Stelle" (B.S.) fest. Diese Stellen müssen über ein Konformitätsbewertungsverfahren (§ 14 MPG) ( ![]() Es bestehen nachfolgende Einteilungen:
M. sind erkenntlich an dem vorgeschriebenen Zertifikatszeichen "CE" (siehe Abb.).
Am 26.05.2021 tritt die neue Europäische
Medizinprodukte-Verordnung, besser bekannt unter dem englischen Begriff
Medical Device Regulation (MDR), in Kraft. ==>
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/gesundheitswesen/medizinprodukte/neue-eu-verordnungen.html |
|
Medizinproduktebetreiberverordnung (MPBetreibV)
1998 an das
Medizinproduktegesetz angegliedertes "Regelwerk", welches das
errichten, Betreiben und Anwenden von Medizinprodukten beschreibt. Der Zahnarzt
ist nach dieser Verordnung sowohl "Anwender" wie auch Betreiber" von
Medizinprodukten.
Weiter resultiert aus dem
Medizinproduktegesetz die Medizinprodukte-Sicherheitsplanverordnung
(MPSV ;
http://www.gesetze-im-internet.de/mpsv/index.html). Hierin werden die
Verfahren zur Erfassung, Bewertung und Abwehr von Risiken im Verkehr oder
Betrieb befindlicher Medizinprodukte geregelt.
http://bundesrecht.juris.de/mpbetreibv/index.html
Sicherheitsdatenblätter der Dentalbranche
Megalognathie ;
engl.: megalognathic; Bez. für die im Vergleich zu heute größer ausgeprägten
Kiefer der Urmenschen
Eugnathie,
Gebissreduktion
Mehlstaubkaries ,
mill dust caries;
Bäckerkaries
Mehrkostenregelung
Mehrkostenvereinbarung, engl.: additional cost arrangement; nach
dem Sozialgesetzbuch (§§ 28, 30
SGB V) bestehende Möglichkeit, über die vertraglichen Möglichkeiten nach den
Richtlinien hinaus weitere
zahnärztliche Leistungen privat
in Anspruch zu nehmen. Nach Einführung der
Festzuschüsse für Zahnersatz (2005)
hat die M. hauptsächlich ihre Bedeutung bei Füllungsmaterialien, die von
den Gesetzlichen
Krankenversicherungen nicht bezahlt werden (z.B. "zahnfarbene
Füllung" statt einer Amalgamfüllung
im Seitenzahnbereich)
Special: Zahnwissen-Festzuschüsse ab 2005
Mehrphasenbehandlung
"wachstumsadaptierte kieferorthopädische Behandlung"; Schlagwortbez. für eine
kieferorthopädische Behandlung
über mehr Jahre als üblich (sog. "Langzeitbehandlung"). Sie umfasst mehrere
Behandlungsabschnitte, welche i.d.R. auch behandlungsfreie Intervalle
beinhalten. Die einzelnen Behandlungsschritte bauen aufeinander auf, können sich
aber apparativ wie methodisch voneinander unterscheiden.
Frühbehandlung
Mehrschichttechnik ;
Sandwichtechnik
Mehrsektorenschraube ,
Bertoni-Schraube ; Y-Platte
mehrspannige Brücke , engl.: multiple
spans bridge; Brücke
mehrwurzlig
mehrwurzelig, engl.: multi-rooted (tooth); typisches Merkmal der
großen Backenzähne und einiger
kleinen Backenzähne, welche im
Gegensatz zu den Frontzähnen mehr als
eine Zahnwurzel besitzen.
Meistermodell ; engl.: master cast;
Modell
Melanodontie engl.: melanodontia; girlandenförmige grün- bis braunschwarze Beläge zwischen Zahnfleischrand und Zahn, engl.: black stain; Vorkommen besonders im jugendlichen Alter (meist zwischen 6 und 15 Jahren, mitunter aber auch schon im Milchzahngebiss); schulzahnärztliche Reihenuntersuchungen zeigen bei den 6 bis 11 Jährigen bei 4 % eine M. . Verursacht wird die M. durch chromogene (farbgebende) Bakterien. Nach der Farbe wird unterschieden (gekürzt nach Hubert E. Schroeder: "Pathobiologie oraler Strukturen"):
Die Verfärbungen sind im Prinzip harmlos, aber ästhetisch störend. I.d.R.
verschwinden sie nach der Pubertät von allein. |
|
Melanoglossie ,
Lingua
(pilosa) nigra
Melanom , malignes Melanomalignom, engl.: malignant melanom; äußerst bösartiger Tumor der Haut und Schleimhaut (Gaumen, Gingiva) mit frühzeitiger Metastasenbildung (lymphogen und/oder hämatogen). Unterteilung in versch. Klassen nach dem TNM-System (T = Größe/Ausdehnung des Primärtumors; N (von Nodi lymphatici) = Fehlen/Vorhandensein von regionalen Lymphknotenmetastasen; M = Fehlen/Vorhandensein von Fernmetastasten). Abb.: zentral ulzerierendes M. im Gaumen-/Wangenbereich ![]() |
![]() ![]() |
Melanosis Melanose, engl.: do. o. melanism; vom Schleimhautmelanom abzugrenzende gutartige, pigmentierte (Hautfarbstoff Melanin) Läsionen der Mundhöhle. Tritt vorwiegend im mittleren Lebensalter auf und wird auf Lippen, der Wangenschleimhaut, der Gingiva und dem Gaumen beobachtet. Bei kurzfristiger Entstehung, Größenzunahme oder unregelmäßiger Pigmentierung/Randkonfiguration wird eine histologische Untersuchung empfohlen. Eine kosmetisch störende M. wird in jüngster Zeit erfolgreich mit CO2-Lasern entfernt. ![]() |
|
![]() ![]() isolierte, lokale M. unbekannter Ursache |
![]() ![]() ethnisch bedingte Pigmentierung der Zunge |
meldepflichtige Krankheiten
engl.: reportable diseases; Seuchen und andere Krankheiten, die nach dem
deutschen Seuchenrechtsneuordnungsgesetz vom 20.7.2000 an das zuständige
Gesundheitsamt namentlich zu melden sind. In Deutschland werden ca. 200.000
Lebensmittelinfektionen pro Jahr gemeldet. Damit sind sie die häufigsten
meldepflichtigen Erkrankungen.
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/IfSG/Meldepflichtige_Krankheiten/Meldepflichtige_Krankheiten_node.html
Melkersson-Rosenthal-Syndrom Ganglion-geniculi-Syndrom; engl.: do.; idiopathisch auftretende, großvolumige, ödemartige Gesichtsschwellungen aus der Gruppe der orofazialen Granulomatosen, vorwiegend der (Ober-)Lippe und im Wangenbereich (Makropareiie) sowie einer Faltenzunge (Lingua plicata) als Initialsyndrom. Dabei schwillt die Lippe "über Nacht" ohne erkennbare Ursache und Schmerzen an und stellt sich rüsselartig dar ("Tapirlippe", "Tapirmaul"); bei Männern dreimal häufiger auftretend. Als Nebensymptom wird in 20-30% der Fälle eine Fazialisparese (peripherer Typ) beobachtet. |
![]() ![]() ausgeprägtes Lippenödem ohne Zungenbeteiligung |
|
Meloschisis,
engl.: do., Wangenspalte;
Gesichtsspalte
Membran
engl.: membrane;
dünne Körperzellschicht;
i.d.R. zum Abgrenzen von Körperflüssigkeiten, u.U. mit selektiver
Durchlässigkeit
künstliche Folien im
Rahmen der
"Gesteuerten
Geweberegeneration"
mental , mentalis; u.a.: das Kinn betreffend, zum Kinn gehörend
Mentale ; Schädelmesspunkt, definiert als tiefster Punkt des Foramen mentale
Mentalisanästhesie
Sondereform der üblichen Unterkiefer-Leitungsanästhesie
für den Frontzahnbereich. Der Einstich erfolgt in der Gegend des Austrittpunktes
(Foramen mentale) des Nervus mentalis zwischen erstem
und zweitem Prämolaren.
