Zahnwissen-Lexikon   J
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Jacketkrone
Vollkeramikkrone, Keramikmantelkrone, "Porzellankrone", engl.: porcelain jacket (crown), Land's crown, Logan's crown (wenn ein Wurzelstift daran befestigt ist); Mantelkrone, welche vollständig aus keramischen Massen besteht und vorwiegend im Frontzahngebiet eingesetzt wird. Wegen ihrer einzigartigen kosmetischen Natürlichkeit und der hohen Bioverträglichkeit wird sie auch als "Krone der Krone" bezeichnet. Im Jahre 1889 meldete Charles Land das Patent für die erste Vollkeramikkrone an.
Die Präparation und labortechnische Herstellung ist sehr aufwendig:
In der Zahnarztpraxis: Präparation einer zirkulären Stufe, aufwendige Farbbestimmung, farblich abgestimmte Zemente beim Einsetzen
im Dentallabor: Aufbrennen einer (stabilen) Kernmasse auf ein Platinfolienhütchen (wird später wieder entfernt); individuelle Schichtung mit speziellen keramischen Massen; Oberflächengestaltung mit "Malfarben" zur feinen Ausnuancierung; Hochglanzbrand.
Neuere Fertigungsverfahren (Empress, In-Ceram, Cerec) haben sich bisher (2006) nicht gegen die klassische J. durchsetzen können.
Keramik ist hinsichtlich der Lichtbrechung, Brillanz und Festigkeit der natürlichen Zahnhartsubstanz sehr ähnlich. Die Lichtstrahlen, die in die Zahnoberfläche eintreten, werden durch die Lichtbrechung der Keramikschichten in das angrenzende Zahnfleisch weitergeleitet. Dadurch erhält das Zahnfleisch wie bei den natürlichen Zähnen eine vitale, frisch-rosa Farbe – es sieht gesund aus. Der Unterschied zur „rosa Ästhetik“ wird erkennbar im Vergleich mit metallgestützten Restaurationen, die diese Lichtdurchleitung blockieren und so die Umgebung "tot" erscheinen lassen.

Glanzbrand, Keramik, Kunststoffkrone, Keramikschulter, Metallkeramik, "rosa Ästhetik", Vollkeramik
©: DGZPW (neu: DGPro)
VIDEO: Präparationsregeln für Keramik-Inlays & -Teilkronen (Fa. Komet)
Special: Kronen auf Zahnwissen.de

 



 

 

 


Konstruktionsprinzip
der J.
Gestrichelt:
Zahnstumpf bzw.
Zahnwurzel


Vergleich Kunststoff (li.) - Keramik nach ca. 10jähriger Tragezeit.
Ein genereller Farbunterschied sowie Farbstoffeinlagerungen sind erkennbar

 

Jacksonklammer
Wiegeklammer, engl.: Jackson crib; speziell gebogene Klammerart aus Stahldraht in einer geschlossenen Zahnreihe, welche fast die gesamte Zahnkrone umfasst. Verwendung vor allem in der Kieferorthopädie (Jackson Appliance).
Klammer


Jaeckel Formel
engl.: Jaeckel's equation; grobe Bestimmung der Breite der oberen Schneidezähne aufgrund der Breite der unteren Schneidezähne. Danach gilt: Breite der oberen Scheidezähne (SI-OK) = 4/3 mal Breite der unteren Schneidezähne (SI-UK)
SI, Tanaka-Formel, Tonn Index

Jankelson Verfahren
"Kauflächenplastik", engl.: Jankelson's procedure; spezielles Einschleifen in einem Abrasionsgebiss zur Verbesserung der Kaufunktion, Entlastung des Zahnhalteapparates und Behandlung von Myoarthropathien. Dies auch als "narrowing" (= Verengung) bezeichnete Verfahren versucht, wieder ein befriedigendes Kauflächenrelief mit "Höckern" und Fissuren zu präparieren.
Einschleifen