Leitungsanästhesie
Mentalpunkt ;
Pogonion
Menthol
in vielen ätherischen Ölen vorkommender monocyclischer Monoterpen-Alkohol
mit vielfältigem Einsatz im Mundbereich (Mundwässern, Kaugummi, Zahnpasten
usw.). Gewinnung aus Pfefferminzblättern oder vollsynthetisch. Durch seine
Wirkung am Kälte-Menthol-Rezeptor (TRPM8), entsteht bei der Anwendung ein
kühlender Effekt auf der Schleimhaut, die Körpertemperatur bleibt dabei
unverändert.
Einsatz in der ZHK besonders als
Beimengung zu ChKM. Das schwer
wasserlösliche M. wirkt dabei desinfizierend und hat eine
anästhesierende und
adstringierende Wirkung
http://www.chemikalienlexikon.de/
Menton , Me; Schädelmesspunkt; tiefster
Punkt (am weitesten kaudal gelegen) der
Kinnmitte (Unterkiefersymphyse) in
der Median-Sagittal-Ebene;
unrichtigerweise zuweilen mit
dem Gnathion gleichgesetzt.
ArGoMe-Winkel, Mandibularlinie,
Messpunkte,
Pogonion,
Unterkieferbasis
Mentum ;
Kinn
Mepivacain
Lokalanästhetikum
(Handelsname: Scandicain®), örtliches Betäubungsmittel, vom
Lidocain abgeleitet, mit nur geringen
gefäßerweiternden Eigenschaften. Kann bei Patienten, welche keine
gefäßverengenden Zusätze vertragen,
auch ohne deren Zusatz (bedingt) eingesetzt werden.
Lokalanästhetika
Merfen ®
Handelsname für ein antiseptisches
Präparat mit wundheilenden Eigenschaften, früher auf der Basis einer organischen
Quecksilberverbindung (Phenylquecksilberborat); heute vor allem mit
Chlorhexidindigluconat und
Benzoxoniumchlorid als Grundbestandteile. Gelegentlicher Einsatz in der
ZHK zur
Desinfektion von
Wurzelkanälen.
meridol ™
AZF (Abk. von Aminfluorid/ZinnFluorid) Kombination des organischen
Aminfluorid (
Olaflur) mit dem anorganischen
Zinnfluorid (Fluoridgehalt:
250 ppm). Einsatz in
Mundspüllösungen und
Zahnpasten zur chemischen
"Plaquebekämpfung", wobei das Zinnfluorid hauptsächlich
antibakteriell wirkt und das
Olaflur zur ausreichenden und langen Verfügbarkeit (
Substantivität) beiträgt.
Studien bescheinigen m. eine dem
Chlorhexidin ähnliche Verweildauer von 6 - 8 Std. ohne die Nebenwirkungen
des Chlorhexidins (Geschmacksbeeinträchtigungen, Verfärbungen) aufzuweisen.
Antiseptikum,
Listerine, Mundspüllösungen
http://www.gaba-dent.de/
meridol Paro Diagnostik™
ein auf neuester molekularbiologischer Technologie beruhendes Nachweisverfahren.
Die eingesetzte Real-time-PCR ermöglicht neben der spezifischen und sensitiven
Aufspürung auch die Mengenbestimmung der
Zahnfleischerkrankungen
hervorrufenden Mikroorganismen
sowie deren Gesamtkeimzahl.
Antibiotika-Zufuhr bei
Zahnfleischerkrankungen,
bakteriologische Identifizierungssysteme,
PCR
http://www.izz-on.de/fileadmin/magazine/2018_0200/ZBW201802.pdf
(ab Seite 22; Zahnärzteblatt, 2018)
Merkurialismus,
Quecksilbervergiftung
Merrifield Winkel Z-Winkel, engl.: Merrifield's angle, Merrifield Z-angle; gebildet von der Frankfurter Horizontalen und einer Geraden durch (Haut-)Pogonion u. Labrale. Der Winkel sollte in einem ästhetischen Profil eine Größe von 80° +/- 5° haben. ![]() |
mesial zur Mitte hin, engl.: do.; Lage u. Richtungsbezeichnung: Zur Mittellinie eines Kiefers hin, meist im Sinne für "nach vorn" (zur Kiefermitte) hin gebraucht. ![]() |
![]() ![]() |
Mesialbiss, Mesiookklusion, "Vorbiss",
engl.. mesio-occlusion, anterocclusion;
Angle-Klasse III,
Dysgnathie
Mesialdrift
Mesialwanderung, der Zähne, engl.: mesial drift o. mesial movement; natürliche Horizontalverschiebung der Zähne, beim Erwachsenen meist bedingt durch eine ![]() Wachstumsbedingt tritt ebenfalls eine M. auf. So bewegt sich die Zahngruppe "Eckzahn-erster Molar" zwischen dem 10. u. 21. LJ. ca. um 5mm nach mesial. Da sich die Schneidezähne in dieser Zeit durchschnittlich nur um 2,5 mm nach labial bewegen, kommt es zu einem Platzmangel, der in einen Engstand übergehen kann. |
mesialexzentrisch ;
exzentrische Projektion
Mesialfeder
aktives kieferorthopädisches Behandlungselement in Form einer zur
Kiefermitte hin offenen Drahtfeder an herausnehmbaren kieferorthopädischen
Geräten ( Aktive Platte), um
eine Zahnbewegung (i.d.R. eines einzelnen Zahnes) nach mesial
zu bewirken. Gegenteil: Distalfeder
Mesialschraube
engl.: mesial screw;
kieferorthopädisches Hilfsmittel an herausnehmbaren Geräten (Aktive
Platte, Aktivator) um eine nach
mesial gerichtete Kraft auf den Zahn/Zähne zu übertragen;
Gegenteil: Distalschraube
Mesialstand
engl.: mesial position;
sagittale, körperliche Zahnstellungsabweichung nach mesial
(nach vorn, zur Kiefermitte hin). Begriff bei
Prämolaren und
Molaren gebräuchlich; Gegenteil:
Distalstand
Mesiodens Mediodens, Mesiodont, falsch: "Odontoid", engl.: do. o. mesodens; überzähliger Zahn im (Ober-)Kiefer-Schneidezahnbereich; in der Regel atypisch geformte Zähne, die entweder einzeln oder mehrfach durch eine Überproduktion der Zahnleiste entstehen. Sie sind meist im Kiefer befindlich (retiniert und verlagert) und erscheinen Zapfenzahn-ähnlich mit einer glatten, kegel- oder pflockartigen Krone. Die Wurzel ist rund und voll ausgebildet. Die genauen Ursachen und Auslöser für die Entwicklung eines M. sind bisher nicht bekannt. In der Literatur werden verschiedene Theorien, z. B. eine Abspaltung der Zahnleiste durch ein Trauma oder einen Tumor, eine Hyperaktivität der Zahnleiste oder genetische Ursachen diskutiert. Die Häufigkeit für das Auftreten wird mit 0,14 - 4% angegeben, dabei entfallen über 90% auf den vorderen Teil des Oberkiefers; sie sind bei Männern etwa doppelt so häufig wie bei Frauen. Selten im Milchzahngebiss auftretend. Während der eigentliche M. überzählig zwischen den mittleren Schneidezähnen liegt (s. Abb.), befindet sich ein Laterodens zwischen dem mittleren und seitlichem Schneidezahn. Von allen überzähligen Zähne ( ![]() Eine Entfernung sollte - besonders bei Schmerzen oder aus kieferorthopädisch-prophylaktischen Gründen (um eine optimale Zahn- und Gebissentwicklung zu erreichen) - kurz nach dem Durchbrechen der bleibenden Schneidezähne erfolgen. ![]() ![]() |
|
Mesio-Distal-Index engl.: do.; Unterschied zwischen den Durchmessern einer Zahnkrone in mesio-distaler Richtung, einmal in Höhe des Äquators, zum anderen in Höhe der Schmelz-Zement-Grenze. Die größte Differenz wird i.d.R. bei oberen 1. Prämolaren gefunden ![]() |
![]() ![]() |
Mesostruktur Mesiostruktur, engl.: mesostructure; keramisches oder metallisches Bindeglied ("Zwischengerüst") zwischen einem Implantat und der Suprakonstruktion. Hauptsächlich eingesetzt bei nicht-parallelen Implantatachsen, ästhetisch ungünstiger Insertion von Implantaten und bei einem stark zurückgebildeten Kiefer. Zur M. zählen z.B. bei einem herausnehmbaren Zahnersatz Stege und Teleskope. ![]() |
![]() ![]() |
Messaufnahme
, engl.: measuring picture;
Röntgenmessaufnahme
Messgriff
"Längenstopper", engl.: test handle; spez. Instrument zum
Einspannen von
Wurzelkanalinstrumenten. Der mit einem Anschlag ("Stopper")
versehene M. kann nach Anpassung an die Länge des
Wurzelkanals (meist
bestimmt durch eine
Röntgenmessaufnahme;
Endometrie) auf einen Referenzpunkt (Schneidekante
o. Höckerspitze) eingestellt werden und
verhindert so eine "Überinstrumentierung" (= zu tiefes Eindringen der
Wurzelkanalinstrumente).
Spez. Wurzelkanalinstrumente haben den M. integriert.
Messlehre,
Wurzelkanalbehandlung
Messlehre engl.: gauge, gage; Präzisionsinstrument zur Breiten- o. Längenbestimmung von Gegenständen, meist auf mechanischer, aber auch auf digitaler Basis: ![]() ![]() ![]() |
Messpunkte engl.: measuring points; in der Kephalometrie, Profil- und Modellanalyse angewandte Referenzpunkte mit Unterteilung in: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Mess-Schablone , engl.: guide
template;
Führungsschablone
Mess-Sonde , engl.: calibrated probe;
WHO-Sonde
Metaanalyse
engl.: meta analysis; Sammelbezeichnung für eine Reihe von Techniken zur
quantitativen Integration von Forschungsergebnissen. Die M. bezeichnet
statistische Verfahren, um die Ergebnisse mehrerer Studien, die die gleiche
Frage bearbeiten, quantitativ zu einem Gesamtergebnis zusammenzufassen und
dadurch die Aussagekraft gegenüber von Einzelstudien zu erhöhen. Schwachpunkt
jeder M. ist die Tatsache, dass die versch. Einzeluntersuchungen i.d.R.
mit einem unterschiedlichen Studiendesign durchgeführt worden sind und so streng
wissenschaftlich nicht miteinander vergleichbar sind.
Blindversuch,
evidenzbasierte Medizin - EBM
http://metaanalyse.online-forschung.info/
metabolisch , engl.: metabolic; im Stoffwechselprozess entstanden, den Stoffwechsel betreffend
Metakonus 1.) von der "naturgemäßen Aufwachstechnik" geprägter Begriff aus der "Trituberculartheorie" nach Cope-Osborn für den disto-bukkalen Höcker oberer Molaren. Nach dieser Systematik nennt sich im Oberkiefer der mesio-palatinale Höcker Protokonus, der disto-palatinale Höcker Hypokonus und der mesio-bukkale Höcker Parakonus. Im Unterkiefer gelten: der mesio-linguale Höcker = Protokonid, der disto-linguale Höcker = Hypokonid, der disto-bukkale Höcker = Entokonid und der mesio-bukkale Höcker = Metakonid. 2.) eine der paläontologischen Höckerbezeichnungen |
![]() ![]() |
Metall , Metall-Legierungen , engl.: metal
(alloy);
Legierung
Metallbasis Metallplatte, engl.: metal base; Basisfläche einer Prothese ( ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() |
Metallgerüst engl.: metal framework (for partial denture); aus Metall gearbeitetes, die Festigkeit steigerndes Skelett einer Brücke oder Teilprothese, welches entsprechend "verkleidet" ( ![]() ![]() |
![]() ![]() M. bei einer Brücke |
![]() ![]() M. bei einer Teilprothese |
Metallkaufläche engl.: metallic chewing surface; belassen der Grundmetallstruktur bei keramisch oder mit Kunststoff zahnfarben verblendeten Kronen auf der Kaufläche. Hauptgrund ist die Härte der Verblendmaterialien: Während Kunststoff wenig abrasionsstabil ist, ist die Härte der Keramik im Vergleich zu den eigenen Zähnen zu hoch ( ![]() |
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Metallkeramik Verblend-Metall-Keramik, VMK*), korrekte Bezeichnung: Metall-Keramik-Verbundsystem (es gibt keine Keramik aus Metall!), engl.: porcelain fused-to-metal (restoration); heute (2008) gebräuchliches Verfahren bei der Anwendung von festsitzendem Zahnersatz (Kronen, Brücken) - vor allem im sichtbaren Bereich. Dabei besteht das Grundprinzip, dass auf ein Metallgerüst (i.d.R. aus einer hochwertigen Legierung (sog. "Aufbrennlegierung" mit einer hohen Wärmefestigkeit und mit Bestandteilen, die Oxide bilden) in einem zweiten Arbeitsgang eine darauf abgestimmte keramische Masse "aufgebrannt" wird - es kommt dadurch zu einer chemisch homogenen Verbindung ( ![]() ![]() Damit kommt der Haftfähigkeit zwischen den beiden Materialien eine zentrale Bedeutung zu: diese wird durch die Oberflächenvorbereitung ("Konditionierung") des Metalls, der Benetzung des Metalls durch die Keramik und die Art der Spannung in der Keramik beeinflusst. Durch entsprechend sich bildende ![]() Mit M. sind gute kosmetische Ergebnisse zu erzielen, bei Einzelkronen ist die M. der reinen Porzellankrone ("Jacketkrone") oder der Galvanokrone aber unterlegen. M. gilt heute (2008) als der Goldstandard für den sichtbaren Bereich mit einer sehr hohen Lebenserwartung (~ 15 Jahren und mehr) und guten biologischen Eigenschaften ( ![]() ![]() Eine Tendenz zu Verfärbungen - wie beim Kunststoff - kennt die M. nicht; auch bietet die äußerst glatte Keramikoberfläche den "Kariesbakterien" kaum Verankerungspunkte - eine Plaqueanlagerung wird selten beobachtet. Wenn auch die M. heute einen hohen Qualitätsstandard erreicht hat, weite Indikationsbereiche abdecken kann und bei hochwertigen Grundmaterialien toxische Schädigungen und Allergien äußerst selten sind, so sind es vor allen Dingen kosmetische Details, welche die Vollkeramik und moderne Weiterentwicklungen der M. (z.B. Galvanokronen) zu einem der Natur fast ebenbürtigen Zahnersatz machen. Insofern gelten als relative Schwachpunkte: ![]() ![]() ![]() Bei nicht sachgerechter Verarbeitung bzw. bei nicht optimal aufeinander abgestimmten Grundmaterialien kann es bei der M. zu einem schlechten Randschluss kommen, da das fertige Objekt in mehreren Hitzeverfahren hergestellt wird - im Gegensatz zu Inlays, Onlays oder Vollgusskronen aus einer (kosmetisch störenden) Legierung und nur einem "Hitzeprozess". Folgende Prozesse verändern durch Hitzeverformung die Größe: Dem primären Guss folgt das Oxidieren bei 860°, das Aufbrennen von Haft- und Deckmassen bei 850°, der Dentin- und Schmelzmasse sowie der abschließenden Glanzlasur jeweils bei etwa 845°. Es treten dabei jeweils unterschiedliche Dimensionsveränderungen durch Sinterschrumpfungen auf, wobei der Keramik-WAK bei falscher Temperatursteuerung zusätzlich etwas größer als das Zusammenziehen des Metalls werden kann. Derartige Dimensionskräfte machen sich besonders am Kronenrand bemerkbar, da dieser nur aus einer sehr dünnen Metallschicht aber einer relativ dicken Keramikschicht besteht. Solche Effekte werden noch größer, wenn die M. nur auf der sichtbaren Seite der Krone mit Keramik verblendet ist. *)Die Abkürzung "VMK" wird häufig als die von "Verblend-Metall-Keramik" gedeutet; historisch geht sie aber auf die Entwicklung der Vita-Zahnfabrik (Bad Säckingen) zurück und ist die Abkürzung von "Vita-Metall-Keramik". ![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() Querschnitt durch eine Metallkeramik-Krone ("VMK") ![]() ![]() Metallgerüst bei der Anprobe im Mund ("Gerüsteinprobe")
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Metall-Kunststoff-Verbund ;
Silane ;
www.charite.de/zwbmf/Praktikum/WWW_PDFSkripte/Skripte/Verbund.pdf
Metallosis
Metallose, engl.: do.; örtliche Gewebsveränderungen (z.B.