Jarabak Gesichtshöhenindex
engl.: Jarabak's facial height index; seit 1970 zur Wachstumseinschätzung angewandte Verhältniszahl von hinterer zu vorderer Gesichtshöhe im Fernröntgenbild. Bei ausgeglichenem Wachstumsmuster ergeben sich Werte ~ 0,65 (= neutraler Typ); differierende Werte deute auf einen horizontalen bzw. vertikalen Typ hin.
long face syndrom

Jiggling
to jiggle = wackeln; sich ständig ändernde Richtung der Belastung auf eine Zahnkrone. Dadurch kommt es zu einem "Hin- und Herwackeln" der Wurzelspitzen im Kieferknochen, welches in der Folge zu Wurzelresorptionen führt. Beobachtet werden derartige Erscheinung gelegentlich bei kieferorthopädischen Behandlungen, wenn die Apparaturen nur unregelmäßig getragen werden oder schlecht angepasst sind.

J-Klammer , Zahnhalskammer, Bonyhárd-Klammer

Jochbein
Wangenbein, os zygomaticum; engl.: cheek or zygomatic bone; im Gesichtsschädel zwischen den Fortsätzen von Schläfenbein, Stirnbein und Oberkiefer gelegen.
Jochbeinfraktur, Jochbogen, Zygion, Zygion-Alveolar-Index, Zygomaxillare

Jochbeinfraktur, engl.: malar fracture; meist durch direkte o. indirekte Gewalteinwirkung ausgelöster Bruch des Jochbeins meist in Form einer Jochbeinimpression; isoliert oder zusammen mit anderen Mittelgesichtsfrakturen vorkommend. Die früher umständliche und sehr behindernde Behandlung mittels Kopfgips und Hakenzügen ("Jochbogenaufhängung") wurde zugunsten einer Osteosynthese mit Miniplatten verlassen.
LeFort, Kieferbruch

Jochbogen
arcus zygomaticus, engl.: zygomatic arch; die Wange prägende Knochenbrücke zwischen dem Jochbein und Schläfenbein und aus deren jeweiligen Fortsätzen gebildet; Ansatzpunkt des Masseter Muskels; Abb. unter "Jochbein"
Henkeltopf-Aufnahme

Jochbogenbreite
engl.: width of zygomatic arch; Abstand der beiden Zygion-Punkte (zy-zy, s. Abb.). Strecken zwischen 130 u. 140 mm gelten als Mittelwert
Zygion-Alveolar-Index

Jodallergie
engl.: iodine allergy; Überempfindlichkeitsreaktion gegen jodhaltige Substanzen. Äußert sich als sog. Jododerm ("Joddermatitis", Hautreaktion) bevorzugt im Gesichtsbereich, an Lippen, Zahnfleisch und Zunge mit rotbraunen, schwammigen eitrigen Verkrustungen und mit von Pusteln durchsetztem Randsaum. Bei chronischer Zufuhr derartiger Substanzen spricht man von Jodismus ("Jodvergiftung").
Jodoform

Jodkaliumjodid-Lösung
KJ·J2, Jodjodkalium-Lösung; braune Flüssigkeit, die durch Auflösen von elementarem Jod in einer Kaliumjodid-Lösung hergestellt wird und Jod dadurch wasserlöslich macht. Es entsteht dabei das J3--Anion, bei höheren Jodkonzentrationen größere Polyjodide. Durch diese Reaktion kann erheblich mehr Jod gelöst werden als in reinem Wasser. J. werden insbesondere in der Jodometrie (maßanalytische Methode mit Jod als Messlösung) verwendet, sowie als Lugolsche Lösung (im Gegensatz zur Jodtinktur (Lösung von Jod und Jodkalium in Wasser und 90%igem Ethylalkohol) enthält die Lugolsche Lösung keinen Ethylalkohol) in der Mikroskopie und zum Stärke-Nachweis.
Lugolsche Lösung, Schiller Jodprobe

Jodoform
Jodoformpaste, Trijodmethan, CHJ3, engl.: iodoform; mit der Eigenschaft, kontinuierlich kleine Mengen an Jod in die Umgebung abzugeben ( Substantivität). In der ZHK Gebrauch als Jodoformpaste zur Wunddesinfektion ( Alveolitis) oder in Kombination mit Chlorphenol als sog. Walkhoff-Paste. Zunehmend wegen möglicher Sensibilisierungen wissenschaftlich umstritten.
Dry Socket, Jodallergie