Entzündung,
Nekrose) durch in den Körper eingebrachte
metallische Werkstoffe (z.B. Implantate,
Knochennagel), entweder unmittelbar, z.B. durch Druck oder – nach
Korrosion – mittelbar (d.h.
durch chemisch-physikalisch Prozesse); ferner werden Auslösungen für
Herd- und Fokalgeschehen
diskutiert.
Korrosion
Methacrylate ;
Methacrylsäure
Ester und Salze der Methacrylsäure, Ausdruck in der
ZHK häufig verwendet als Kurzform
für
Polymethylmethacrylat (PMMA).
Methacrylsäure: farblose, unangenehm riechende Flüssigkeit, welche beim
Erwärmen oder Lichtzutritt leicht
polymerisiert. Durch geringe Beimengungen sog "Stabilisatoren" bzw.
"Polymerisationshemmer" (z.B.
Hydrochinon) kann M. über längere Zeit in unpolymerisierter Form
gehalten werden; ansonsten rascher Übergang zur Polymethacrylsäure. Salze und
Ester werden als Methacrylate bezeichnet.
Acrylate,
Diacrylate,
HEMA, Kunststoffe
Meth-Mouth "Meth Mund", Schlagwortbezeichnung für die im Mund sichtbaren Folgen eines Missbrauches mit der Droge Methamphetamin (die Droge ist auch unter den Namen "Crystal Meth", "Yabaa" oder "Crystal-Speed", in Europa ebenfalls unter dem Namen "Thaipille" bekannt). Schon eine relativ kurze Abhängigkeit (~ 1 Jahr) kann im Mund verheerende Folgen haben und - bedingt durch kariöse und bröckelnde Zähne - zum Verlust einzelner oder aller Zähne führen. Die schwerwiegenden Auswirkungen auf die Zähne beruhen zum einen auf einen durch Methamphetamin verursachten trockenen Mund und dem dadurch bedingten Fehlen des schützenden Speichels. Zum anderen kann die Substanz ein Verlangen nach zuckerhaltigen Getränken verursachen, aber auch Zähneknirschen auslösen. Weiterhin neigen Konsumenten dazu, ihre Mundhygiene stark zu vernachlässigen. Ein großes Problem bei der Bekämpfung: Die Droge ist billig und kann mit wenig Aufwand selbst hergestellt werden. ![]() |
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Metodontie ; engl.. metodontia; unvollständige Zahnentwicklung
Metopion
sog. "Stirnpunkt",
kraniometrischer Messpunkt in der Stirnmitte, abgeleitet von gr. metôpon =
Stirn, gebildet aus dem Schnittpunkt der Verbindungslinie beider Stirnhöcker mit
der Medianlinie des Schädels.
Glabella
Metronidazol
Chemotherapeutikum, engl.: do.; mit
ausschließlicher/besonderer Wirkung auf
anaerobe
Bakterien und Trichonomaden; hauptsächlich in der
Geburtshilfe und bei Infektionen mit
Anaerobierern ab dem dritten Schwangerschaftsmonat eingesetzt. In der
ZHK bekannt unter dem Namen
Elyzol,
welches bei therapieresistenten
Zahnfleischerkrankungen
in Gelform in die erkrankte Zahnfleischtasche eingebracht wird -
Zahnfleischerkrankungen
sind bisher (2004) das einzige Einsatzgebiet innerhalb der
ZHK; Cave gleichzeitiger Alkoholgenuss!
Der
Wirkungsmechanismus ist nicht vollständig abgeklärt. Man nimmt an, dass M.
durch anaerobe Bakterien zu einer unidentifizierten polaren Verbindung
reduziert wird und dass diese Verbindung dann für die bakterienabtötende Eigenschaft
verantwortlich ist.
Eine Kombination von M. mit
Amoxicillin stellt der sog.
Winkelhoff-Cocktail dar.
Behandlung in der
Schwangerschaft, Antibiotika,
lokale Antibiotikazufuhr,
unterstützende Antibiotikatherapie,
Winkelhoff-Cocktail
Doxycyclin in der
PA-Therapie ; ©: Niedersächsisches
Zahnärzteblatt 1/2011
MHK
minimale Hemm-Konzentration, engl.: minimum inhibiting concentration;
diejenige Konzentration eines
Antibiotikums, die das Wachstum der Erreger hemmt. Basierend auf dem
Reihenverdünnungstest: In einzelne Reagenzgläser der Verdünnungsreihe werden
gleiche Mengen der zu prüfenden Bakteriensuspension gegeben. Nach einer
bestimmten Bebrütungsdauer wird festgestellt, bei welcher minimalen
Antibiotikum-Konzentration kein makroskopisch sichtbares Bakterienwachstum mehr
stattgefunden hat.
Angabe mit einer Zahl dahinter: Z.B. MHK90 = die Konzentration am Ort des
Geschehens in Prozent, welche sicher das Wachstum von 90% der Erreger hemmt.
Mi-Bu-Regel ,
Abk. für Mesial-innen,
Bukkal-unten. Eine der
Einschleifregel des
Gebisses auf der Mediotrusionsseite.
Einschleifen
Michigan-Schiene
Äquilibrierungsschiene,
engl.: stabilization splint, Michigan-splint; aus
Kunststoff
gefertigte Aufbiss-Schiene im Oberkiefer zur Behandlung von
Okklusionsstörungen
und Verlagerung des Kiefergelenks vornehmlich bei Erkrankungen der
Kaumuskulatur
und/oder krankhafter Veränderungen des Kiefergelenks (
Myoarthropathien). Die M.
hat folgende Konstruktionsmerkmale: Überdeckung aller Zähne des Oberkiefers;
plane und glatte okklusale Flächen; beim Kieferschluss gleichmäßige und
gleichzeitige Okklusionskontakte der Unterkieferzähne auf der
Schienenoberfläche; Eckzahnführung bei
Vor- und Seitschub des Unterkiefers.
Die M. wurde in den fünfziger und sechziger Jahren des letzten Jhds. von
Sigurd Ramfjord und Major Ash (University of Michigan) aus einem skandinavischen
Vorläufer entwickelt. Der Begriff "Michigan-Schiene" stammt von den Berner
Zahnmedizinern Gering und Lang.
Aufbiss-Schiene,
Bruxismus,
Myoarthropathien
www.dental.uni-greifswald.de o.
© Uni Greifswald
Michigan Sonde ; stumpfe
Parodontalsonde
Microdentistry
; minimal-invasiv
MicroPlant™-System besonders für den zahnlosen Kiefer mit wenig Knochensubstanz geeignetes Implantatsystem. Die kleinen Implantate erfordern nur einen minimal-chirurgischen Eingriff. Die (Voll-)Prothese wird durch Magnete oder kleine “Druckknöpfe” fixiert. ![]() |
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MIH "Kreidezähne", engl.: „Cheese Molars“, „nonfluoride hypomineralisation in permanent first molars“; Abk. von Molar-Incisor-Hypomineralisation, Hypomineralisation systemischer Ursache von 1 bis 4 bleibenden ersten Molaren, häufig assoziiert mit den (meist mittleren oberen) Schneidezähnen. MIH beschreibt das seit den 80er Jahren häufiger auftretende Symptom entwicklungsbedingter Struckturstörungen an den ersten großen Backenzähnen (Zähne 16, 26, 36, 46), welche nicht selten mit symmetrischen Schmelzopazitäten an den oberen Schneidezähnen kombiniert sind. Gering gradig veränderte Zähne weisen einzelne weiß-cremige bis gelb-braune Verfärbungen im Bereich der Kauflächen und/oder der Höcker oder des oberen Kronendrittels auf. Schwerwiegender ist das Auftreten überwiegend fehlmineralisierten Zahnschmelzes, der alle Höcker mehr oder weniger erfasst, aber nur geringfügige Hypoplasien erkennen lässt. Schließlich treten noch Zähne mit defekter Kronenmorphologie auf, deren großflächige Mineralisationsstörungen mit ausgeprägten gelblich-bräunlichen Verfärbungen einhergehen. In der Literatur wird die Häufigkeit von MIH mit Werten zwischen 3 und 40 % (Brasilien) angegeben - der Barmer Zahnreport 2021 geht von mindestens 450.000 Kinder in Deutschland im Jahr 2021 aus (entspricht rund acht Prozent aller Sechs- bis Zwölfjährigen). Die Ursachen dieser Erkrankung sind bis heute (2021) nicht abschließend geklärt. Diskutiert wird beim Auftreten ein "prärachitischer" Vitamin-D-Mangel. Weiter werden gehäufte Medikamentenverabreichungen (z.B. Antibiotika) und Erkrankungen während der ersten drei Lebensjahre, ein Dioxineinfluss sowie Substanzfreisetzungen aus Kunststoffsaugerflaschen oder Nuckeln genannt ( ![]() Differentialdiagnostisch müssen erwogen werden: Amelogenesis imperfecta, Dentalfluorose, Tetrazyclinschäden, traumatische Zahnverletzungen im Milchgebiss (nur Schneidezähne), Fournier Zähne sowie eine atypische Karies. Indiziert werden diese
Erkrankungen in D überwiegend nach Wetzel und Reckel (1991)
"Schweregrade fehlstrukturierter Sechsjahrmolaren": |
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Mikroabrasion
engl: microabrasion; nur in Ausnahmefällen angewandte Methode zur
Behandlung von oberflächlichen, internen Farbveränderungen eines Zahnes. Die
geringen oberflächlichen Zahnschmelzverluste werden dabei folgendermaßen
erreicht: Ein Gemisch aus etwa 15 %iger Phosphor- oder Zitronensäure wird auf
die verfärbten Stellen aufgetragen und damit eine abrasive
Politur der Zahnoberfläche
durchgeführt. Die Politurtiefe beträgt etwa 200 - 400 µm. Da man dieses Vorgehen
als minimal-invasiv bezeichnet, gehört die M.
nicht zu den Zahnaufhellungstechniken im Sinne eines
Bleichens.
Bleichen/Bleaching,
Schleifen
Mikrobiologie ; Wissenschaft und Lehre
von den Mikroorganismen
Mikrobiom; Gesamtheit
aller Mikroorganismen auf der Erde (Biom)
Fortbildung Orales Mikrobiom (zm, 2020)
mikrobiologische Nachweisverfahren ,
bakteriologische Identifizierungssysteme
Mikrodiathermie
Mikrowellentherapie, engl.: microdiathermy; fälschlicherweise auch
als Kurzwellentherapie ("Kurzwelle") bezeichnet. Während die M.
mit elektromagnetischen Strahlenfrequenzen von größer als 2.000 MHz arbeitet,
ist die Frequenz der Kurzwelle (engl.: short-wave
diathermy;) im Bereich von 10 - 300 MHz angesiedelt. Die
wärmende Funktion der M. wird heute (2008) in der
ZHK nur noch selten eingesetzt (Endodontie,
Sinusitis); bei der Behandlung
gesetzlich Versicherter gilt sie als obsolet.
Cave bei Anwendung unter örtlicher
Betäubung und Tragen von Prothesen mit Metallgerüst
= Verbrennungsgefahr; Augen müssen eine Schutzbrille tragen.
Wärmetherapie
Mikrodontie , Ausbildung abnorm kleiner
Zähne, engl.: microdontia;
Zapfenzahn
Mikrofüllerkomposite ,
Komposite
mit anorganischen Bestandteilen ("Füllern") kleiner als 0,1 µm
Mikrogenie Unterkieferhypoplasie, Hypogenie, Unterentwicklung des Unterkiefers, "Vogelgesicht" engl.: microgenia; entweder genetisch (dann meist im Zusammenhang mit anderen Fehlbildungen) oder durch einen frühzeitigen Milchzahnverlust im Unterkiefer und einer dadurch bedingten Unterentwicklung dieses Kieferteils bedingt. Ebenso als Folge von Kiefergelenkserkrankungen (Ausstrahlen einer chronischen Mittelohrentzündung), Unterkiefervereiterungen (Osteomyelitis) usw. Behandlung: im Kindesalter kieferorthopädisch (Anregung der Wachstumskräfte durch entsprechende Apparaturen), später u.a. durch Distraktionsverfahren. ![]() |
Mikrognathie
Oberkieferhypoplasie, Hypognathie , Unterentwicklung des
Oberkiefers, "unechte Progenie" o.
Pseudoprogenie o. "Schüsselgesicht" engl.:
micrognathia; angeborene Unterentwicklung (Missbildung) des
Oberkiefers
und Mittelgesichts einschließlich des
Alveolarfortsatzes; führt zum
Erscheinungsbild der unechten Progenie bei umgekehrtem Frontzahnüberbiss und
Einziehung der Oberlippe.
Apert-Syndrom, Dysgnathie,
Kreuzbiss,
Mikrogenie,
Retrognathie
mikroinvasiv
micro-invasiv; Eingriffe am Zahn oder Zahnfleisch über sehr kleine
Zugänge. Das Eindringen ("Invasion") in das Behandlungsgebiet hinterlässt nur
sehr geringe Spuren ("mikro"). In der
ZHK bekannt durch die Vorgehensweise "mikroinvasive Therapie der initialen
Karies durch Infiltration mit Kunststoffen"
Kariesinfiltration, minimal-invasiv
Mikrochirurgie heute: Vergrößerungshilfen in der oralen Chirurgie
(zm, 2020)
Vergrößerungshilfen in der Endodontie (zm, 2020)
Microleakage ,
Leakage
Mikroorganismen
Mikroben, engl.: microorganisms, microbes; Sammelbegriff
für kleinste,
nur durch Vergrößerung (mikroskopisch) darstellbare autonome Lebewesen, wie
Bakterien, einzellige, zum Teil fädige, Algen und Pilze,
Hefen, Protozoen usw. .