Jodophore
"PVP-Jod", "gezähmtes Jod"; Verbindung, bei welcher Jod an Tenside (z.B. Polyvinylpyrrolidon) gebunden ist. J. ist gut verträglich bei einem breitem Wirkungsspektrum; bekannter Handelsname: Betaisodona®.
Informationen für den Anwender

Jodprobe ; Schiller Jodprobe

Jodsalz
Jod-Fluorid-Salz; in der Strumaprophylaxe (Schilddrüse) eingesetztes Kochsalz, welches entweder mit ca. 20mg/kg Kochsalz als Jodsalz oder mit Fluoridzusatz (zusätzlich 250 mg/kg) als Jod-Fluorid-Salz als zusätzliche Kariesprophylaxe im Handel ist. In jüngster Zeit auch weiter mit Folsäure (zwei Drittel der Erwachsenen nehmen weniger als 75 Prozent des Folsäure-Tagesbedarfs von 400 Mikrogramm zu sich; Schwangerenprophylaxe) zusätzlich angereichert.
Jod dient dem Aufbau der Schilddrüsenhormone, die wichtige Prozesse im Körper wie Wachstum und die Entwicklung des Gehirns steuern. Im Allgemeinen ist eine tägliche Zufuhr von zweihundert Mikrogramm empfehlenswert; diese Menge ist bei einer unbewussten Ernährung nicht sichergestellt. In der Schwangerschaft und Stillzeit haben Frauen einen erhöhten Tagesbedarf. Jodmangel verursacht bei Neugeborenen Entwicklungsstörungen und kann bei Jugendlichen und Erwachsenen eine Vergrößerung der Schilddrüse, den Jodmangelkropf, hervorrufen. Zwar hat sich in den vergangenen Jahrzehnten bundesweit die Jodversorgung verbessert, liegt aber immer noch an der unteren Grenze der von der WHO geforderten Werte.
Ernährungsempfehlungen, Natriumchlorid, Salzfluoridierung
Info-Broschüre für den Praxisalltag

Juga
Jugum oder Juga (Pl.) alveolaria, Jugum = Joch, engl.: do.; Ausbuchtungen des knöchernen Alveolarfortsatzes, welche durch die Zahnwurzeln bedingt sind; im Gebiet des Eckzahns besonders ausgeprägt.


Jugendzahnpflege
Oberbegriff für vielseitige Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen bei Kindern u. Jugendlichen. Eckpunkte sind die vier Säulen der Prophylaxe: Erziehung zu altersgemäßer und erfolgreicher Mundhygiene, zahngesunder Ernährung, schmelzhärtende Maßnahmen und regelmäßiger Zahnarztbesuch.
An der J. sind vielfältige Gruppierungen beteiligt (Zahnärzteschaft, Krankenkassen, staatliche Organisationen u. Behörden, karitative Verbände usw.; Dachorganisation DAJ). Ziel der J. ist es, den Kindern und Jugendlichen ein mungesundheitsbewusstes Verhalten beizubringen.
Deutsche Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (DAJ), Gruppenprophylaxe, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Schulzahnklinik, Schulzahnpflege
Alfred Kantorowicz - Wegbereiter der Jugendzahnpflege (zm, 2018)

Juradent
Jur@dent; Internetplattform rund um die Kostenerstattung (Versicherungen, Beihilfestellen, GKV) und alle rechtlichen Fragen aus dem Praxisbetrieb. Seit 2006 von dem Zahnarzt Dr. Michael Cramer betrieben, welcher als Experte auf dem Gebiet des zahnärztlichen Gebührenrechts gilt.
Die Site bietet aktuelle Informationen und Urteile zu Auseinandersetzungen mit Kostenträgern. Zu allen Streitpunkten gibt es sofort verwendbare, knappe Textbausteine für die Korrespondenz.
www.juradent.de 

justierbar , individuell einstellbar; Artikulator


[ Autor: Dr. Klaus de Cassan ]    [ Anfragen ]
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