Viren zählen trotz ihrer geringen Größe
nicht zu den M., da sie sich nicht selbständig reproduzieren können,
sondern auf Wirtszellen angewiesen sind.
M. spielen im täglichen Leben des Menschen eine zentrale Rolle. Allein
auf unserer Haut leben Milliarden von ihnen, im Darm helfen sie bei der
Verdauung und produzieren Vitamine. Auch außerhalb des menschlichen Körpers
kommen M. vielfältig zum Einsatz, etwa in der Lebensmittelherstellung
oder in Keramikfiltern, um Uran zu binden.
Die Gesamtkeimzahl der M.
im Speichel beträgt bis zu 109/ml; so sind
1.500 bisher bekannten Arten im
"Biotop Mundhöhle" anzutreffen.
Biofilm,
Gram Färbung,
Immunsystem,
Infektion,
Mundflora,
Procalcitonin-Test,
Sterilität,
Viren,
Virulenz
Fortbildung Orales Mikrobiom (zm, 2020)
Mikrostomie Mikrostoma, Mundverengung, engl.: microstomy; abnorme Verkleinerung der Mundöffnung. Zur Beseitigung ist meist ein operativer Eingriff ("Mundwinkelerweiterung") erforderlich, um die funktionelle Nahrungsaufnahme zu ermöglichen und ästhetische Probleme zu beseitigen. |
![]() ![]() |
Mikrowellentherapie , engl.: microwave
diathermy ; Diathermie,
Mikrodiathermie
MiLaDi
Abk. v. "Minimalinvasive Laserablation und Diagnose von oralem Hartgewebe";
noch in der Forschung befindliches Projekt (2011) Projekt zur
Kariesbehandlung mittels
ultrakurzgepulstem Laser. Normalerweise
ist ein Laser, der besonders gut Karies entfernt, nicht dafür geeignet, altes
Füllungsmaterial abzutragen oder die Aussparung für ein Inlay in den Zahn zu
präparieren, da jedes Material eine andere Laserfrequenz (Lichtfarbe) benötigt.
Aufgrund der hohen Leistungsdichte von MiLaDi soll beinahe jedes Material
bearbeitet werden können.
http://www.miladi.uni-bonn.de/
Milchgebiss ; engl.: deciduous teeth
(dentition); Milchzahn
Milchsäure
engl.: lactic acid; sirupartige, stark ätzende Flüssigkeit (organische
Säure), deren Salze
als Laktate bezeichnet werden. Bildung in der
ZHK hauptsächlich durch
Streptokokken (
St. mutans) und im Hinblick
auf Karies auslösende Eigenschaften (
kariogen) auch im
geringen Umfang durch
Laktobazillen. Entstehung aus
Kohlehydraten (Zucker) durch die sog.
Milchsäuregärung. M. gilt als der Hauptverursacher der Karies, da
sie den Zahn demineralisiert (entkalkt).
Natürliches Vorkommen der M. im Sauerkraut oder Saurer Milch.
Ballaststoffe, Karies,
Kariesbakterien,
Kariesrisiko,
Laktobazillen,
Probiotika und Präbiotika, Streptococcus mutans,
Milchzahn Milch(zahn)gebiss, Dens caducus, - deciduus, engl.: milk o. deciduous tooth, primary tooth; primary dentition, deciduous dentition (deciduous = herausfallend); normalerweise ab dem 6. Lebensmonat durchbrechende "erste Zähne" des Kleinkindes, mit einer sehr viel helleren ("kreidigen") Farbe als die bleibenden Zähne. Aus dieser Tatsache leitet sich auch der Name "Milchzahn" ab. Ebenso ist die Nervhöhle erheblich größer als bei den nachfolgenden Zähnen (siehe weiter unten). Auf äußerliche Fluoridierungsmaßnahmen reagieren M. gleich gut wie bleibende Zähne. Wenn aber die M. einmal von Karies befallen sind, so geht die Zerstörung schneller als bei bleibenden Zähnen voran: Im Schmelz des Milchgebisses finden sich strukturelle, histologische und biochemische Unterschiede zu bleibenden Zähnen: Der Schmelz ist nur etwa halb so dick, prismenfrei und hat einen geringeren Mineralgehalt. Aufgrund dieser Unterschiede schreiten Entkalkungsprozesse bei Milchzähnen schneller voran. Das Milchgebiss - auch als 1.
Dentition bzw.
Milchzahngebiss oder temporäres Gebiss bezeichnet - besteht
aus 20 Zähnen; es kennt keine "kleinen Backenzähne" (Prämolaren)
und Weisheitszähne.
Etwa zwischen dem 6. und 13. Lebensjahr werden alle M. durch die
bleibenden Zähne mittels
Resorption der
Zahnwurzeln ersetzt
( Bei fast allen Säugetieren existieren M. (Ausnahme Delfine und Faultiere) - Meerschweinchen kommen meist erst mit der 2. Dentition zur Welt. Im Vergleich zu bleibenden Zähnen ergeben sich nachfolgende Unterschiede (siehe auch nebenstehende Grafik):
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![]() ![]() M. eines 5-Jährigen
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voll ausgebildetes
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Milchmolarendepression ;
Milchzahndepression;
Intrusion
Milchzahnkrone,
künstliche , engl.: artificial milk tooth crown;
konfektionierte Krone
Milchzahnpersistenz von Persistenz = Verbleiben über einen längeren Zeitraum, engl.: decidous tooth persistence; Bezeichnung für das Verbleiben eines Milchzahnes an seiner ursprünglichen Stelle über viele Jahre, u.U. sogar Jahrzehnte bei einer stark verzögerten Wurzelresorption. I.d.R. bedingt durch das Fehlen oder eine Verlagerung des nachfolgenden (bleibenden) Zahnes, wodurch der biologische Einfluss zum Auflösen (Resorption) der Milchzahnwurzel stark herabgesetzt ist. Seltener bei einer sich im Durchbruch gegenseitig behindernden Zahnüberzahl (z.B. Mesiodens) oder allgemeinen Missbildungen (z.B. (Dysostosis cleido-cranialis). Allgemeine Aussagen darüber, ob bei einer M. der Milchzahn über lange Zeit erhalten werden kann (u.U. sogar durch Überkronung) oder baldigst entfernt werden sollte, sind nicht möglich, da die individuelle Resorption der Wurzel sehr verschieden ist. ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() Nichtanlage der 2. unteren Prämolaren |
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Milchzahnresorption ; engl. deciduous
tooth resorption;
Wurzelresorption
Milchzahnverlust, vorzeitiger, engl.: premature milk tooth loss; liegt dann vor, wenn ein Milchzahn mehr als ein Jahr vor Durchbruch des bleibenden Zahns verloren geht und wenn die Stärke des Kieferknochens über dem durchbrechenden Zahnkeim noch mehr als ein Millimeter beträgt oder die Wurzellänge des bleibenden Zahnes zu weniger als 75 Prozent ausgebildet ist. Da sich durch diesen Verlust - besonders im Backenzahnbereich - ein Verfall der Stützzone ergibt, ist das Eingliedern eines Platzhalters unabdingbar, sollen nicht im bleibenden Gebiss später nur aufwändig zu korrigierende Schäden entstehen. Prophylaktisch sollte immer auf einen möglichst langen Milchzahnerhalt geachtet werden. ![]() ![]() |
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Millennium ™ Waterlase™ YSGG, hydrokinetisches Verfahren, engl.: Millennium® YSGG Hydrokinetic Dental Laser; neuartiges Gerät zur Zahnhartsubstanzbearbeitung (Präparation); es stellt eine Kombination der bekannten Lasertechnik mit einem Präzisionswasserstrahl dar und ist von der restriktiven amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde (FDA) für den Einsatz im Kieferbereich zugelassen worden. Nach Angaben des Herstellers soll der konzentrierte Wasserstrahl für eine ausreichende Kühlung und ein sauberes Operationsfeld sorgen - entscheidende Kriterien für den praktischen Einsatz der Lasergeräte. Klinische Langzeit-Untersuchungen sind bisher nicht bekannt. ![]() ![]() |
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Miller
Willoughby,
Dayton (1853-1907), bedeutender wissenschaftlicher und praktischer Zahnarzt.
Auszüge aus einer Biographie von W. Geurtsen in DZZ 2009; 64 (6):
"... wurde am 01. August 1853 in Alexandria (Ohio, U.S.A.) geboren.
Naturwissenschaftlich interessiert, studierte er bis 1875 Chemie, Physik und
Mathematik an der Universität von Michigan in Arm Arbor/USA. Da die
naturwissenschaftliche Forschung zu dieser Zeit in Deutschland sehr erfolgreich
war, ging Miller nach Berlin, um dort seine Kenntnisse zu vertiefen. Vermutlich
motiviert durch einen in Berlin als Zahnarzt tätigen Landsmann, beschloss Miller
Zahnmedizin zu studieren, und zwar von 1877 bis 1879 in Philadelphia. 1880
kehrte Miller nach Berlin zurück und arbeitete in einer Praxis. Schon in dieser
Zeit als niedergelassener Zahnarzt publizierte Miller hochwertige Arbeiten, so
dass er 1884 als stellvertretender Leiter der Zahnerhaltung an das Zahnärztliche
Institut der Berliner Charite berufen wurde. Damit war er der erste Ausländer im
Lehrkörper dieser 1855 eröffneten zahnmedizinischen Klinik, die als erste in
Deutschland volle akademische Anerkennung erreicht hatte. Das vielfältige
Interesse Millers an den naturwissenschaftlichen Disziplinen wird auch dadurch
dokumentiert, dass er neben seiner Tätigkeit als stellvertretender Leiter der
Zahnerhaltung noch Medizin studierte und schließlich 1887 zum Dr. med.
promovierte. Es mag wohl dieser breitgefächerten naturwissenschaftlichen
Qualifikation geschuldet sein, dass Miller seine bis heute im Wesentlichen
anerkannte Theorie zur Kariesentstehung entwickeln konnte. Hierzu trug bei, dass
Miller sich schon früh mit der oralen Mikrobiologie beschäftigte und damit der
primär handwerklich-chirurgisch geprägten Zahnmedizin eine
medizinisch-naturwissenschaftliche Ausrichtung gab. 1886 erschien sein in
Leipzig verlegtes „Lehrbuch der konservierenden Zahnheilkunde", das man durchaus
als einen Meilenstein der Karies- und Parodontitisforschung nennen darf."
Willoughby Dayton Miller – Erklärer der Karies (zm, 2017)
Miller Kariestheorie, engl.: (Willoughby,
Dayton) Miller's theory of caries;
Kariesbakterien
Miller-Klassen Klassifikation parodontaler Rezessionen ("Zahnfleischrückbildungen") nach Miller (1985; ![]()
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Miller Nadel
engl.: Miller's smoth o. edge broach; nicht belegtes oder mit
Raspeln/Schneiden versehenes Wurzelkanalinstrument von rundem oder eckigem
Querschnitt. Verwendung als feines Sondierungsinstrument des
Wurzelkanals oder als
Messinstrument zur Bestimmung der
Wurzelkanallänge.
Reibahle, Wurzelkanalinstrumente
Mimik
mimische Muskulatur, Miene, engl.: mimic; Gesichtsausdruck/-spiel
als Ausdruck des eigenen seelischen Empfindens oder Nachahmung fremder
Empfindungen (z.B. Schauspieler). Ursächlich für das Erscheinungsbild der M. ist hauptsächlich die
Tätigkeit der mimischen Muskulatur, hauptsächlich ausgelöst durch den
Gesichtsnerv (N. facialis). Der
Gesichtsausdruck wird im wesentlichen durch Augen, Mund und die beweglichen
Teile von Wangen und Stirn hervorgebracht.
Die mimische Muskulatur (engl.: mimetic musculature) besteht aus
einer Vielzahl von Muskeln u. Muskelgruppen, welche sich unterteilen lassen:
Faszialis, Faszialisparese,
Gesicht,
Gesichtsmuskulatur,
Lachen
Grafiken:
http://www.karlwesker.de/
Geschichte des Lächelns
Minamata Convention
2013 in der japanischen Stadt Minamata (hier wurden in den 50er Jahren des
letzten Jhds. vermehrt
Quecksilbervergiftungen durch Methylquecksilberverbindungen beobachtet)
geschlossenes Abkommen zur weltweiten Verringerung von Quecksilberemissionen in
die Umwelt.
Neue
EU-Quecksilber-Verordnung gilt ab 01.01.2018
EU-Quecksilber-Verordnung - Die Minamata-Konvention und Amalgam
(zm, 2018)
Mineralisation
"Verkalkung" engl.: mineralization; Einlagerung von Substanzen
(z.B. Fluoriden, Kalziumsalzen, Hydroxylapatit)
bei der Knochen-, Zahn- u. Skelettbildung in vorgebildete organische Substanzen. Das
Gegenteil - eine Auslösung von Hartsubstanzen (i.d.R. durch
Säuren) - drückt der Ausdruck
Demineralisation, engl.:
demineralization, aus. Von
Remineralisation, engl.:
remineralization, spricht man, wenn demineralisierte Stellen/Gebiete durch
äußere Einflüsse (Speichel, lokale Anwendungen (z.B. von
Fluoriden)) wieder
mineralisiert werden. Eine
Neomineralisation bezeichnet den Aufbau einer Schicht von neuem
zahnähnlichem Material auf der Zahnoberfläche.
Amelogenesis imperfecta,
Demineralisation,
Dentinogenesis imperfecta,
Fluoride,
Hypomineralisation,
Mineralisationszeiten,
Kallus, Kinderprothese, Mineralisationszeiten, Ossifikation,
Osteomalazie,
Owen-Linien,
Remineralisation,
Retziusstreifen,
Schmelzreifung,
Speichelersatzmittel,
Wechselgebiss,
Zahnhartsubstanzdefekte,
Zahnkeim
Mineralisationszeiten der Zähne, engl.: times of the (teeth) mineralisation; durchschnittlicher Zeitpunkt, an welchem in die unverkalkten organischen Zahnanlagen Hydroxylapatit eingelagert wird. Dieser als "Mineralisation" bezeichnete Vorgang erfolgt stets von der Schneidekante des Zahnes her zu seiner Wurzelspitze hin und ist für jeden Zahn zeitlich verschieden. So beginnt beispielsweise zum Zeitpunkt der Geburt schon die Mineralisation des bleibenden ersten großen Backenzahnes (obere Abb., untere rote Linie), welcher i.d.R. erst mit dem sechsten Lebensjahr in der Mundhöhle erscheint. Diese Zeiten sind in sofern wichtig, als u.U. Allgemeinerkrankungen oder Medikamentengaben ( ![]() Nach Abschluss der Mineralisation (speziell der Zahnkrone) schließt sich noch die prä-eruptive Phase an, bevor der Zahn in der Mundhöhle erscheint. In dieser Phase können keine Störungen (Fluorose, Tetrazyclinschäden) mehr am Zahn selbst entstehen. ![]() |
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mineralized tissue regeneration
, neuartige Klebetechnik an Zähnen;
Bracket
Mineralkrone , Mineralzähne , ungebräuchlicher Ausdruck für künstliche Zahnkronen/Zähne aus keramischen Massen
Mineral Trioxid Aggregate
MTA, ProRoot®; Derivat des Portlandzements (Bauzement) mit den
Hauptbestandteilen Trikalziumsilikat, Trikalziumaluminat, Kalziumoxid und
Siliziumoxid; 1993 von Lee und Torabinejad in die
ZHK eingeführt. Daneben sind in MTA andere mineralische Oxide enthalten, so z.B.
Wismutoxid zur Erhöhung der
Radioopazität. Nach Anmischen mit destilliertem Wasser im Mischverhältnis
3:1 (1 g MTA: 0,35 g H2O) entsteht durch Wasseraufnahme ein kolloidartiges Gel,
welches innerhalb 3 Stunden aushärtet und danach nicht mehr löslich ist. Einsatz
in der ZHK zur
Pulpenüberkappung,
Apexifikation,
Verschluss einer Via falsa und
retrogrades Füllmaterial.
http://www.zahnheilkunde.de/beitragpdf/pdf_1482.pdf ;
http://www.sso.ch
Mineralwasser
, engl.: mineral waters;
Fluoride im Mineralwasser
Miniimplantate Mini-Dental-Implantate (MDI), engl.: mini implants; im Durchmesser erheblich von gewöhnlichen Implantaten abweichende künstliche Zahnwurzeln: mit einer Länge zwischen 13 u. 15 mm und einem Durchmesser von 1,8 bis 2,5 mm wurden sie ursprünglich zur temporären Stabilisierung von Zahnersatz während der Einheilphase konventioneller Implantate und bei kieferorthopädischen Sonderfällen eingesetzt. Heute (2011) werden M. auch als Ersatz für eine konventionelle Versorgung bei älteren Patienten (UK-Vollprothese) und Ängsten vor chirurgischen Eingriffen genannt. Dies vor allem deshalb, weil gute Langzeitergebnisse mit M. vorliegen und der schmale Durchmesser eine vereinfachtes Einbringen sowie eine Sofortbelastung in Verbindung mit der Prothesenstabilisierung ermöglicht. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
minimal-invasiv Microdentistry, engl.: minimal-invasive, minimum intervention (MI); von minimal = wenig und invasiv = eindringend; Bezeichnung für eine Behandlungstherapie bzw. -ergebnis unter "größtmöglichster Schonung nicht erkrankter Gebiete"; auch gebraucht für "Vermeidung einer Überbehandlung"; gebräuchlich in der ZHK meist im Zusammenhang mit der Füllungsbehandlung ("Adhäsivpräparation", "prevention of extension") und bei der Behandlung von Zahnfleischerkrankungen. Als Idealvorstellung gilt eine Technik, die wenig invasiv, aber trotzdem wirkungsvoll ist. Neuere Verfahren auf diesen Gebieten legen besonderen Wert auf diesen Aspekt und tragen - neben einer Schonung der umliegenden, gesunden Gewebe - zu einer erhöhten Compliance der Patienten für diesen Eingriff bei. m.-i. bedeutet z.B. auch, dass eine Karies im Frühstadium ( ![]() Nach Thomas Wolf (Der Freie Zahnarzt, 2021) kann die minimalintervenierende Zahnmedizin in drei Bereiche untergliedert werden: 1) noninvasive Maßnahmen: Ernährungslenkung, Biofilm-Management und Remineralisation; 2) mikroinvasive Maßnahmen: Versiegelung und Infiltration sowie 3) (minimal-)invasive Maßnahmen: Restaurationen/konventionelle Füllungstherapie ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Miniplast-Schiene Drum Schiene, Aufbissbehelf, besonders dünne Form einer ![]() ![]() ![]() |
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Miniplatten-Osteosynthese,
engl.: (mandibular) miniplate synthesis;
Osteosynthese,
Plattenosteosynthese
Miswak; Miswaak, Siwak
Mittelgesicht , engl.:
midfacial; mittleres Gesichtsdrittel mit den
Begrenzungspunkten Nasion und
Subnasale;
Binder Syndrom, Biomet-Gesicht,
Bipupillarlinie,
Gesicht,
Harmonielinie,
Schüsselgesicht,
Stomion
http://www.rhinoplasty4you.com/ideal_nose.htm
Mittelgesichtsfraktur , engl.:
midfacial fracture;
LeFort ;
http://www.mevis.de/~hhj/Lunge/SammlungMGF.html
Mittellinie "Mittelsenkrechte", eine der Kennlinien, engl.: midline; Bezeichnung für eine fiktive Linie in der Gesichtsmitte. Bestimmung beim aufrecht stehenden und geradeaus schauenden Patienten als Mitte zwischen den Pupillen. Im Idealfall verläuft diese dann über die Nasenspitze, die beiden Zwischenräume der mittleren Schneidezähne des Ober- und Unterkiefers und endet an der Kinnspitze. Einseitige Spiegelungen um diese Linie ergeben Gesichtsverzerrungen, da in den seltensten Fällen die beiden Gesichtshälften gleich groß sind. Ebenso ist ein völlig geradliniger Verlauf des Nasenrückens kaum zu beobachten. Bedeutung dieser Kennlinie bei vollständigem Zahnersatz (Vollprothese), wo die beiden (künstlichen) oberen Schneidezähne an dieser Linie ausgerichtet werden sollten; andere Meinungen richten diese Kunstzähne an dem verlängerten Verlauf des Nasenrückens aus. ![]() |
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Mittellinienverschiebung engl.: midline shifting; Bezeichnung entweder für eine Nichtübereinstimmung der Mitte der Frontzähne und der Kiefermitten des Ober- und/oder Unterkiefers (= dentoalveoläre Mittellinienverschiebung) oder einer Abweichung der beiden Kiefermitten des Ober- und Unterkiefer (= mandibuläre Mittellinienverschiebung). Die Ursachen sind bei ersterer Bezeichnung meist in einem frühzeitig-einseitigem Entfernen/Verlust von Zähnen bzw. einseitigen Nichtanlagen von Zähnen zu finden, während bei der zweiten Form meist erworbene Fehllagen des Unterkiefers (u.U. verbunden mit einem Kreuzbiss) die Gründe sind. ![]() |
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Mittelwert
, engl.: mean or median value;
GOZ
Mittelwert-Artikulator Festwert-Artikulator, teiljustierbarer (semiadjustabler) Artikulator, engl.: semi-adjustable articulator; Artikulator, bei welchem von der Mechanik her bestimmte Größen (Bennett-Winkel, Gelenkbahnneigung) aufgrund epidemiologischer Durchschnittswerte ("Mittelwerte") fest vorgegeben sind. U.U. kann bei diesen Geräten die Frontzahnführung individualisiert werden. Die heute (2008) gebräuchliche Vorgehensweise (Gesichtsbogen und Mittelwert-Artikulator) ist nach wissenschaftlichen Kriterien zur Herstellung einer individuellen Okklusion nicht ausreichend, führt aber in der Praxis zu einem durchaus akzeptablen Ergebnis. ![]() |
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Mitwirkungspflicht
des Patienten, engl,: (cooperation obligation);
Behandlung,
Compliance
ML-NL-Winkel , Ausrichtung von
Ober- und
Unterkieferbasis zueinander;
Basiswinkel
[
Autor:
Dr. Klaus de Cassan
]
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